Kapitel 9

117 5 7
                                    

Heute war es soweit, Thomas versuchte sich aus seinem Bett zu quälen. Er würde heute mit den Bauarbeitern in den Wald gehen und sich ein paar Stellen ansehen, wo sie für den Bau des Kanals wahrscheinlich Bäume fällen müssten. Collin würde heute mit Mirabelle die Mienen ansehen, weshalb er die Gesellschaft der Arbeiter alleine genießen durfte, was für eine Freude. Müde schleppte er sich in den Speisesaal um schnell etwas zu frühstücken, wo er wie jeden Morgen die Sheffields und seinen Bruder vorfand. "Morgen", gähnte er ihnen entgegen, was von allen drein mit einem gemeinschaftlichen "Guten Morgen" beantwortet wurde. "Ich habe gehört, Mr. Carrington sie sehen sich heute die ersten Stellen im Wald mit den Arbeitern an?", fragte Mr. Sheffield. "So ist es, ich hoffe wir werden nicht den ganzen Tag brauchen und es schnell erledigt haben.", "Gar keine Angst vor den Bewohnern des Waldes?", "Das sind doch nur Tiere und bis jetzt ist mir dieses ominöse Wolfsmädchen noch nicht erschienen oder hat sich in letzter Zeit sehen lassen. ", gab Thomas bissiger zurück als er eigentlich wollte. "Sie glauben also nicht daran?", "Ich halte es für sehr unwahrscheinlich." Mit diesen Worten stand Thomas auf und machte sich auf den Weg zu den Stallungen, um Memory fertig zu machen. Kurze Zeit später trafen auch die Arbeiter ein und zusammen machte er sich mit ihnen auf den Weg in den Wald. Während er voran ritt hörte er hinter sich wie seine Begleiter sich unterhielten: "Hast du auch gehört, dass es in dem Wald nicht mit rechten Dingen zu gehen soll", "Angeblich soll dort ein Mädchen leben, das mit einem Rudel Wölfen auf Menschen Jagd geht und schon mehr als ein Dutzend Bauarbeiter verschlungen haben soll. " "Ruhe!", fauchte Thomas, er konnte es nicht mehr ertragen, wenn Menschen solche Lügen verbreiteten: "Und zu eurer Informationen, es ist höchstwahrscheinlich nur eine Geschichte die die Dorfleute erzählen um uns einzuschüchtern und sollte es aus unergründlichen Gründen wahr sein, ist noch kein einziger Arbeiter jemals gefressen worden. Alle wurden nur zu Tode erschreckt und wenn jetzt noch einer diese Geschichte weiter aufbauscht, werfe ich diese Person dem nächsten wilden Tier zum Fraß vor! ". Sofort verstummten alle und keiner sagte mehr ein Wort. Sie erreichten den Platz, banden die Pferde an Bäumen an und fingen mit ihren Abmessungen an. Thomas ließ die Männer in Ruhe arbeiten und sah sich etwas um. Was für eine Schande, dass man diesen schönen Ort verunstaltete, nur damit ein blöder Kanal gebaut werden konnte, damit die Leute ihr Erz aus den Bergwerken leichter transportieren konnten und Collin ein wenig Geld dazu verdiente, lächerlich!! Er schnaubte und bemerkte gar nicht, wie sich etwas aus den Bäumen erhob.
"Snow!! Da sind Arbeiter im Wald, sie fangen schon wieder an Bäume anzumalen!", ertönte Falcos Stimme ehe er auf Alices Schulter landete. "Schon wieder? Haben die beim letzten Mal nichts dazu gelernt?", "Es sind wieder andere.". "Hm na gut, wer kümmert sich darum?", fragte Snow in die Runde. "Ich werde wieder mit Sunny gehen.", sagte Alice sofort. "Ich begleite dich.", sagte Corey: "Dann will ich aber auch mit!", rief Lorey aus. "Nun gut, passt auf und ich will keine Verletzten, weder auf unserer Seite noch auf der anderen Seite, verstanden?", "Ja Snow", sagte die Gruppe bevor sie aus der Grotte gingen. Draußen angekommen pfiff Alice und kurze Zeit später kam Sunny schon angerannt. Sie schwang sich auf seinen Rücken und sagte: „ Wir haben wieder Arbeiter zu verscheuchen", Sunny nickte und sie machten sich auf den Weg um ihr Zuhause zu beschützen.
"Mr. Carrington, wir haben uns hier die Gegend genauer angesehen, wir müssten hier schon sehr viele Bäume roden um den Kanal schön breit zu bauen und um auch die richtigen Umleitungen hinzukriegen.", erklärte ihm einer der Arbeiter. "Nun gut, wie gesagt wir müssten erstmals abwarten, weil zurzeit haben wir mehr Feinde als uns lieb sind, eigentlich ist das ganze Dorf gegen uns und unsere Idee." "Haben Sie das gehört?", fragte der Mann ihm gegenüber. "Was soll ich Gehört haben?", "Es klang so als ob etwas knurren würde." Thomas schüttelte den Kopf, wurden denn jetzt schon alle Menschen paranoid oder sollte das ein schlechter Scherz sein. Er wollte gerade zum Aufbruch rufen, als er mehrere Schreie vernahm. Er drehte sich um und konnte seinen Augen kaum glauben. Drei der Arbeiter wurden gerade von einem riesigen Wolf gejagt und zwei andere von der exakten Kopie des ersten Wolfes. Er konnte sich nicht rühren, er stand einfach nur da und sah ungläubig mit an, wie die Arbeiter panisch vor Angst von zwei identen Wölfen gejagt wurden. Es wirkte sogar als würde es ihnen Spaß machen? Hatte er denn jetzt komplett den Verstand verloren oder träumte er schon wieder? Auf einmal wurde er aus seiner Trance gerissen als der Bauleiter, der die ganze Zeit neben ihm stand, ihn rüttelte und schrie, dass er weglaufen sollte. Endlich kam wieder Leben in Thomas Beine, doch er wollte nicht wegrennen, er wollte sich die Wölfe genauer ansehen.
Na da waren die Zwillinge wieder mal übereifrig. Sie war noch nicht mal am Ort angekommen, da hörte man schon die ersten Arbeiter schreien und Alice konnte sich ausmalen, was die zwei schon wieder anstellten. Sie liebten es Arbeiter herumzutreiben wie eine Herde Schafe. Gleich könnte sie selbst miterleben was die zwei Chaoszwillinge wieder anstellten. "Okay Sunny, du weißt wir machen es so wie immer, du rammst alles was du erwischt und ich haue die letzten Stehenden noch um.", "Da würde dein Anblick auch reichen.", witzelte Sunny. Er nahm Anlauf, sprang durch eine Hecke und Sunny erwischte zwei Arbeiter, die sofort ein ganz schönes Stück flogen, bevor sie wieder am Boden landeten. Alice sprang ab und rannte auf den einzigen Mann zu der noch stand und weder von Sunny, noch von den Zwillingen entdeckt wurde.
Thomas rannte auf die Gruppe von Männern zu, um sich die zwei Wölfe genauer anzusehen. Plötzlich hörte er wieder Männer schreien, er drehte sich um und sah nur wie zwei weitere Arbeiter von einem Hirsch gerammt wurden und ein ordentliches Stück durch die Luft flogen. Er wandte sich wieder den beiden Wölfen zu, die die armen Arbeiter wie aufgescheuchte kleine Schafe jagten. Plötzlich sah er wie einer der beiden Wölfe stehen blieb und ihn direkt ansah. Thomas blieb das Herz stehen, er wollte schon wegrennen, doch war er zu sehr gefesselt von dem Blick des Tieres. Das konnte doch nicht wahr sein, musste es unbedingt er sein? Wie sollte er das Snow erklären, dass es nur ein Zufall war? Da fiel ihm Alice ins Auge, wie sie ich gerade auf ihn stürzen wollte, um ihn umzuhauen. Jetzt konnte er es nicht mehr verhindern, er drehte sich weg und verfolgte wieder die Gruppe von Arbeitern. Gerade als der Wolf sich wegdrehte und wieder die Verfolgung der Arbeiter aufnahm, hörte er ein Knacken hinter sich, drehte sich um und konnte gerade noch der Person ausweichen, die ihn anscheinend umhauen wollte. Doch bevor er sich wieder aufrichten konnte spürte er einen Tritt in den Rücken und wäre fast umgefallen, doch er konnte sich noch knapp auf den Beinen halten. Er drehte sich um, packte die Person bei den Handgelenken und wollte sie gerade umdrehen, als sie mit ihrem Bein ausholte und ihm seine eigenen wegzog, sodass die Beiden umfielen.

Verdammt, so etwas hatte sie noch nie erlebt, zuerst ist ihre Überraschungsattacke misslungen und selbst nach dem Tritt in den Rücken stand der Mistkerl noch auf seinen Beinen. Als wäre das nicht genug, hatte er sie sogar an ihren Handgelenken zu packen bekommen, zum Glück hatte sie die Beine frei und konnte ihm so seine eigenen wegziehen, jedoch brachte es ihn und sie zum Fall und nun lag er auf ihr und sie bekam kaum Luft.
Thomas hielt Ihre Handgelenke fest beieinander damit sie ihn nicht schlagen konnte. Vorsichtig richtete er sich auf, da er merkte, dass die Person unter ihm schwer zum Atmen anfing. Mit seiner freien Hand stützte er sich ab und sah zum ersten Mal das Gesicht der Angreiferin. Ihm blieb die Luft weg. Es gab nur eine Person auf Erden, die diese braunen Augen hatte und gleichzeitig diesen wilden Ausdruck aufwies. "ALICE??", fragte er ungläubig und nun sah auch sie ihm in die Augen: "THOMAS??" Beide starrten sich ungläubig an. Plötzlich ging Alice ein Licht auf: "Du Scheisskerl!!", schrie sie und stellte ihr Knie mit ganzer Kraft auf und traf Thomas dort, wo ein Mann niemals das Knie einer Frau haben wollte. Schmerzerfüllt schrie er auf und sofort schubste sie ihn von sich runter, pfiff und sprang auf den vorbeilaufenden Hirschen auf. "Corey, Lorey!!", rief sie und die zwei Wölfe liefen an ihm vorbei und verschwanden mit Alice im Wald. Er konnte es nicht glauben, es war wirklich sie, seine Alice, sie lebte!! "Alles in Ordnung?", fragte einer der Arbeiter und reichte Thomas seine Hand, dankend nahm er sie an und stand auf. "Geht es allen gut?", fragte Thomas. "Ja alle sind wohl auf und sind mit dem Schrecken davon gekommen, die meisten sind allerdings wieder ins Dorf gelaufen, die Pferde haben wir so gut angebunden, dass sie sich nicht losreißen konnten." Thomas nickte, ging zu Memory, band ihn los, schwang sich auf seinen Rücken und ritt wieder zum Anwesen der Sheffields.
Alice konnte es nicht glauben! Der Mann, den sie all die Jahre über so vermisst hatte, wollte diesen schrecklichen Kanal durch ihre schöne Heimat bauen!! Sie kochte vor Wut und würde am liebsten wieder zurück reiten und ihn solange niederhauen, bis er wieder zur Vernunft kommen würde. Doch wenn sie genauer darüber nachdachte, würde sie es wahrscheinlich nicht tun können, denn alleine heute bei seinem Anblick, war sie wie gefesselt und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Bei der Grotte angekommen, sprang sie von Sunnys Rücken, verabschiedete sich von ihm und sprang mit den Zwillingen durch die schützende Efeu Wand. "Ward ihr erfolgreich?", fragte Snow, als sie die drei bemerkte. "Ja wir haben sie verscheucht.", sagte Alice und verschwand in die Höhle um in Ruhe ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Snow trat näher an Corey heran und bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, flüsterte er gleich:" Er war mit den Arbeitern heute im Wald und Alice wollte ihn umhauen. Doch er war stärker, als die Menschen die wir sonst gewohnt waren und sie haben etwas gekämpft, bis sie schließlich umfielen und die Beiden sich ins Gesicht sahen."."Was geschah dann?", fragte Snow und man sah ihr ihre Nervosität an. "Sie hat ihn Mistkerl geschimpft und ihn von sich runter geschubst. Dann hat sie nach Sunny gerufen, hat uns gerufen und wir sind mit ihr verschwunden.", erzählte Corey zu Ende. "Ich werde mal nach ihr sehen.", sagte Lynn und folgte Alice in die Höhle. "Hey Kleines, was ist denn passiert?", fragte Lynn, während sie sich zu Alice legte. "Ich hab es euch nie erzählt, aber bevor Seth mich zu euch gebracht hat, hatte ich einen sehr engen Freund, sein Name ist Thomas Carrington und wir hegten beide Gefühle füreinander. Ich muss ehrlich zugeben meine sind heute noch da. Jedenfalls wie wir vorhin die Arbeiter erschreckt haben, bin ich ihm nach 6 langen Jahren wieder begegnet und jetzt ist mir eins klar geworden. Der Mann dem ich früher blind vertraut habe, ist heute kurz davor meine neue Heimat zu zerstören. Lynn ich weiß nicht, was ich denken soll oder fühlen oder machen." Während sie das alles erzählte, verließen immer mehr Tränen ihre Augen und irgendwann, weinte sie einfach nur noch in Lynns Fell hinein. "Hey, das wird schon wieder, wir werden nicht zulassen, dass jemand sich einfach in unser Zuhause drängt. Und das mit deinem Freund von damals wird sich sicher bald klären.", vorsichtig rieb sie ihren Kopf an Alice zerbrechlich wirkenden Körper. "Danke, Lynn ich bin froh, dass ich euch habe.", "Und wir sind froh, dass wir dich bekommen haben". Sie blieben noch eine Zeit so liegen, bis Lynn bemerkte, dass Alice eingeschlafen war und da sie es nicht übers Herz brachte, sie zu wecken, blieb auch sie gleich liegen und schloss ihre Augen.

Hallo meine lieben Leute!! :)

Also erst mal jaaaa endlich haben sie sich mal wieder gesehen ;) Zweitens freut es mich die ersten 100 Reads zu haben, deshalb danke an alle die bis jetzt an meiner Geschichte dran geblieben sind ;)

Dieses Kapitel widme ich Michelle276, da ich Ihre Kommentare mit Freude gelesen habe und ich dank ihr viel motivierter war beim Schreiben!! ;)

Heart of the PackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt