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Schnappatmig richtete ich meinen Körper auf und warf einen hastigen Blick auf die Uhr. Es war 1 Uhr morgens, und ein Gefühl der Erleichterung durchströmte mich, zum Glück konnte ich morgen ausschlafen, aber das war der einzige Trost, den ich gerade finden konnte. Doch mein Herz ratterte unkontrolliert in meiner Brust, als die schrecklichen Bilder des Albtraums, der mich aus dem Schlaf gerissen hatte, noch frisch in meinem Gedächtnis waren. Mit zitternder Hand glitt ich über die kühle Bettdecke auf die andere Seite, in der Hoffnung, Liam zu spüren, doch die Kissen waren leer und die Matratze unberührt. Mein Herz raste weiter, und der Schweiß perlte auf meiner Stirn.

»Liam?« rief ich mit heiserer Stimme in die bedrückende Stille des Raumes, doch die einzige Antwort war das leise Scharren von Bobby, der sich vor das Bett setzte und mich mit seinen großen, fragenden Augen ansah. Ich richtete mich mühsam auf und versuchte, meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ein schwaches Licht schimmerte unter der verschlossenen Tür hindurch. Vielleicht war Liam einfach nur auf die Toilette gegangen und hatte die Tür vorsichtshalber geschlossen, um mich nicht zu wecken.

Ein paar Sekunden saß ich noch auf dem Bett, der Gedanke, nach Liam zu sehen, nagte an mir. Da ich keine eigenen Klamotten hier hatte, trug ich nach dem Duschen ein T-Shirt von Liam und eine seiner kurzen Hosen. Der kalte Boden unter meinen Füßen ließ mich für einen Moment zögern — ich überlegte, ob ich wirklich nach Liam sehen sollte. Doch der Entschluss stand fest, und ich schlich mich zur Tür, öffnete sie vorsichtig. Bei der kleinsten Bewegung hörte ich sie — Stimmen. Mehrere Stimmen. Ein Schauer lief mir über den Rücken. „Hier wurde eingebrochen und sie haben Liam mitgenommen" schoss es panisch durch meinen Kopf.

»Bobby !« zischte ich leise zurück in den Raum. Bobby musste nun meine Rettung sein. »Bobby!« flüsterte ich erneut, die Angst in meiner Stimme kaum zu verbergen. Doch nichts geschah. Mein Herz klopfte wild. Mein Kopf drehte sich hastig zurück ins Zimmer, als ich sah, wie Bobby es sich im Bett bequem gemacht hatte. Er hatte sich in seine Decke gekuschelt, und ich könnte schwören, dass ich das leise, beruhigende Schnarchen hörte, das wie ein sanftes Brummen die Stille durchbrach. Mein Herz raste noch immer, als wäre es auf der Flucht vor dem, was ich gleich entdecken wollte. Mit angespannten Nerven spitzte ich meine Ohren und versuchte, all meine Sinne zu bündeln, um herauszufinden, wer da unten war.

Ein leises Nuscheln drang an mein Ohr, aber es war nicht genug, um mir ein klares Bild von der Situation zu geben. Ich schlich zurück zum Bett, zog mir hastig Socken und meine bequeme Strickjacke an und machte mich erneut auf den Weg zur Tür. Doch als ich die Klinke berührte, zuckte ich zusammen, als Bobbys schnarchendes Geräusch wie ein lauter Donnerschlag durch den Raum hallte.

„Ja, schlaf ruhig weiter nach der harten Arbeit heute" flüsterte ich leise zu Bobby, der in seiner Traumwelt gefangen war. Das Licht im Flur war nun aus, und ich trat einen Schritt hinaus, mein Herz pochte laut in meiner Brust, während ich die Fensterfront hinunter zum Wohnzimmer starrte. Niemand war zu sehen. Das bedeutete, sie mussten in der Küche sein.

Mit leisen Schritten schlich ich weiter nach vorne und hörte plötzlich Liams Stimme, die mir ein Gefühl der Erleichterung über den Rücken jagte. Ich tapste zur Treppe, doch dann hörte ich eine Frauenstimme. Ich stockte. Eine Frau? Warum zum Teufel hatte Liam mitten in der Nacht eine Frau hierher eingeladen? Ich hielt mich an dem Geländer der Treppe fest, mein Herz schlug wild, während ich versuchte, keinen Laut von mir zu geben. Doch meine Mission, so leise wie möglich zu sein, scheiterte kläglich, als plötzlich Bobby neben mir auftauchte, seine Augen groß und fragend, und er begann leise zu winseln, während er mir seine Pfote entgegenstreckte. Er wollte kuscheln.

»Bobby, ich kann gerade nicht«flüsterte ich, als ich mich hinhockte. Wieder winselte er und streckte mir seine Nase entgegen.
»Bobby, nein« flüsterte ich erneut, aber meine Hände glitten automatisch über sein Fell.

his obsession Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt