Kapitel 31

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Frankie


Das Erste, das ich spürte, war ein leichtes Taubheitsgefühl, welches sich über meine Sinne gelegt hatte. Langsam verdrängt von einem sanften Klingeln in den Ohren, das immer lauter zu werden schien. Ich runzelte die Stirn und versuchte zurück in den traumlosen Schlaf zu finden, der nun in immer weitere Ferne rückte.

Als ich jedoch versuchte mich auf die Seite zu drehen und einen ungewöhnlichen Schmerz in meinem Bein spürte, kehrte die Erinnerung zurück. 

Ich war angeschossen wurden. Hatte mit Barnes gegen Hydra gekämpft und dann... Dunkelheit.

Doch ich lag eindeutig nicht auf irgendeiner Straße. Dafür roch es hier viel zu sauber. 

Zu steril, dachte ich, als mir der unangenehme Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase stieg.

Als ich dies realisierte, konnte ich mich schließlich dazu durchringen die Augen zu öffnen. Mein Blick fiel als erstes auf die hellen Deckenplatten, wie man sie aus jedem Krankenhaus kannte.

»Was zur...«, murmelte ich kaum hörbar und drehte den Kopf nach rechts. 

Die hellen Vorhänge des großzügigen Fensters waren geöffnet und die hereinbrechende Dunkelheit lies darauf schließen, dass seit meinem kleinen Bewusstseinsaussetzer ein paar Stunden vergangen sein mussten.

Ich ließ meinen Blick weiter schweifen, bis ich zu meiner linken schließlich jemanden entdeckte, mit dem ich nicht unbedingt gerechnet hatte.

Bucky saß in einem Sessel, dessen grellgelber Stoff schon bessere Tage gesehen hatte. Er sah mich nicht an, sondern hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen. Beinahe schien es, als würde er schlafen. Doch irgendwas in mir sagte mir, dass dem nicht so war.

Als hätte er es gemerkt dass ich ihn ansah, öffnete er die Augen. Für einen Moment fühlte sich der Blickkontakt mit ihm irgendwie... anders an. Vertrauter und doch ganz neu. Ich musste mir den Kopf angeschlagen haben, als ich das Bewusstsein verloren hatte. Anders konnte ich mir diesen absurden Gedanken nicht erklären.

Bucky war der erste, der das Schweigen zwischen uns brach. »Wie geht es dir?«

»Gut«, sprach ich sehr langsam aus, als wäre ich mir selbst darüber nicht ganz sicher. Was ja auch nur wahr war. »Was ist passiert?«

»Du hast ziemlich viel Blut verloren«, erklärte er und rieb sich scheinbar unbewusst die Hände.

»Mhm«, machte ich und mein Hals fühlte sich beim Sprechen so an, als hätte er seit Jahren kein Wasser mehr gesehen. Schließlich runzelte ich die Stirn.

Es war nicht so, dass ich ihm nicht glaubte, doch fühlte ich mich nicht gerade, als würden mir mindestens zwei Liter Blut fehlen. Und ich musste es wissen. Es war immerhin nicht das erste Mal.

Ohne darüber nachzudenken richtete ich mich ein Stück auf, ehe ich die Bettdecke zurückschlug. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich kaum mehr als einen Krankenhauskittel trug. Doch als mein Blick auf die freie Stelle auf meinem Oberschenkel fiel, konnte mir nichts egaler sein als Buckys Blick auf mir.

Denn wo eigentlich eine übelaussehende Schussverletzung sein müsste, oder zumindest ein Verband oder ähnliches, war nur noch eine kleine runde Narbe, die sich mit einer zartrosa Farbe von meiner übrigen Haut abhob.

»Wie lange bin ich hier?«, fragte ich und zwang mich dazu, die Decke wieder über meine Beine zu legen.

Bucky zuckte mit den Schultern und stand auf. »Ein paar Stunden. Die Ärzte haben ein wenig länger gebraucht, um die Kugel herauszuholen.«

Silly Broken Soul *Bucky FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt