Kapitel 30

17 7 3
                                    

Schmerzerfüllt schrie ich auf, als die erste Kugel sich ihren Weg in meinen Oberschenkel bahnte. Eine zweite streifte lediglich meinen Oberarm, denn ich konnte gerade noch so viel Verstand zusammenkratzen, um auszuweichen. Der Schmerz in meinem Bein war nahezu unerträglich und jeder Muskel zitterte vor Anstrengung, nicht auf der Stelle auf die Knie zu fallen.

Jemand schlang einen Arm um mich und zog mich nach hinten. Bucky. Er hatte seinerseits eine Pistole gezogen und unverzüglich das Gegenfeuer eröffnet. Auch wenn ich nun ebenfalls eine Waffe aus dem Holster an meiner Hüfte zog und in Richtung der Soldaten feuerte, so wusste ich, dass wir in der Falle saßen. Wir waren hoffnungslos in der Unterzahl und hatten hier kaum Deckung, abgesehen von dem Müllcontainer, der noch einige Schritte von uns entfernt war.

Bucky schubste mich hinter den dünnwandigen Metallkasten. Da ich keine andere Wahl mehr hatte, gestattete ich meinen Beinen, nun endlich nachzugeben. Ich sank nach unten, wobei der Schmerz erneut meinen gesamten Körper durchzuckte. Die Kugel steckte noch in mir, dies konnte ich mit absoluter Gewissheit sagen.

Während der Dunkelhaarige immer noch Schüsse abfeuerte, begann ich, mit einer Hand fest auf das Loch in meinem Schenkel zu drücken. Ich löste das Oberschenkelholster von meinem gesunden Bein und legte es um das verletzte, ehe ich es so fest wie möglich zu zerrte. Es war keine hochwertige Arbeit, doch hoffentlich ausreichend, um nicht sofort zu verbluten.

Barnes drehte sich um und drückte sich mit dem Rücken gegen die rostige Containerwand. Ich sah nur halbherzig dabei zu, wie er das Magazin seiner Waffe wechselte, ehe er sich erneut zu unseren Angreifern drehte.

»Und was jetzt?«, fragte ich keuchend.

»Wir kämpfen uns hier raus. Oder hast du eine bessere Idee?«

»Keine Ahnung. Ich habe nicht erwartet, so lange zu überleben«, brummte ich, mehr zu mir selbst, als zu ihm.

Ich kontrollierte mein Magazin und atmete anschließend mehrmals durch. Es dauerte länger, als gehofft, bis ich mich wieder auf die Beine gekämpft hatte und über den oberen Rand unserer improvisierten Deckung blickte. Grob überschlagen hatten uns zehn Männer angegriffen. Einige davon lagen bereits regungslos auf der Straße. Doch es schienen immer mehr zu ihrer Unterstützung zu kommen.

»Das ist ein fucking Rattennest«, knurrte ich und zielte auf den erstbesten Soldaten.

Der Schuss löste sich unverzüglich und ich wartete nicht ab, bis er zu Boden fiel, ehe ich bereits den nächsten ins Visier nahm.

Trotz des Schusswechsels wurde meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gezogen. Nur wenige Meter von uns entfernt landete eine kleine, silberne Kugel. Meine Augen wurden groß, als ich erkannte, was genau es war.

»Fuck!«, rief ich, obwohl Bucky direkt neben mir stand.

Der Dunkelhaarige reagierte schneller, als ich gedacht hätte. Im Nachhinein wusste ich nicht einmal, was ich erwartet hatte, doch sicherlich nicht, dass der ehemalige Winter Soldier mich packte und nach unten zog, ehe er seinen gesamten Körper über mich warf.

Keine Ahnung, ob ich aufschrie oder ob überhaupt ein Ton über meine Lippen kam, als der Sprengstoff in die Luft ging. Der Knall klingelte noch ewig in meinen Ohren. Auch, als Bucky mich bereits wieder losließ und eine erneute Salve auf Hydra abfeuerte.

Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder zu einem klaren Gedanken zu kommen. Der Schmerz in meinem Bein überlagerte den in meinem Arm und dennoch schaffte ich es irgendwie, meine Waffe nachzuladen und mich wieder auf die Füße zu kämpfen. Ich schoss zwei Soldaten nieder, die uns beinahe erreicht hatten.

Mit großen Augen warf Barnes mir einen Blick zu und ich konnte kaum fassen, was er anschließend zu mir sagte.

»Verschwinde hier!«

Silly Broken Soul *Bucky FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt