Kapitel 12

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Ich rutschte vornüber von der Bank, als das Flugzeug sich gefährlich zur Seite neigte. Im letzten Moment konnte ich mich mit den Händen abfangen und kam umständlich auf die Füße. Natasha saß bereits wieder im Cockpit und versuchte so gut es ging gegenzusteuern. Mehrere rotgoldene Teile flogen an mir vorbei und ich schaffte es, auszuweichen, ehe mich eines davon am Kopf treffen konnte.

Ich nahm meinen Verstand zusammen und eilte zu der Waffenkiste zurück, die ich heute bereits mehrmals durchwühlt hatte. Während Tony im Cockpit auf einen der Knöpfe drückte, die die Laderampe öffneten, schnappte ich mir das Sturmgewehr sowie ein volles Magazin. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, was uns außerhalb des Jets erwartete, so was dies unsere beste Alternative.

Barnes stand bereits an der Rampe, eine ähnliche Waffe in der Hand und zielte in die Wolken hinter uns. Der noch wackelnde Jet machte es mir schwer, einen festen Stand zu finden, als ich mich neben ihn stellte.

»Hydra?«, fragte ich, doch er machte sich nicht einmal die Mühe, mir zu antworten.

Aber ich konnte mir die Frage sowieso auch selbst beantworten. Niemand sonst hätte es auf uns absehen können. Ich konnte mir nur noch nicht zusammenreimen, wie sie uns gefunden hatten.

Konzentriert kniff ich die Augen ein Stück weit zusammen und versuchte in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen. Der Dunkelhaarige neben mir schien im Vergleich dazu keinerlei Probleme zu haben, denn er legte das Gewehr an und zielte. Mehrere Schüsse wurden seinerseits abgefeuert und es dauerte nur den Bruchteil eines Wimpernschlags, da bekamen wir bereits eine Antwort.

Ein kleinerer Jet als der unsere tauchte aus den Wolken auf und feuerte eine beängstigende Salve von Schüssen auf uns ab. Auch wenn die meisten davon ihr Ziel verfehlten, traf ein Geschoss die rechte Seite unseres Fliegers. Ein Ruck ging durch meinen Körper.

»Ich muss das Ding näher an den Boden bringen«, warnte uns Natasha vor, ehe sie auch schon in den Sinkflug ging.

Stark drängte sich an Barnes und mir vorbei, vollständig eingehüllt von seinem Anzug. »Ich schaue mir den Schaden an, bevor wir hier noch eine Bruchlandung hinlegen. Sorgt ihr dafür, dass sie uns nicht in die Luft jagen.«

Ich nickte, auch wenn er es sicherlich nicht mehr sehen konnte, bevor er auch schon aus dem Jet sprang. Innerlich betete ich dafür, dass alle diesen Angriff heil überleben würden. Schließlich tat ich es dem Mann an meiner linken gleich und legte meine Waffe an.

Hydra folgte uns beinahe unverzüglich, als wir die Wolkendecke durchbrachen. Ich visierte nahezu die Stelle an, die ich für das Cockpit hielt, denn wirklich viel erkennen konnte ich nicht. Gerade einmal eine Hand voll Schüsse feuerten wir ab, als sich der feindliche Jet wieder ein wenig hob. Er legte an Geschwindigkeit zu, bis er schließlich über uns war.

Ein kaum hörbarer Aufprall über uns zeigte deutlich, was diese Aktion bewirken sollte. Ich wechselte einen schnellen Blick mit Barnes, der ohne zu zögern den Lauf seines Gewehrs zur Decke richtete. Doch die Chance auf Querschläger war zu groß. Also trat ich zu ihm und legte eine Hand auf seinen rechten Arm. Ein merkwürdiger Ausdruck trat auf sein Gesicht, doch ich schüttelte nur den Kopf.

Ich löste mich gerade rechtzeitig von ihm, als sich auch schon zwei Männer an einem Seil über die Laderampe ins Innere unseres Fliegers schwangen.

Automatisch trat ich einen Schritt zurück, doch sie waren so schnell, dass kaum genug Zeit zum Reagieren blieb. Sie waren eingehüllt in schwarze Kampfanzüge und ihre Brust zierte das Symbol Hydras. Einen Augenblick lang war ich wie versteinert. Auch wenn ich wusste, dass es Soldaten der Geheimorganisation sein mussten, hatte ich nicht damit gerechnet, was es in mir auslösen würde, wenn ich tatsächlich vor ihnen stand.

Silly Broken Soul *Bucky FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt