Kapitel 26

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Helen Cho war tot. Wir fanden ihren Körper nur kurze Zeit, nachdem Loki die Bombe hatte platzen lassen. Sie hatten zu dritt im Wohnzimmer gesessen, während der Gott ein Buch las und die beiden Frauen sich einen Film angesehen und über ihre Arbeit gesprochen hatten.

Der Angriff von Hydra ging schnell und war innerhalb weniger Minuten vorbei gewesen. James und ich hatten nicht einmal den Hauch einer Chance gehabt, überhaupt rechtzeitig zu ihnen zu kommen. Sam war der erste von uns gewesen, der das Wohnzimmer erreicht hatte, doch auch er hatte nur zusehen können, wie sie in einem Jet von der Landeplattform wieder abhoben. Zwar hatte er versucht, ihnen hinterher zu fliegen, doch war er nicht schnell genug gewesen.

Ursprünglich hatten sie es auf beide Frauen abgesehen, so vermuteten wir. Doch Dr. Cho hatte sich so sehr gewehrt, dass einer der Soldaten ihr vor Wut das Genick brach. Loki hatte es nicht ausgesprochen, doch wir alle wussten, dass er sein Möglichstes getan hatte, um zu verhindern, dass man seine Freundin mitnahm. Aber ohne Waffen und ohne Magie sich gegen eine deutliche Überzahl an Soldaten zu stellen, war es von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Keiner von uns machte ihm dahingehend einen Vorwurf.

Steve kam ungefähr eine halbe Stunde, nachdem sein Freund ihn angerufen hatte. Er war vollkommen entsetzt über die Neuigkeiten und hatte als erstes dafür gesorgt, dass Chos lebloser Körper zur Krankenstation gebracht wurde. Auch wenn man ihr nicht mehr helfen konnte, so wollte niemand, dass sie einfach so herum lag wie eines der Trümmerteile. Das wäre ihr gegenüber mehr als respektlos gewesen.


Wir brüteten bereits über einen möglichen Plan, die junge Wissenschaftlerin zurückzuholen, als Stark in seinem Iron Man Anzug durch das riesige Loch angeflogen kam. Seine Füße erreichten kaum den Boden, da fuhr sich bereits sein Helm zurück.

»Wo ist meine Tochter«, knurrte er und kam auf uns zu gestapft.

»Wir wissen es nicht«, gestand Sam, der gerade dabei war, einige Kontakte anzurufen.

»Wir holen sie zurück«, fügte ich leise hinzu. Denn daran mussten wir nun alle glauben. Hydra hatte uns wieder einmal getroffen und das schwerer, als zuvor. Und wir hatten bislang keinerlei Anhaltspunkte.

»Friday, finde den Auslöser für den Stromausfall und checke die Backups der Überwachungskameras«, wies der Dunkelhaarige seine KI an.

»Die Hauptleitung zum Arc-Reaktor wurde durchtrennt, kurz nachdem ein unbekanntes Flugobjekt direkt durch die Fensterfront flog. Ich habe ein paar Soldaten auf den Aufnahmen, bevor auch die ausgeschalten wurden. Soll ich eine Gesichtserkennung durch die bekannten Datenbanken laufen lassen?«, drang die Stimme aus einem kleinen Lautsprecher aus Starks Anzug.

»Ja«, knurrte er.

»Nat und Wanda sind auf dem Weg hierher«, ließ Wilson uns wissen, nachdem er einen seiner unzähligen Anrufe beendete. »Scott erreiche ich nicht, aber ich könnte Clint noch anrufen.«

Steve runzelte nachdenklich die Stirn. »Ruf ihn an. Wir können hier aktuell jeden Mann gebrauchen.«

»Ich flicke die Leitung. Dürfte nicht zu lange dauern«, brummte Tony und flog im nächsten Augenblick auch schon wieder aus dem Fenster hinaus.

Derweilen ließ ich mich zwischen Staub und Glassplitter auf dem Sofa nieder und stützte mich mit den Ellenbogen auf meinen Beinen ab. Auch wenn wir keine Zeit zu verlieren hatten, so mussten wir auf die anderen warten, das war mir klar. Selbst wenn wir wussten, wo wir anfangen sollten zu suchen. Jetzt unüberlegt vorzugehen wurde Hydra sicherlich in die Karten spielen. Wir konnten nur hoffen, dass es Madison gut ging. Sicherlich hatte es einen Grund, warum sie ausgerechnet die Blonde mitgenommen hatten.

Silly Broken Soul *Bucky FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt