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Es sind seit unserer letzten Begegnung mehr als zwei Wochen vergangen, und ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht darauf gewartet habe, dass er in der Notaufnahme auftaucht und mich abrufen lässt. Ich habe oft daran gedacht, wie er mit seinen grünen Augen tief in meine blickt und seine Hände dort platziert, wo sie schon einmal waren.
Durch die vielen Überstunden und die Zeit mit James hatte ich kaum Gelegenheit, an ihn zu denken, und unsere Begegnungen schienen in Vergessenheit zu geraten. Doch jede Nacht wache ich auf, weil mich seine Augen und Berührungen nicht loslassen.
In meinen Träumen spielt sich die Situation immer wieder ab, in verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Ausgangspunkten. Manchmal sind diese Träume zärtlich und unschuldig, manchmal eben das Gegenteil.
Da die Hoffnung, ihn wiederzusehen, von Tag zu Tag verschwand, störten mich diese Träume nicht mehr. Er war zu einem Teil meiner Fantasie geworden, das ich immer wieder aufschlage, um diese Momente erneut zu erleben.
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Diesen Freitag war es nun soweit und ich konnte endlich sagen, dass ich mein Medizinstudium abgeschlossen hatte. Die komplette Woche hatte ich mir Urlaub genommen, weil meine Schwester und Mutter aus Australien angeflogen kamen. Es war ein lang ersehntes Wiedersehen, und ich konnte es kaum erwarten, sie in die Arme zu schließen.
Als ich am Flughafen ankam, spürte ich die Aufregung in mir brodeln. Das Terminal war voller Menschen, doch ich konnte meine Mutter und Schwester sofort erkennen. Wir rannten aufeinander zu und umarmten uns fest, als ob wir uns nie wieder loslassen wollten. Tränen der Freude liefen über unsere Gesichter, und für einen Moment war die ganze Welt nur ein Hintergrundrauschen. Als ich meine Mutter ansah, bemerkte ich, dass sich ein paar neue Fältchen auf ihrem Gesicht zeigten, aber gleichzeitig schien sie strahlender und selbstbewusster als je zuvor. In den letzten Jahren hat sie sich mehr auf sich selbst konzentriert und eine innere Ruhe gefunden, die sich in ihrem Aussehen widerspiegelt. Ihr schwarzes Haar hatte sie zu einem eleganten Zopf gebunden, was ihre natürliche Eleganz noch betonte. Es war offensichtlich, dass sie mit sich im Reinen war und dass Glück sie umgab.
Nachdem wir das Gepäck ins Auto geladen hatten, fuhren wir zurück zu meiner Wohnung. Bobby wartete schon sehnsüchtig auf uns und begrüßte uns an der Tür mit freudigem Schwanzwedeln und Bellen. Meine Mutter und Schwester waren über die niedrigen Temperaturen sichtlich überrascht, weshalb ich ihnen sofort heißen Kaffee zubereitete. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllte die Küche und brachte eine wohlige Wärme in die Wohnung.
Wir setzten uns gemütlich auf die Couch, jeder mit einer dampfenden Tasse in der Hand. Meine Schwester zog eine Decke über uns, und wir kuschelten uns zusammen, während Bobby sich zu unseren Füßen zusammenrollte. Die Weihnachtsbeleuchtung tauchte den Raum in ein sanftes, warmes Licht, und der Weihnachtsbaum funkelte in bunten Farben. Es war, als ob die Zeit stehen geblieben wäre und wir wieder Kinder wären, die sich auf Weihnachten freuten.
Es war ein harmonischer Abend. Wir schauten einen lustigen Film und redeten über die alten Zeiten. Meine Mutter erzählte Geschichten aus unserer Kindheit, und wir lachten über die Abenteuer, die wir damals erlebten. Ich hatte die beiden so sehr vermisst und überlegte schon lange, nach meinem Abschluss nach Australien zu ihnen zu ziehen. Es schmerzte mich, mehrere tausend Kilometer von ihnen entfernt zu sein, denn ich konnte nicht einfach mal schnell zu meiner Mama oder Schwester flitzen.
Ich überließ meiner Mama das große Schlafzimmer, während meine Schwester und ich es uns auf der Couch gemütlich machten. Wir verwandelten das Wohnzimmer in eine gemütliche Übernachtungsparty.
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his obsession
Short Storyꨄ ꨄ ꨄ ꨄ ꨄ Während Aurora fest entschlossen war, ihre glänzende Karriere fernab ihrer Familie voranzutreiben, bahnte sich in einem einzigen Augenblick eine unvorhersehbare Wende an. Eine flüchtige Begegnung. Ein elektrisierender Blickkontakt, und all...