» Chapter Eight «

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Clays PoV

,,Sag mal, hast du nicht Lust nach deiner Schule hier fest zu arbeiten? Einen guten Trainer können wir jederzeit gebrauchen und die Kids scheinen dich wirklich zu mögen'' entgegnete mir der Leiter des Vereins. Ich tat das zwar nur, da es gut für meine Collage Unterlagen war und sie jemanden für dieses Spiel gebraucht hatten, doch zugegeben machte es tatsächlich auch ein wenig Spaß. Normalerweise konnte ich Kinder nicht wirklich ausstehen, doch die Jungs hier waren echt in Ordnung. Und zu wissen, dass George sich hier ebenfalls herumtrieb, machte es umso interessanter.

,,Nach meiner Schule beginnt das College, bis dorthin, kann ich aber gerne weiter aushelfen. Wie ich gehört habe, ist Herr Lomberg für eine längere Zeit krankgeschrieben.''
,,Ja, das ist er leider allerdings. Aber es freut mich wirklich zu hören, dass du ihn vorerst vertreten möchtest! Das erspart mir wiederum auch die Suche nach einem neuen Trainer, der halb so gut wie du ist!'' lobte er mich erneut.

Nach dem Gespräch mit dem Leiter begab ich mich zur öffentlichen Toilette, da ich dieser gerade näher als der privaten war. Als ich hereinlief, sah ich George an einem der Pissoirs stehen und hörte ihn irgendetwas vor sich hin murmeln.
,,Solltest du das nicht auch? Für wen hält er sich eigentlich...'' zischte er, was mich schon wieder zum Grinsen brachte. Das war soeben die Antwort auf eine langersehnte Frage. Ich hatte mich schon immer gefragt, ob er sich eigentlich auch ohne meine Anwesenheit über mich aufregte.

Ich nahm zwei Pissoirs neben ihm Platz, nachdem er gerade fertig geworden war. Als er mich sah, erschreckte er sich sogar ein wenig und drehte sich zur Seite.
,,Du hältst von Privatsphäre wirklich nicht viel, oder?'' kam es von ihm.
,,Du bist auf einer öffentlichen Toilette eines Vereins, es hätte jeder hereinkommen können'' erklärte ich ihm amüsiert und schloss meinen Reißverschluss wieder, ehe ich mich zu ihm umdrehte.

Wir starrten uns erneut eine Weile an. Sein Blick deutete an, dass er mir etwas zu sagen hatte.
,,Was? Hast du mir was zu sagen?'' provozierte ich ihn also. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, nun wurde es wirklich interessant. Ich konnte mir schon vorstellen, was für eine Wut er für mich empfinden musste und genau das amüsierte mich so sehr. Dennoch hielt er sich zurück, dabei interessierte mich wirklich, was er zu sagen hatte.

Mitten in der Nacht wachte ich ruckartig auf, nachdem ich zu realisieren schien, was ich dort träumte. Mein Puls war angehoben, meine Atmung erschwert.
,,Was zur Hölle..?'' murmelte ich noch völlig benebelt vor mich hin. Wieso hatte ich von George geträumt? Und dann auch noch, wie wir miteinander herummachten? War das ein Zeichen, dass das alles langsam zu seltsam zwischen uns wurde? Ja gut, ich war derjenige, der ihn geküsst hatte. Vielleicht war das doch ein Schritt zu viel und holte mich nun ein.

Bei dem Gedanken an den Kuss spürte ich wie warm mir wurde. Ich stieß die Decke von mir und fuhr mir seufzend durch die Haare.
,,Das reicht, reiß dich zusammen! Du bist weder schwul noch stehst du auf George!'' ermahnte ich mich selbst. Hier lief definitiv einiges falsch, womöglich sollte ich einen Schritt zurück machen. Jedenfalls so lange er es nicht wieder übertrieb.

Ich lehnte mich zurück aufs Bett und starrte gegen die Decke. Mein Puls hatte sich immer noch nicht beruhigt. Vermutlich war ich viel zu sehr geschockt von diesem abartigen, absurden Traum. Doch wieso in aller Welt ließ mich der Gedanke nicht los, dass es mir gefiel? Nein, ich war bloß verwirrt. Niemals würde ich einen Typen auf diese Art und Weise anhimmeln und erst recht nicht George.


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𝒮𝒽𝒾𝓃𝑒 𝒜𝓃𝒹 𝒮𝓅𝒶𝓇𝓀𝓁𝑒Where stories live. Discover now