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Langsam wurde ich wach, und die Ereignisse des gestrigen Abends schossen mir unaufhaltsam durch den Kopf. Ich hatte tatsächlich mit Liam geschlafen, obwohl ich so wütend auf ihn gewesen war. Wütend, wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, und dann... Nun ja, anscheinend haben Vulkan und Lava auch manchmal Bedürfnisse. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zu ihm und sah, dass er noch tief und fest schlief. Das sanfte Morgenlicht erhellte das Zimmer, sodass ich kein künstliches Licht benötigte. Langsam stand ich auf, bemerkte erst jetzt, dass ich nackt war, und verfluchte leise mein eigenes Missgeschick.

Ich begann leise, meine verstreute Kleidung aufzuheben, als ich plötzlich ein Räuspern hinter mir hörte. Erschrocken zog ich die Decke von ihm zu mir, um mich zu bedecken, ohne zu bedenken, dass Liam jetzt nackt dalag. Omg. Er. Liegt. Nackt. Auf. Meinem. Bett. Schnell drehte ich mich um und sagte leise: »Guten Morgen«

»Guten Morgen« raunte er verschlafen und begann leise zu lachen. »Dreh dich um« fügte er hinzu. Zögernd drehte ich mich zurück und sah, dass er sich inzwischen seine Boxershorts angezogen hatte. »Warum hast du die Decke so fest um dich gezogen? Da ist nichts, was ich nicht schon gesehen habe«. Die Röte stieg mir ins Gesicht, und ich zog die Decke noch enger um meinen Körper. Ich hob ein T-Shirt vom Boden auf und warf es ihm zu. Wir lachten beide, als er plötzlich aufsprang und auf mich zukam. Reflexartig wich ich zurück, bis ich die kühle Wand spürte, und eine Gänsehaut überkam mich.

»Hast du gut geschlafen ?« fragte er und stand so nah vor mir, dass ich ins Stottern kam. »Warum bist du immer so nervös, Aurora ?« Er sah mich an, und ich brachte kein Wort heraus. Die Antwort war einfach: Er machte mich nervös. Sehr sogar. Seine Anwesenheit brachte mich jedes Mal um den Verstand.

»Lass diese Decke fallen« sagte er und zog leicht daran, aber ich hielt sie weiterhin fest. »Aurora, lass sie fallen« sagte er bestimmend und schaute mir tief in die Augen. Seine Worte hatten eine hypnotische Wirkung auf mich, und ich gehorchte. Die Decke fiel zu Boden, doch sein Blick blieb auf meinen Augen. Er beugte sich vor und küsste mich. Sofort fühlte ich mich wieder sicher und geborgen.

»Zieh dich an, Prinzessin, wir sind verabredet« sagte er, und meine Kinnlade fiel herunter. Mit wem zum Henker waren wir verabredet? Schnell hob ich die Decke wieder auf, als er sich umdrehte und anfing, sich anzuziehen.

»Mit wem sind wir verabredet ?« fragte ich unsicher.

»Das wirst du bald herausfinden« antwortete er geheimnisvoll.

Der restliche Tag verging wie im Traum. Ich machte mich fertig und verbrachte den Tag in Liams Nähe, wobei er jede Gelegenheit nutzte, seine Lippen auf meine Haut zu drücken. Es schien, als könnte er keine Sekunde ohne Berührung verbringen.

»Wohin führst du mich?«, fragte ich lächelnd und warf einen neugierigen Blick zu Liam, der konzentriert am Steuer saß. Seine Augen funkelten im schwachen Licht des Armaturenbretts, und ein verschmitztes Lächeln umspielte seine Lippen.

»Lass dich überraschen. Du bist so neugierig«, erwiderte er mit einem belustigten Grinsen.

Seit 15 Minuten fuhren wir nun schon, und während der Fahrt unterhielten wir uns nur gelegentlich. Meine Gedanken waren jedoch von den Erinnerungen der letzten Nacht eingenommen, dass ich kaum bemerkte, wie Liam das Auto auf einem abgelegenen Waldweg zum Stillstand brachte. Die Dunkelheit draußen schien undurchdringlich, und nur das schwache Licht der Autolichter beleuchtete den dichten Wald um uns herum.

Er stieg aus und umrundete den Wagen, bevor er mir mit einer eleganten Bewegung die Tür öffnete. »Meine Dame«, sagte er mit einem schelmischen Lächeln und bot mir seine Hand an. Ich nahm sie und stieg aus dem Auto, spürte die frische, kühle Nachtluft auf meiner Haut. Er legte sanft einen Arm um meine Taille, und wir machten uns auf den Weg.

his obsession Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt