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»Ich kann nicht glauben, dass Nick dich betrogen hat« sagte Maria und schüttelte fassungslos den Kopf. Ihre Hand strich über Bobbys Fell, als wollte sie sich damit beruhigen.
»Naja, indirekt habe ich ihn ja auch betrogen« murmelte ich, und die Worte schmeckten bitter auf meiner Zunge.
Maria runzelte die Stirn und sah mich streng an. »Das kannst du doch nicht vergleichen«
Ich nahm einen tiefen Schluck von meinem Wasser, doch der Kloß in meinem Hals blieb. Ich schaute Maria nur an, während wir beide auf der Couch saßen und versuchten, einen ruhigen Abend zu verbringen. Vielleicht hatte sie recht, aber ich fühlte mich dennoch schuldig. Es war schon zwei Wochen her, dass Nick und ich uns getrennt hatten, aber es fühlte sich immer noch seltsam an, nach Hause zu kommen und ihn nicht mehr da zu sehen. Er hatte mich betrogen, ja, aber irgendwie vermisste ich ihn trotzdem.
»Und wo ist Liam jetzt?« fragte Maria schließlich und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung.
»Er ist nicht in der Stadt« antwortete ich leise und sah sie dabei an. Zwischen mir und Liam war es... kompliziert. Ich hielt ihn auf Abstand, und ich wusste, dass es falsch war. Aber ich konnte einfach nicht so weitermachen, nicht bevor ich die Sache mit Nick verarbeitet hatte. Liam bemühte sich wirklich, er schickte mir jeden Tag Blumen, rief mich an, versuchte, sich in mein Leben zu schleichen. Aber ich konnte nicht einfach so tun, als sei nichts gewesen. Die Geschichte mit ihm und Gabriella war mir jetzt zwar klarer, aber der Gedanke, ihn mit ihr zu sehen, schmerzte immer noch. Gabriella hatte mir versichert, dass zwischen ihnen nichts sei, dass sie selbst jemanden anderen habe, aber trotzdem fühlte sich alles falsch an.»Mit Gabriella ?« fragte Maria, als ob sie meine Gedanken lesen konnte.
Ich nickte langsam. Natürlich mit ihr. Sie verbrachten viel Zeit zusammen. Es war ja verständlich, schließlich waren sie verlobt.
Doch bevor Maria erneut etwas sagen konnte, schoss Bobbys Kopf plötzlich nach oben, und er sprang mit einem Satz auf. Er rannte zur Haustür und begann, wie wild zu bellen. Maria und ich tauschten einen besorgten Blick aus, dann standen wir schnell auf und folgten ihm. Bobby verharrte vor der Tür und bellte, knurrte und fletschte die Zähne, als würde er einem unsichtbaren Feind gegenüberstehen.
»Hey, beruhig dich« sagte ich beschwichtigend, doch Bobby ignorierte mich völlig. Sein Knurren wurde tiefer, bedrohlicher, als ob er etwas spürte, das wir nicht sehen konnten. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und ich fühlte, wie sich eine kalte Welle der Angst in meiner Brust ausbreitete. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Maria trat einen Schritt zurück und flüsterte: »was ist los ?«
Bobby drehte immer weiter durch. Sein Bellen war ohrenbetäubend, ein schrilles, verzweifeltes Geräusch, das durch Mark und Bein ging. Er kratzte an der Tür, als wollte er das Holz mit bloßen Pfoten aufreißen, seine Krallen schabten über das glatte Holz und hinterließen tiefe, splitternde Rillen.
Maria und ich standen wie versteinert im Flur, und mein Herz klopfte so laut in meiner Brust, dass ich sicher war, Maria konnte es hören. Ihre Augen waren weit aufgerissen, und ihr Atem ging schnell.
Plötzlich flackerte das Licht über uns. Ein kurzes, grelles Blitzen, das die Wände in seltsame Schatten tauchte, dann Dunkelheit. Absolute Dunkelheit. Ein kehliges Bellen von Bobby zerriss die Stille, dann ein tiefes Knurren, wie ein Warnsignal, dass etwas direkt vor der Tür lauerte.
»Was... was ist das ?« stammelte Maria, ihre Stimme ein verzweifeltes Flüstern in der Dunkelheit. Ich griff instinktiv nach ihrer Hand und drückte sie fest, als könnte ich sie dadurch beruhigen, oder mich selbst.
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his obsession
Short Storyꨄ ꨄ ꨄ ꨄ ꨄ Während Aurora fest entschlossen war, ihre glänzende Karriere fernab ihrer Familie voranzutreiben, bahnte sich in einem einzigen Augenblick eine unvorhersehbare Wende an. Eine flüchtige Begegnung. Ein elektrisierender Blickkontakt, und all...