his obsession

28 | ☾

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Nach einer Ewigkeit der Stille, in der sich der Raum mit Leere und Anspannung füllte, öffnete sich die Schlafzimmertür erneut. Liam stand dort, die Augen leer und distanziert. »Steh auf« sagte er, die Worte kalt und ohne Emotion, während sein Blick mich durchdrang. Ein Anker schien mich auf das Bett zu pressen, ich war unfähig, mich zu rühren.

»Aurora, beweg dich« wiederholte er eindringlicher, und ein Schauder lief über meinen Rücken. Zögernd richtete ich mich auf, meine Beine schwer und widerwillig. Ohne ein weiteres Wort zog er meine Jacke hinter seinem Rücken hervor und hielt sie mir entgegen. Ich nahm sie und schlüpfte in den vertrauten Stoff, der sich seltsam fremd anfühlte.

»Mitkommen« befahl er, und ich folgte ihm, Schritt für Schritt, wie in Trance. Mit jedem Schritt, den ich setzte, spulten sich die Erinnerungen an unser Kennenlernen wie ein Film in meinem Kopf ab. Augenblicke, die voller Nähe und Vertrautheit waren, fühlten sich jetzt fern an, als würde ich in das Leben eines Fremden eintauchen. Mein Blick glitt durch die Räume, über die Terrasse, den Whirlpool, die Kücheninsel – Orte, die mit unseren gemeinsamen Momenten waren, und schließlich landete er auf Liams breitem Rücken. Fragen brannten in mir, doch ich wusste, dass keine Antwort kommen würde.

Mein Magen zog sich zusammen, als wir schließlich unten vor seinem Auto ankamen. Ich stieg ein, und das Schweigen zwischen uns wurde beinahe greifbar. Die vertrauten Konturen seines Gesichts im Profil wirkten plötzlich fremd. Hatte ich Liam je wirklich gekannt ?

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Die Fahrt verlief still, während meine Gedanken rastlos kreisten und immer wieder versuchten, die Geschehnisse der letzten Zeit zu ordnen. Nach einer Weile bog Liam auf eine lange, von Bäumen gesäumte Auffahrt ab. Vor uns erhoben sich Tore, die sich nach einem Knopfdruck langsam öffneten und eine endlose Allee freigaben. Am Ende ragte ein Anwesen, eine Villa im alt-ehrwürdigen Stil. Die weißen Mauern leuchteten sanft, und hohe Fenster, eingerahmt von kunstvollen Steinsäulen, verliehen dem Gebäude eine Eleganz.

Liam stieg aus und öffnete mir die Autotür. Ich folgte ihm, die massive Eingangstür mit ihrem edlen anthrazitfarbenen Holz zog sofort meinen Blick auf sich. Nach drei festen Klopfen öffnete eine Frau mittleren Alters, schick gekleidet in eine schwarze Bluse und Hose, die Tür. Ihr Gesicht erhellte sich bei Liams Anblick, und sie zog ihn in eine herzliche Umarmung. »Liam« sagte sie sanft, als würde sie einen lang verloren geglaubten Freund begrüßen.

»Mrs. Julia« erwiderte Liam mit einer Vertrautheit, die mich überraschte. Dann wandte er sich mir zu. »Das ist Aurora« Die Frau drehte sich zu mir, streckte die Arme aus und zog mich in eine feste Umarmung, die mich so unvorbereitet traf, dass ich fast erschrocken auflachte. Sie ließ mich schließlich los, lächelte und nickte Liam zu. »Er kommt bald. Geht doch schon mal hoch, ich bringe euch gleich eine Tasse warmen Tee« sagte sie, bevor sie in den weiten, offenen Flur verschwand.

Ich trat über die Schwelle und sah mich um. Das Innere des Hauses war überwältigend: hohe Decken, die das Licht in jede Ecke warfen, und eine großzügige, moderne Gestaltung, die gleichzeitig elegant und unaufdringlich wirkte. Eine Treppe wand sich spiralförmig in die obere Etage hinauf, abgesichert durch ein kunstvoll gearbeitetes Geländer. Links und rechts führten offene Rundbögen zu weiteren Zimmern, die wie auf einer Bühne erleuchtet waren. Alles war in schlichtem Weiß gehalten, das die Architektur noch eindrucksvoller machte.

Ich saugte jedes Detail auf, bis eine sanfte Berührung auf meinem Rücken mich zusammenzucken ließ. Liam legte seine Hand auf meine Schulter und schob mich leicht vorwärts, ein unausgesprochenes Zeichen, ihm zu folgen. Gemeinsam stiegen wir die Treppe hinauf, die Stille zwischen uns fast greifbar, bis wir das oberste Geschoss erreichten und Liam die Tür zu einem dunklen Raum öffnete.