Kapitel 27

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Es tut mir so leid! 😥 

Ich hatte zwei 50h-Wochen und dazu noch einen Trip mit Freunden. Ab jetzt kommt wieder regelmäßig ein Kapitel. Immerhin nähern wir uns dem Höhepunkt 💕

Ich konnte kaum glauben, was ich sah.

Der Herr, der vor wenigen Minuten noch gemächlich an seinem Tisch saß, die Nase in einem Rätselheft versteckt, und seine Himbeerlimonade genoss, wälzte sich nun krampfend auf dem Boden. Sein Gesicht war verzerrt vor Schmerz, tiefrot, doch die Färbung glitt ins violett, und seine Hände griffen verzweifelt an seine Kehle, als würde er dadurch mehr Sauerstoff erhaschen können. Das grelle Licht der Bar warf harte Schatten auf seine Gliedmaßen, die sich in Qualen wanden.

»Oh mein Gott!« Nie zuvor hatte ich eine solche Szene erlebt. Die Bar, die eben noch voller Gelächter und entspannter Gespräche gewesen war, verwandelte sich augenblicklich in ein Chaos. Gäste standen auf, einige riefen durcheinander, andere sahen schockiert zu. Der Lärm um mich herum schien gedämpft, als wäre ich in einen Tunnel aus Adrenalin und Beklemmung geraten. Aber auch ich rührte mich. Und Debrah.

Starre zierte das weiche Gesicht der Brünette. Oder eiserne Konzentration. Etwas verriet mir, dass sie einen Unfall wie diesen bereits zuvor erlebt hatte oder sie war lediglich gut darin, in solchen Momenten die absolute Ruhe auszustrahlen. Während mein Herz wild vor Angst hämmerte, sich Schock in Zittern äußerte, kniete sie sich neben den Mann. »Hey! Atmen sie!«

Natürlich hörte er nicht. Angstverzerrt krallte er sich an seinen Hals, milchiger Schaum bildete sich in seinen Mundwinkeln.

»Ruft doch jemand einen Krankenwagen!«, schrie es plötzlich in der aufgeregten Menge.

Einer der Biker hatte sich dieser Aufgabe längst angenommen und hing am Telefon.

Doch mir ging das alles viel zu langsam. »Er erstickt«, meine Stimme klang höher, als ich sie mir im Kopf ausgemalt hatte. Ich konnte nicht fassen, wie schnell sich das geschäftige Treiben geändert hatte.

Inzwischen hing der Geruch von Alkohol und Säure schwer in der Luft, vermischt mit dem metallischen Beigeschmack von Schock. Jedes Augenpaar war auf den Fleck am Boden gerichtet, auf dem der Mann gurgelnd um sein Leben rang. Er rang so sehr nach Luft, dass seine Augäpfel aus den Höhlen hervorquollen und ihn aussehen ließen wie eine entstellte Comicfigur. Da erbrach er sich. Beißende, gelb-ockerfarbene Flüssigkeit zierte nun das gemusterte Parkett. Debrah und ich hielten seinen Körper aufrecht, damit er das Gift leichter ausstoßen konnte.

Hinter uns teilte sich die Menschentraube, Eltern hatten ihre Kinder bereits aus dem Sichtfeld gebracht, und Xavier stieß zu uns. Ihm folgte Hilfe.

»Doc«, das Aufatmen in Bambis unerschütterlich Stimme zeigte mir, dass sie unter der gefassten Fassade ein Mensch geblieben war, dem diese Situation über den Kopf wuchs.

Für gewöhnlich traf man Pyros nur innerhalb der Krankenstation im typischen Arztkittel an, da er den Komfort eines karierten Hemdes oder Shirts vorzog, doch das er nun den lilienweißen Kittel trug, bedeutete, dass X ihn in einem wichtigen Moment gestört haben musste. Die volle Mähne aus glänzend schwarzen Haaren in sanften Wellen war dennoch sorgfältig gekämmt. Seine scharfen Wangenknochen und die dicht gebogenen Augenbrauen verliehen ihm eine aristokratische Ausstrahlung und die satten, fast schwarzen Iriden nahmen den Patienten unter die Lupe.

»Seit wann zeigte er Symptome?« Pyros unterzog dem Mann einer raschen ersten Visite. Reaktion, Pupillen, Atmung – immer noch röchelnd.

»Er fiel vor etwa zehn Minuten vom Stuhl. Davor wirkte er normal auf mich.«, schaltete sich instinktiv mein Gehirn ein.

Burn For You 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt