Kapitel 15

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Die Hütte, in der wir uns nun befanden, schien im Inneren noch kleiner zu sein, als es von außen den Anschein gehabt hatte. Des Weiteren war sie, abgesehen von einer alten Kommode und einem Sofa, auf dem ich nicht einmal einen Hund schlafen lassen würde, vollkommen leer.

Von draußen rasselte der Regen auf das Dach, welches, abgesehen von zwei oder drei kleinen Stellen, wenigstens dicht zu sein schien. Ein Donnergrollen durchschnitt die Stille zwischen uns und ich zuckte ungewollt zusammen. Nicht, dass ich Angst vor einem Sturm hatte... doch sonderlich erfreut war ich nicht gerade darüber.

Barnes blickte zu mir hinunter und ich konnte sein Stirnrunzeln beinahe spüren.

»Vergiss es«, raunte ich, als er mich bereits zu dem Sofa hinüber führen wollte.

»Schön, wie du willst«, erwiderte er murrend und ließ mich beinahe sofort los.

Arsch, dachte ich mir, doch ich war bis zu einem gewissen Punkt doch froh, dass er mir überhaupt geholfen hatte. Wer wusste schon, wo ich jetzt sonst herumkriechen würde.

Auch wenn ich jetzt nichts lieber machen würde, als mich auf den Hintern fallen zu lassen und meinem Bein etwas Ruhe zu gönnen, humpelte ich keuchend der Kommode entgegen. Auch wenn ich nicht wirklich Hoffnung hatte, musste ich einfach nachsehen, ob es hier irgendwas gab, womit ich mein Bein verbinden oder zumindest irgendwie entlasten konnte.

Ich biss mir nachdenklich auf die Unterlippe und zog die erste Schublade auf. Doch außer ein paar alte Stofffetzen war da nicht wirklich was zu finden.

Schritte hinter mir sorgten dafür, dass ich meinen Kopf herumdrehte. Barnes stand an dem vermutlich einzigen Fenster und sah nach draußen. Ich fragte mich, ob er nach etwas bestimmten Ausschau hielt. Oder ob er wieder etwas wahrnahm, von dem ich nicht mal etwas ahnen konnte. Wie bereits im Flieger...

Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder zur Kommode um und versuchte den Gedanken zu vertreiben, der begann, sich in meinem Kopf zu formen.

Ich fand eine Flasche Wodka in der letzten Schublade und griff sofort zu. Es war auf jeden Fall besser als nichts. Vorsichtig ließ ich mich zu Boden sinken, lehnte mich an den Schrank und stellte die Flasche neben mich.

Vergeblich versuchte ich, die Wunde an meinem Bein freizulegen, indem ich einfach den Stoff zerriss. Doch entweder war das Ding verdammt reißfest, oder ich hatte einfach keine Kraft mehr.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken, den Alkohol einfach so drüber zu kippen, doch da traten bereits ein paar dunkle Stiefel in mein Sichtfeld. Ohne ein Wort zu sagen, schob Barnes meine Hände beiseite.

»Nicht!«, versuchte ich ihn noch aufzuhalten, doch da hatte er sein Messer bereits hinter dem Rücken hervorgezogen.

Überraschend vorsichtig schob er die Klinge unter den Stoff, ehe er sie mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung nach oben zog. Sofort klaffte der nicht mehr ganz so weiße Stoff auf und offenbarte die Wunde, die weniger schlimm aussah, als ich aufgrund der Schmerzen gedacht hätte.

Barnes zog sich ein Stück zurück und setzte sich auf den Boden an der anderen Seite des Raumen. Es war bei weiten nicht so weit, wie mir lieb gewesen wäre, aber wir hatten hier ja nicht sonderlich viel Platz zur Verfügung. Verdammt, hier gab es ja noch nicht einmal ein Badezimmer.

Ich griff erneut nach der Flasche. Noch bevor ich mir selbst die Gelegenheit geben würde, mir über eventuelle Schmerzen den Kopf zu zerbrechen, kippte ich auch schon ein gutes Drittel des Inhalts über die Wunde.

»Verdammter Mist«, keuchte ich und stellte den Wodka knallend neben mich.

»Du fluchst ganz schön viel«, ertönte unvermittelt Barnes' Stimme und ich sah irritiert zu ihm hinüber.

Silly Broken Soul *Bucky FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt