Der Kampfgeist der Kinder

49 6 7
                                    

Kyos Sicht:

Müde, angespannt und volller Sorge betrat ich mit Iruka die Klasse.

Wie gestern schon sahen die meisten Kinder verängstigt aus.
Am deutlichsten sah man das bei denen, deren Eltern oder Geschwister gerade auf dem Schlachtfeld standen.

,,Guten Morgen, Kinder" sprachen Iruka und ich gleichzeitig.
,,Heute werden wir etwas anderes machen. Ihr könnt das Geübte auf einem Parcours auf die Probe stellen. So könnt ihr auch eure Stärken und Schwächen eventuell besser erkennen" fing Iruka an zu erklären.

,,Und dann? Das alles hier bringt doch nichts, wenn mein Vater gerade auf dem Schlachtfeld stirbt."

Sofort blickte ich zu Hina, die stur auf den Tisch starrte.

Kurz schaute sie hoch, doch als sie merkte, dass jeder in diesem Raum sie anschaute, brach ihre Fassade.
Sie begann an zu weinen.

Ich fühlte mich wie gelähmt.
Diesen Schmerz in den Gesichtern dieser Kinder zu sehen, tat weh.

,,Hina, ich weiß, wie schwer das ist" ging Iruka auf sie zu.,,Wir alle haben Angst um die Menschen, die uns etwas bedeuten. In solchen Zeiten ist es besonders wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen."

Mit Tränen in den Augen schaute Hina Iruka und dann mich an.,,Es tut mir leid, Sensei Kyo. Ich weiß, dass ich in den letzten Wochen sehr gemein gewesen bin. Ich wollte einfach nur nicht, dass jemand bemerkt, wie verunsichert ich zurzeit bin" wischte sie sich eine Träne weg.

,,Das ist in Ordnung, Hina. Es ist normal, mal verunsichert zu sein. Das ist jeder mal" schenkte ich ihr ein Lächeln.

,,Hört mal alle zu." Iruka kam wieder nach vorne.
,,Eure Liebsten wären stolz auf euch, wenn sie sehen könnten, wie mutig ihr seid. Die Shinobi, die zurzeit da draußen sind, tun alles, um euch zu beschützen. Sie halten zusammen und kämpfen gemeinsam. Das ist das, was ein Shinobi tut."
Während Iruka das sagte, spürte ich die Blicke der Kinder auf uns.

,,Sensei Iruka, Sensei Kyo, können wir diesen Parcours auch im Team machen? Ich möchte nämlich auch gemeinsam kämpfen können" sagte ein Kind plötzlich.

Ich musste schmunzeln.,,Das hatten wir sowieso vor."
,,Kommt, lasst uns rausgehen. Draußen könnt ihr dann Teams bilden" sagte Iruka.

Man konnte sehen, wie sich die Kinder langsam entspannten.

Draußen machten wir uns auf den Weg zu einem der Trainingsgelände, auf dem der Parcours aufgebaut war.
Auf dem Weg dorthin versuchten Iruka und ich unabhängig voneinander, die Kinder aufzumuntern.

Als wir ankamen, bemerkte ich, dass die meisten schon deutlich entspannter waren.
Einige benahmen sich schon so wie immer.
Die meisten bildeten auch schon von allein Teams.

,,Hey, ich will der Anführer im Team sein" hörte ich ein Kind rufen.
,,Ich will nur die besten Schüler bei mir" sagte jemand anderes.

Ich konnte mir ein Kichern nicht unterdrücken.
Es war einfach zu witzig, wie unbeschwert die meisten plötzlich wirkten.

,,Denkt daran, dass ihr zusammenarbeiten sollt" erinnerte ich unsere Schüler an Teamarbeit.
,,Ja, das tun wir" antworteten einige.

Und dann ging es auch schon los.
Nach und nach bewältigten die Kinder den Parcours.
Während einige Teams sofort losrannten, versuchten einige es eher analytisch.

Tatsächlich spürte ich jedes mal Stolz, wenn eine Gruppe den Parcours bewältigte.
Ihr Teamgeist war überwältigend.

Als jedes Kind mal dran war, trafen wir uns nochmal alle.
Jeder dachte darüber nach, was man beim nächsten Mal besser machen könnte.
Auch Iruka und ich gaben noch einige Vorschläge.

Ein VersprechenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt