Kapitel 32

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Die Tür schloss sich leise hinter ihr. Ein dumpfes Klicken, das in der drückenden Stille der Nacht verhallte. Er beobachtete sie aus sicherer Entfernung. Keiner bemerkte ihn.

Wie die Spinne in der Zimmerecke, giftig, aber zu klein, die nur auf die hilflosen Flatterwesen wartete, die von selbst den Weg in ihr Nest fanden.

Sie war nicht allein.

Das Bild brannte sich in sein Gehirn, zerfraß die dünne Hülle seines Verstands. Ihr Lachen, das ihn erreicht hatte, wie der Messerrücken eines Metzgers. Fröhlich. Frei.

Zu fröhlich. Zu frei.

Das durfte nicht sein. Nicht mit ihm. Nicht, während er hier draußen kauerte, ein Schatten, unsichtbar, wie ein Teil der Nacht.

Ihr Begleiter – ein monströser Schatten neben ihr – hatte die Hand auf ihren Rücken gelegt, sanft, besitzergreifend. Wut stieg in ihm auf, glühendes Feuer, das seine Sicht trübte.

Er hatte sie so berührt, auf diese Weise. Und noch tiefer. Früher. Und sie hatte ihm gehört. Immer.

Sein Blick verengte sich. Sie war glücklich. Zu glücklich. Das würde sich ändern.

Er sah es.

Tiefe Schatten unter ihren Augen, die fahle Blässe, die auf der viel zu braunen Haut zurückkehrte – sie war müde. Gequält. Das Lachen, das er zu oft gehört hatte, wurde leiser. Stattdessen trug sie diese Anspannung, in ihren steifen Schultern lag diese rastlose Unruhe, die wie eine unsichtbare Last an ihr zerrte.

Er grinste. In seine Fingerspitzen kehrte das lustvolle Jucken zurück, abertausende Ameisen, die sich wuselnd darum scharten. Sie begann zu begreifen, was er mit ihr tat.

»Lauf weg vor mir, kleiner Liebling.« Seine Stimme verlor sich in der schalen Dunkelheit, aber die Worte blieben. Ein Versprechen. Ein Fluch.

Burn For You 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt