Ich habe Angst vor meinen Gefühlen

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Kyos Sicht:

Ziellos ging ich durch das Dorf. Oder eher gesagt, durch die Trümmern von Konoha.

Es sind schon mehrere Stunden vergangen, seit ich Honoka zu ihrer Großmutter gebracht habe.
Iruka hatte ich nur ganz kurz gesehen. Um die vermissten Schüler hatte er sich gekümmert.
Später wollte er noch bei mir vorbeischauen, auch wenn ich nicht wirklich möchte.

Hier und da sah man noch einige Bewohner, die halfen das Nötigste aufzubauen. Verständlich.
Die Bewohner müssen irgendwo untergebracht und die Verletzten versorgt werden.

Eigentlich könnte ich auch helfen, doch ich tat es nicht. Weder beim Aufbau, noch bei der kranken Station.
Stattdessen versank ich in Selbstzweifel.

Nachdem ich noch etwas auf dem unebenen Boden lang gelaufen war, setzte ich mich auf einen der kaputten Steinwände.
Hier stand unsere Wohnung. Doch jetzt sind es nur noch Trümmern.

Es war das Gebäude gewesen, in dem ich gewohnt habe, seit ich nach Konoha kam.
Irgendwann wohnte dann auch Kakashi hier.

Hier und da konnte man noch einige Gegenstände erkennen. Das meiste war natürlich kaputt.
Immerhin muss ich mir jetzt nie wieder das Klingeln von Kakashis schrecklichen Wecker anhören.

Als ich daran dachte, musste ich schmunzeln.
Schrecklich, dass ich überhaupt noch einen Gedanken an dieses rote Ding verschwende.

Aber... Vielleicht hätte ich es sowieso nie wieder gehört.
Vielleicht hat Kakashi seine Sachen auch schon aus der Wohnung geräumt und wohnt wieder alleine.

Auch wenn ich mir das bei Kakashi nicht wirklich vorstellen konnte, war ich mir nicht hundertprozentig sicher.

Manchmal fällt es mir schwer zu wissen, wie Kakashi denken und handeln würde. Er war schon immer sehr schwer zu durchschauen.

Um mich nicht noch mehr zu bemitleiden, stand ich wieder auf.
Es wäre wohl besser, wenn ich nicht an diesem Platzt bleiben würde.

Vorsichtig stieg ich von einem Stein über den nächsten, bis ich ein Klirren unter meinen Füßen hörte.
Verwundert ging ich einen Schritt zurück und bückte mich, um das zertrümmerte Bilderrahmen, unter den Steinen und Holzplatten, aufzuheben.

Sofort schoss es mir die Tränen in die Augen.
Wie ich mich darüber gefreut habe, als wir dieses Bild gemacht haben.

Vorsichtig strich ich darüber, bis ich meine Hand erschrocken zurücknahm.
Das halbe Glas war zerbrochen und hatte mich geschnitten.

,,Scheiße" zischte ich, da der Schnitt etwas tiefer war, als vermutet.

Aus Angst, dass das Bild was von meinem Blut abbekommen könnte, legte ich es außer Reichweite.

,,Wie lange bist du denn schon hier?" drehte ich mich erschrocken zu Iruka, als ich sein Präsens hinter mir spürte.
,,Sozusagen bin ich gerade erst gekommen."

Nach einem kurzen Augenkontakt schaute der braun Haarige schnell weg.,,Störe ich gerade?"
Unsicher lachte ich auf.,,Ich stehe hier mitten in irgendwelchen Trümmern und verblute. Wobei solltest du also stören?"

,,Es sind nicht irgendwelche Trümmern. Hier stand deine Wohnung. Für so dumm kannst du mich nicht verkaufen, Kyo."

Ich antwortete nur mit einem Brummen.
Ehrlicherweise hatte ich schon gehofft, dass Iruka es nicht weiß.

,,Und wie viele Gliedmaßen haben die zwei verloren?" habe ich mich noch nicht nach den zwei Problemschülern erkundigt.

,,Sie vermissen sich."
Wieder brummte ich.,,Das war nicht meine Frage."

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