💣 Elena Cold 💣

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Nach gefühlten Wochen sitze ich frisch angezogen, aber mit blauen Lippen und Händen an der Kücheninsel. Yvonne wurde abgeholt, um in die Firma gebracht zu werden. Dante wollte mit, durfte aber nicht. Ich hab ihn nicht gesehen, ich hab es nur gehört. 

Tegan schleicht die ganze Zeit um mich rum, ich spüre, dass er mir Zeit gibt. Ich brauche keine Zeit. Ich brauche eine Zeitmaschine.

Tommaso und Mike sitzen auf dem Sofa, Mike hört Tomasso zu, wie er ihm erklärt, was es mit der Meditation auf sich hat. 

Ich weiß jetzt schon, dass er nichts versteht. Genauso wenig wie ich. 

Als Tegan mir einen Kaffee vor die Nase stellt, nehme ich sie nicht. Ich habe seit Tagen kaum gegessen, keinen Kaffee getrunken oder geschlafen. Normalerweise müsste ich an diesem Punkt ins Koma fallen oder den Kühlschrank leer fressen. 

Aber nein, ich habe keinen Hunger. 

Ich bin nicht müde. 

Ich bin durchgebrannt. 

Aber so richtig. 

Als jetzt auch noch Dante in die Küche kommt und an der Kaffeemaschine stehen bleibt, versuche ich, meine Seele zu schützen. Er kann mir antun was er will, er kann mir an Kopf knallen was er will verdammt. Ich habe das verdient. Aber er sagt nichts. 

Er schaut auf meinen Kaffee und ist still. 

Das ist schlimmer als jeder Satz aus dem Keller.

„Schatz, du hast seit Tagen kaum gegessen, soll ich dir was machen?“, Tegan ist wieder ganz mein Mann. Ich weiß zwar immer noch nicht, was er hatte, aber scheiß drauf. 

Ich schüttle leicht meinen Kopf. 

Yvonne ist tot. 

Meine zukünftige beste Freundin ist Tot. 

Bedeutet das, dass die Zukunft jetzt auch anders ist? Was ist mit Dante? Wird er trotzdem seine liebe finden? 

Dieses Karussell aus Gedanken ist scheiße.

Ich habe alle ausgeblendet. Ich habe nicht gesehen, dass Tommaso hinter mich getreten ist. Als seine Hand meine Schulter berührt sehe ich nichts mehr als dicke klebrige schwärze. Ich fühle, dass er das Gesehene selbst in Augenschein nehmen will. 

Also lasse ich es zu. 

Soll er mich doch Steuern! 

Ich habe keine Kraft mehr mich zu wehren.

Als diese ganzen Versionen an mir vorbeiziehen, laufen mir die Tränen. 

Als die Version aus dem Keller kommt, ist der Schmerz wie ein erbarmungsloser Presslufthammer. 

Mein Körper zittert. 

Aber ich beiße die Zähne zusammen. 

Er will nur sicher gehen, nicht mehr, er will mir nicht weh tun. 

Als ich jedoch plötzlich mit den Füßen im Meer stehe, schlurze  ich heulend los. Tommaso hat mich in eine Version geschoben, um mich zu beruhigen. Er hat die Schmerzen genauso gefühlt. 

Aber er ist nicht bei mir, ich fühle, dass er immer noch neben mir steht, aber er hat mir die Meditation überlassen. 

Ich weiß nicht wie lange ich hier bin bis ich endlich den Strand lang gehen. Das Wasser hier ist Türkis, der Sand so hell, dass er weiß sein könnte. Überall auf dem Meer sind vereinzelt kleine Fischerboote. 

Das ist etwas, was ich immer sehr geliebt habe. Die Wellen zu hören hat mich immer beruhigt. 

Doch jetzt scheint es ewig zu dauern, bis mein Herz nicht mehr donnert. 

Die Sonne neigt sich nach unten und ich bin immer noch am Weinen. Ich weiß nicht, ob ich hier nur Weine oder auch an der Kücheninsel. Das einzige was ich weiß ist, dass Tomasso nach wie vor neben mir steht, genauso wie Tegan und abseits Dante. 

Als ich mich an den Strand setze und der Sonne zusehe wie sie untergeht, muss ich mir endlich eingestehen, dass ich nichts ändern kann. So gerne ich das auch will, kann ich nicht zaubern. 

Ich kann nicht durch meine Wünsche die Dinge ändern. 

Ich habe es schlicht nicht kommen sehen, so sieht es aus. Und nun, wo Kerstin oder wer auch immer weg ist, wird es nicht leichter werden. Ich werde zurück müssen, um das alles zu erfahren. 

Wie immer bleibt mir keine Wahl, ich muss durch dieses Chaos durch. 

Als ich die Meditation verändere und auf dem Motorrad hinter Tegan saß, musste ich wenigstens nicht mehr weinen. Als wir der untergehenden Sonne entgegen fahren, ziehe ich mich zurück. 

Das waren Zeiten, die waren noch leicht. 

Als ich jetzt wieder in der Küche stehe, sind Stunden vergangen. Draußen ist es erbarmungslos dunkel. 

Alle sitzen sie, an der Insel und starren mich an. 

„Es tut mir leid“, ich halte den Blick zu Dante. Ich weiß das es das nicht besser macht. 

Aber ich muss da durch. 

„Mir tut es leid“, seine roten Augen sind kaum auszuhalten, aber ich bleibe sitzen. Dante und ich haben einen knack weg bekommen. 

Ob das wieder zu reparieren ist weiß ich nicht. 

„Kannst du jetzt was essen?“, Tomasso lächelt mich an. Ich weiß ich muss was essen, damit sie beruhigt sind, also nicke ich und setze ein Lächeln auf. 

Ich will eigentlich nur ins Bett. 

Meine Schwäche kommt langsam immer mehr und öfter durch. 

Wenn das nicht aufhört, werde ich nie gegen Jackson gewinnen.

Wenn das nicht aufhört, werde ich nie gegen Jackson gewinnen

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Meine Bodyguards ~3~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt