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»Warum hast du ihn eingeladen?« flüsterte ich und schlug Lola leicht auf den Arm.

»Er gefällt dir,« entgegnete sie mit einem wissenden Lächeln und hob eine Augenbraue.

»Nein, tut er nicht,« widersprach ich hastig, doch meine Stimme klang nicht überzeugend. Ich wusste, dass sie mich durchschaut hatte.

Lola legte den Kopf schief und musterte mich. »Du kannst mir nichts vormachen. Es ist okay, dass du ihn magst.«

Ich seufzte und ließ mich tiefer in das Sofa sinken. Vielleicht mochte ich ihn tatsächlich ein wenig, oder vielleicht reizte mich einfach das Spiel mit dem Unbekannten. Ich war mir selbst nicht sicher.

Wir schauten noch eine Weile die Serie weiter, aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Schließlich beschloss ich, eine Runde mit Bobby zu drehen, um den Kopf freizubekommen.

»Ich gehe eine Runde mit Bobby,« sagte ich abrupt und stand auf.

»Okay,« antwortete Lola, ihre Augen folgten mir besorgt. »Sei vorsichtig.«

Ich schnappte mir Bobby und lief die Treppen des Hauses hinunter. Die kühle Abendluft schlug mir entgegen, als ich die Haustür öffnete. Doch dann erstarrte ich. Vor mir, im schummrigen Licht der Straßenlaterne, stand James. Er lehnte gegen den Laternenpfahl, seine Augen glasig und sein Atem schwer vom Alkohol.

»Ich wollte zu dir,« lallte er und stieß sich von der Laterne ab. Der stechende Geruch von Alkohol schlug mir entgegen, und seine Augen waren rot und verquollen.

»James, ich habe Besuch,« sagte ich kühl und versuchte, an ihm vorbeizugehen.

»Aurora, bitte. Du gehst mir seit Wochen aus dem Weg. Was ist los?«

»Es ist nichts,« erwiderte ich und schaute auf Bobby, der treu an meiner Seite lief. James folgte mir taumelnd, seine Schritte unsicher und unberechenbar.

»Warum ignorierst du meine Anrufe und Nachrichten?« fragte er ernst, doch ich schwieg und setzte meinen Spaziergang fort.

»Aurora,« rief er plötzlich und packte meinen Unterarm, zog mich mit überraschender Kraft zurück. Sein Griff wurde schmerzhaft fest.

»James, du tust mir weh,« murmelte ich leise und versuchte, seine Hand wegzuziehen, aber er hielt mich eisern fest.

»Ich lasse nicht los, solange du nicht redest,« zischte er, und ich konnte den Ärger in seiner Stimme hören. Meine Versuche, mich zu befreien, verschlimmerten nur seinen Griff, bis meine Finger taub wurden und Tränen in meinen Augen aufstiegen.

»Antworte!«

»James, ich empfinde nicht das, was du empfindest,« sagte ich zögerlich und sah zu Boden. Jede Sekunde schien sich zu dehnen, als die Stille zwischen uns wuchs.

Seine Hand drückte noch fester zu. »Dann wirst du etwas empfinden,« knurrte er und trat bedrohlich näher, sein Griff unerträglich schmerzhaft. Mit der freien Hand packte er grob mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen.

Ich konnte seine Nähe und den stechenden Alkoholgeruch kaum ertragen. Panik stieg in mir auf, und ich konnte fühlen, wie mein Herz schneller schlug. Bobby, der meine Unruhe spürte, begann unkontrolliert zu bellen. Sein Bellen hallte durch die leere Straße und zog die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Unter den neugierigen Blicken der Leute wurde James nervös.

»Mach diesen Köter ruhig,« fauchte er und ließ meinen Arm los. Ich konnte das Zittern in meiner Stimme kaum unterdrücken, als ich Bobby beruhigte. Aber Bobby wollte sich nicht beruhigen, er bellte und knurrte weiter, fletschte die Zähne. Die Situation eskalierte, und James schien zu realisieren, dass er die Kontrolle verlor.

his obsession Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt