Kapitel 37

15 5 4
                                    

»Okay, warte«, sagte ich verwirrt und schüttelte den Kopf. »Du wohnst hier?«

»Nein, ich wasche meine Kleidung ständig in fremden Häusern«, erwiderte Bucky und trat zu dem Trockner, der eben fertig geworden war.

»Ziemlich schräg«, murmelte ich, jedoch mit einem Grinsen auf den Lippen, nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte. »Wie es aussieht sind wir jetzt wohl Nachbarn.«

Der Dunkelhaarige zog eine Augenbraue in die Höhe, während er seine Wäsche in einen danebenstehenden Korb lud. »Seit wann wohnst du hier?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Ein paar Tage. Wundert mich eigentlich, dass ich dich nicht schon vorher hier gesehen habe.«

»Ich war mit Steve in London«, brummte er, doch seine Stimme hatte einen merkwürdigen Unterton angenommen.

»Hydra?«, fragte ich, in der Hoffnung, neue Informationen zu bekommen.

Bucky richtete sich auf, den Korb unter den Metallarm geklemmt. »Zu einer Beerdigung.«

Das zu hören schockierte mich wirklich. Ich hatte nicht gewusst, dass die beiden Bekannte in England hatten. Doch wirklich überraschen sollte es mich nicht. Immerhin gab es sicherlich noch viel, was ich über sie nicht wusste. »Mein Beileid. Darf ich fragen, wer...«

»Gestorben ist?«, vollendete er meine Frage. »Eine alte Freundin von Steve, könnte man so sagen. Peggy Carter. Sie waren in den Vierzigern beide in New Jersey stationiert.«

Ich nickte knapp und konnte gar nicht in Worte fassen, wie viel Mitleid ich nun empfand. Es musste schrecklich sein, jemanden zu verlieren, den man bereits so lange kannte und vielleicht die letzte Verbindung zu einem früheren Leben war.

Als Bucky schließlich den Keller verließ, konnte ich mich nicht dazu durchringen, ihn aufzuhalten.



Kurze Zeit später jedoch, hatte ich seine Wohnung ausfindig machen können. Sie lag überraschenderweise genau zwei Etagen über der meinen. Nun stand ich davor, die Hand zum Klopfen erhoben, und fragte mich, ob ich ihn wirklich stören sollte.

Scheiß drauf, dachte ich und klopfte tatsächlich. Dieses kleine, dumme Herz raste in meiner Brust und ich konnte absolut nichts dagegen tun.

»Ist alles okay?«, fragte der Dunkelhaarige, kaum dass er die Tür geöffnet hatte.

»J-Ja«, sagte ich und rieb meine schweißnassen Hände. Keine Ahnung, warum ich auf einmal so nervös war. »Ich... ähm...«

»Komm erstmal rein«, meinte er und warf einen Blick in den Flur, ehe er ein Stück beiseitetrat um mich durch zu lassen. Zögerlich trat ich vorbei und fand mich wenige Atemzüge später in einer sehr spärlich eingerichteten Wohnküche wieder. Und wenn ich sagte, dass er wirklich kaum Mobiliar zu besitzen schien, dann war dies noch maßlos untertrieben.

»Ich wollte gerade Kaffee machen. Willst du einen?«

Seine Frage traf mich unvorbereitet, noch nein sagen konnte ich bei einem solchen Angebot kaum. »Gerne.«

Ich folgte ihm zu der kleinen Küche und beobachtete ihn dabei, wie er sorgfältig Kaffeepulver in die Filtermaschine füllte. Ich versuchte so lässig wie möglich zu wirken, als ich mich an der halbhohen Wand abstützte, die Küche und Wohnbereich voneinander trennte.

»Also?«, fragte er, kurz bevor das erste, göttliche Gluckern der Kaffeemaschine erklang.

Ich biss mir auf die Unterlippe und überlegte, wie ich es sagen sollte. »Wenn du in nächster Zeit nichts zu tun hast«, begann ich und sah kurz auf meine Hände, ehe ich den Blick auf ihn richtete, »dann würde ich gerne zu meinem Vater fahren. Also wenn deine Zusage noch steht...«

Silly Broken Soul *Bucky FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt