ꨄ ꨄ ꨄ ꨄ ꨄ»Wo ist Liam?«, fragte Lola und sah mich an, während sie mir ein Getränk reichte. Ihre Augen waren neugierig, während ich nur den Kopf schüttelte und die Schultern hob, als wüsste ich es selbst nicht.
Lola musterte mich und ein kleines Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Er wird wiederkommen, du hast sein Jackett«, zwinkerte sie, aber ich war mir nicht so sicher.
Die Zeit verstrich, und ich warf immer wieder nervöse Blicke über die Schulter, in der Hoffnung, Liam zu sehen. Doch er kam nicht. Mit jeder Minute schwand meine Hoffnung ein wenig mehr.
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Lola und meine Mutter waren wieder abgereist, und der Abschied war schmerzhafter denn je. Meine Wohnung war wieder leer. Nur Bobby und ich blieben zurück.
Eine Woche war vergangen, und ich hatte nichts von ihm gehört. Sein Jackett hing immer noch an dem Haken im Flur. Jedes Mal, wenn ich daran vorbeiging, dachte ich an unseren Tanz, unsere Körper so nah beieinander. Sollte ich das Jackett wegschmeißen oder ihm zurückgeben? Selbst wenn ich wollte, könnte ich ihm das Jackett nicht zurückgeben – ich hatte keine Möglichkeit, ihn zu kontaktieren. Es war so bizarr.Maria schlief eine Nacht bei mir. Gemeinsam durchforsteten wir das Internet, jede Social-Media-Plattform, sogar die Webseite des FBIs. Doch Liam blieb ein Geist. »Es ist, als hätte er nie existiert«, murmelte ich frustriert, während wir auf meinem Sofa saßen, von leeren Chipstüten umgeben. Maria starrte auf den Bildschirm und nickte zustimmend. »Vielleicht hält er sich von Social Media fern«, sagte sie mit einem schiefen Lächeln. »Oder eben ein Vampir. Ich vermute zweiteres« fügte sie hinzu und wir lachten.
Bei der Arbeit hatte ich dann einen Geistesblitz: Er hätte doch wie jeder gewöhnliche Patient ein Formular ausfüllen müssen. Vielleicht gab es dort eine Spur. Ich beugte mich zu Maria und flüsterte konspirativ: »Pass auf und wenn jemand kommt, schrei laut.« Sie nickte und stellte sich vor die Tür, bereit, wie ein Bodyguard die Stellung zu halten.
Ich durchwühlte die Akten der letzten Wochen, mein Herz klopfte wie verrückt. Wo war diese verdammte Akte? Sein Nachname begann mit A, also sollte sie ganz vorne sein. Doch die Akten schienen sich gegen mich verschworen zu haben. »Ich finde nichts. Es ist, als ob er nie hier gewesen wäre«, flüsterte ich laut, inzwischen völlig verzweifelt.
»Soll ich dir helfen?«, fragte Maria, ihre Stimme mitfühlend. Ich war so dankbar, dass sie immer bereit war, jeden Wahnsinn mit mir durchzustehen. Egal worum es ging, sie war meine Komplizin.
»Nein, alles gut, pass du auf«, antwortete ich entschlossen. Weitere zwanzig Minuten verstrichen, während ich durch die Akten wühlte. »Wundert es dich denn, dass du nichts findest? Der ist doch beim FBI«, sagte Maria und öffnete die Tür einen Spalt weiter, um sicherzugehen, dass niemand uns beobachtete.
»Aber es muss eine Akte oder irgendwas geben«, protestierte ich verzweifelt.
»Ari, wir haben ihn nicht mal auf Social Media gefunden. Was denkst du denn? Er existiert nur im Hier und Jetzt. Er wird nur gefunden, wenn er gefunden werden möchte.«
Ich ließ die Akten aus meiner Hand fallen und starrte ins Leere. Wie konnte es sein, dass mir ein Mann, über den ich nichts weiß außer seinem Namen und Beruf, so den Kopf verdrehte, dass ich hier wie eine Kriminelle Akten durchstöberte? »Maria, hier ist nichts«, stöhnte ich schließlich und sank auf den Boden. Sie setzte sich neben mich und legte einen Arm um meine Schultern.
»Vielleicht solltest du es einfach auf sich beruhen lassen«, schlug sie vor. »Manchmal sind die besten Geschichten die, die ein bisschen mysteriös bleiben.«
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his obsession
Short Storyꨄ ꨄ ꨄ ꨄ ꨄ Während Aurora fest entschlossen war, ihre glänzende Karriere fernab ihrer Familie voranzutreiben, bahnte sich in einem einzigen Augenblick eine unvorhersehbare Wende an. Eine flüchtige Begegnung. Ein elektrisierender Blickkontakt, und all...