Kapitel 3

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Frankie, heute


Ich warf einen Blick über die Schulter zu meinem Kammeraden und deutete Bill mit knappen Handzeichen an, dass sich niemand in der Gasse aufhielt, die sich hinter der nächsten Hausecke befand. Wir mussten vorsichtig sein. Denn auch wenn man nicht immer jemanden sah, hieß das nicht, dass sich niemand irgendwo versteckte.

Die Mission, auf der wir uns befanden, war einfach. Ziel finden und ausschalten. Wenn wir ihn lebend zu fassen bekamen, dann umso besser. Doch wir hatten den Befahl, sofort zu schießen, sollte sich auch nur der leiseste Verdacht auf Gegenwehr zeigen. Ich hatte, wie mein gesamtes Team, keinerlei Ahnung, was der Mann getan hatte, den wir suchten. Ich wusste nur, dass er zur höchsten Gefahrenstufe gehörte. Etwas, was man definitiv nicht unterschätzen sollte.

Auf unserer Fahrt nach Prag hatten innerhalb des Team diverse Gerüchte über die Identität unseres Ziels die Runde gemacht. Doch da gab ich nicht allzu viel drauf. Die Männer redeten gern, um sich auf den bevorstehenden Auftrag vorzubereiten. Das hieß jedoch nicht, dass irgendwas dazu auch nur ansatzweise stimmen musste.

Doch wenn ich diesen wahnwitzigen Vorstellungen Glauben schenken würde, dann hatten wir es hier mit einem Auftragskiller zu tun, den die Regierungen dieser Welt um jeden Preis beseitigt sehen wollten. Jemand, der mein gesamtes Team innerhalb von Sekunden auslöschen würde, sollten wir so dumm sein und ihm die Gelegenheit dazu geben. Lächerlich, wenn man bedachte, dass er allein war und wir ein zehn Mann starkes Spezialteam mit der besten Ausrüstung, die man überhaupt haben konnte. Wir waren jahrelang für genau solche Momente ausgebildet wurden.

Ich ließ meinen Blick über die Häuser schweifen, die in diesem Teil der Stadt eng beieinander standen. Es war wichtig, zuerst die Situation von außen zu sichern, bevor wir es wagen konnten, einen Fuß in das Gebäude zu setzen. Mit einer weiteren Abfolge von Handzeichen schickte ich zwei meiner Kammeraden nach vorn, um die Lage zu sicher. Bill und Alex, die einzige andere Frau unseres Teams, schlichen mit gezückten Waffen nach vorn und sahen sich bei jedem Schritt eilig, aber dennoch wachsam um. Sie positionierten sich rechts und links neben der Eingangstür, die sich in der dunklen Gasse befand.

Auch wenn jede Sekunde kostbar war, nahm ich mir die Zeit und atmete ein paar Mal tief durch, ehe ich Alex zunickte, damit diese uns die Tür öffnete. Wie der eigentliche Hausbesitzer uns bereits mitgeteilt hatte, würde diese bei unserer Ankunft unverschlossen sein. Ein großer Vorteil für uns, denn so konnten wir leise und ohne weiteres Aufsehen zu erregen in das Gebäude gelangen.

Unser Zeil befand sich laut den vorliegenden Informationen in zweiten Stock und würde sicherlich nicht mit uns rechnen.

Alex öffnete langsam die Tür und alle bis auf Bill und ich traten in das Treppenhaus. Wir würden ein paar Augenblicke später zu ihnen stoßen, wenn wir uns sicher waren, dass unser Rückweg auch weiterhin gesichert war.

Gedanklich zählte ich die Sekunden, ehe ich ebenfalls an die Haustür trat und Bill unter meinem Helm zuzwinkerte. Er erwiderte unsere kleine Tradition, bevor er in das Treppenhaus trat.

Ohne zu zögern folgte ich ihm.


Keuchend erwachte ich aus meinem Traum und sah mich einen Augenblick desorientiert in Raum um. Auch wenn es eiskalt war, schwitzte ich am ganzen Körper. Mein Blick schweifte über die holzvertäfelten Wände, die dicken Felle auf dem Boden und schließlich zu dem alten Kamin, dessen Feuer schon vor Stunden erloschen sein musste. Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, wo ich mich befand.

Silly Broken Soul *Bucky FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt