Kapitel 33

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Ich möchte an dieser Stelle einen Gruß an alle Schäfchen rausgehen lassen, die inzwischen diese Geschichte lesen: Ich bin so dankbar für jeden Einzelnen von euch! 💕

Bitte lasst weiter Liebe für dieses Buch da und vielleicht habe ich dann bald eine kleine Überraschung für euch. Ein Tipp: Es könnte dieses Buch nicht nur auf eurem Bildschirm geben - pssst! 🤫

Ein weiteres Wochenende verflog auf dem Kalender an der eierschalenfarbenen Fließenwand der Küche. Zwei ruhige, ereignislose Tage und daher umso nervenaufreibender für uns.

Der Gesichtsscan verlief erfolgreich, allerdings nicht in dem Ausmaß, in dem wir es erhofften, geschweige denn benötigten. Rebecca fand durch ihre technischen Fertigkeiten und dem Verständnis des weltweiten Netzes einige frühere Aufnahmen von Inés Morales, meine Annahmen über ihr betörendes Aussehen bestätigten sich damit, jedoch lieferten uns die ausgegrabenen Fotos und Videos keinerlei Hinweis darauf, welche die wahre Identität dieser Frau war. Es erschreckte, zu sehen, wie leicht es für ein Individuum war, vollständig unter dem Radar zu leben, denn auch offizielle Dokumente über sie, Krankenhausbesuche, ein Strafzettel der Polizei Guadalajaras, eine Kopie ihres Passes, stellten sich als Fälschung heraus. Inés war nicht der einzige Name, den sie benutzte. Doch keiner der anderen brachte uns auch nur einen Schritt näher an des Rätsels Lösung.

Es war unübersehbar, dass die Frustration bei allen zunahm. Wir wussten, dass jene Frau den Schlüssel für unsere Probleme darstellte, nur hatten niemand eine Ahnung, wie er einzusetzen war oder er funktionierte.

Kyles Lederstiefel rutschten vom Bedienpult der Überwachungskameras, einem systematischen Chaos aus Knöpfen, Lichtern und Controllern, in seinen Händen Zettel auf denen die Informationen zu Inés zusammengetragen waren, die wir finden konnten. »Ich hoffe Carlos Taube bringt uns irgendwie weiter.«

Besagtes Täubchen hatte vor fünf Minuten auf dem Telefon des Vize angerufen. Dieser stand mit dem Rücken zu uns an der Fensterfront der Scheunengiebelseite und hörte sich die Neuigkeiten an.

Auch ich hoffte, sie würden uns einen Schritt voranbringen. Oder gleich acht.

Das Telefonat endete.

»Saccones Männer gehen in den Waisenhäusern ein und aus. Beinah täglich, allerdings deutet bisher nichts darauf hin, dass sie die Einrichtungen als Rekrutierungs- oder Trainingscenter nutzen.«, begann der Venezulaner, das Handy verschwand in der Rückseite seiner Jeans und er trat zurück in den Halbkreis, den wir unbeabsichtigt gebildet hatten. »Trotzdem sind sie sehr interessiert an den Kindern. Meine Leute haben mehrfach beobachtet, wie sie kleine Kinder oder Jugendliche aufsammeln, die offensichtlich auf der Straße leben, und sie anschließend in die Heime bringen.«

»Daher auch das viele Geld. Je mehr Bewohner in den Heimen, umso kostenintensiver werden sie.« Die gemurmelte Schlussfolgerung stammte von X. Seine schokoladige Haut glänzte heute stärker als die feinsten Pralinen dieser Welt, überzogen mit essbaren Goldblättern. Einen ähnlichen metallischen Unterton bemerkte ich auf seinem Körper. Er war ein Exot bis in jede Faser.

Ich seufzte. »Ich tue mich wirklich schwer damit, zu glauben, dass sie böse Absichten verfolgen.«

Dabei hatte ich die hinterhältigen Machtspielchen und kriminellen Intrigen am eigenen Leib erlebt, sodass kein Zweifel daran bestand, dass eine Organisation wie die Corvo Nero durchwandert war vom Gifte Satans. Mein emphatisches Herz klammerte sich hingegen an das Bild der ausgehungerten, vereinsamten Sprösslinge, die endlich ein Dach über dem Kopf bekamen und ein Anrecht auf ein halbwegs normales Leben, dass jedem von uns zustehen sollte.

Carlos hatte jedoch noch weitere Informationen erhalten: »Vielleicht ändert sich deine Meinung, Engelchen, wenn ich dir sage, dass sie nur Jungen aufnehmen.«

Burn For You 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt