Kapitel 14

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Ja ich weiß ich habe jetzt schon länger nichts mehr geschrieben. Sorry dafür, nur musste ich in letzter Zeit mehr arbeiten und musste selber noch eine Arbeit verfassen :)

Aber hier kommt jetzt wieder ein neues Kapitel, ich hoffe es gefällt euch ;)

"Wir werden riesen Ärger bekommen!", "Natürlich werden wir Ärger bekommen, wenn du jetzt nicht den Schnabel hältst!", "Was ist wenn sie uns erwischen?", "Dann waren wir eben spazieren und jetzt sei leise, bevor du den ganzen Wald aufweckst!", "Das kaufen die uns niemals ab!", "Wenn du jetzt nicht sofort aufhörst hier so laut zu jammern, klebe ich dir die Schnauze mit Baumharz zu!". Auf leisen Sohlen schlichen sie durch den dunklen Gang, vorsichtig streckten sie die Köpfe in die Grotte. Soweit so gut, alle schienen zu schlafen. Vorsichtig schlichen sie sich zu ihrem Schlafplatz und legten sich hin, kurz darauf waren sie auch schon eingeschlafen.
Thomas fühlte sich am Morgen wie gerädert. Ihm taten alle Knochen weh, sein Kopf brummte als hätte er 3 Flaschen Scotch zu viel getrunken und er wollte gar nicht wissen wie er aussah. Mühsam schleppte er sich aus dem Bett. Mit wackligen Füßen ging er auf sein Ankleidezimmer zu. Er suchte sich schnell neue Anziehsachen heraus und zog sich, so gut es ging, um. Als er einen Blick in den Spiegel warf, erschrak er. Seine Haare standen ihm zu Berge und er sah aus als hätte er eine Woche nichts geschlafen. Er nahm sich eine Bürste und versuchte die Mähne auf seinem Kopf zu bändigen, manchmal verfluchte er seine langen Haare. Nach einer gewissen Zeit, hatte er es geschafft, seine Harre zu einem Zopf zusammenzubinden. Als er sich gerade am Weg in den Speisesaal machen wollte, kam sein Bruder in sein Zimmer gestürmt. "Morgen Bruderherz, hey heute siehst du fast wieder menschlich aus.", "Morgen", knurrte Thomas. "Also... gehst du heute wieder zu ihr?", fragte Collin vorsichtig. Das war eine gute Frage, zuerst wurde er einfach wieder weggeschickt und dann hatte er auch noch Sunny verärgert. "Thomas?", erschrocken sah er auf, bei seinen Gedanken hatte er ganz vergessen, dass sein Bruder noch anwesend war. "Ja ich denke schon.", "Du denkst schon?", "Ja ich gehe heute zu ihr!", schnauzte Thomas seinen Bruder an. "Schon gut, schon gut, reiß mir nicht gleich den Kopf ab. Los komm lass uns frühstücken gehen, die Sheffields sind jedoch schon unterwegs." Schweigend gingen die Brüder die Treppe zum Speisesaal hinunter. "Sag mal Brüderchen, wie sieht denn Alice heute aus?", "Was interessiert es dich?", "Darf man nicht mehr neugierig sein?", "Spuck es aus Collin!", "Na gut, man spricht im Dorf gespalten über sie. Die einen meinen sie sei wunderschön und habe kaum etwas an, die Anderen wiederum meinen sie habe Ähnlichkeit mit einem Walddämon. Also was stimmt denn jetzt?", "Du bist unverbesserlich. Aber da du ja sowieso keine Ruhe geben würdest. Sie sieht nicht aus wie ein Walddämon, sie sieht eigentlich aus wie früher, nur mit längeren Haaren und etwas mehr entwickelt.", "Und rennt sie wirklich nackt durch die Gegend?", "Nein! Sie hat eine lange Hose an und ein kurzes Hemd, das oberhalb ihres Bauches aufhört.", "Heißt das man sieht ihren kompletten Bauch?", fragte Collin mit großen Augen. "Ja sieht man, aber sie scheint dies richtig zu genießen und wie ich sie kenne, wird sie es wahrscheinlich selbst genäht haben.", "DU GLÜCKSPILZ! Jeder Mann in London würde sich wünschen, eine Frau mal so rumlaufen zu sehen.", "Halt die Schnauze Collin!", "Oho was für Töne?", daraufhin schnaubte Thomas nur verächtlich. "Wenn du mich entschuldigst Brüderchen, ich gehe jetzt zu meiner Patientin.", damit erhob sich der Jüngere vom Tisch und ging zurück in sein Gemach, um seine Sachen zu holen. Er schritt zur Türe hinaus und sah schon die ersten Dienstboten die im Garten auf und ab liefen. Mit immer noch etwas schmerzenden Knochen bewegte er sich auf den Ausgang des riesigen Anwesens zu. Er fragte sich, wie er wohl heute zu Alice gelangen würde, denn den Hirsch hatte er anscheinend vergrault. Wie aufs Stichwort kam plötzlich Sunny angelaufen. Er blieb vor Thomas stehen und schnaubte ihn an. "Hey es tut mir leid wegen gestern, ich habe es nicht so gemeint! Bitte bringst du mich zu Alice?", Sunny schnaubte erneut und deutete ihm mit einem Nicken an, aufzusteigen.
"So ein Schleimer! Der glaubt wohl ich bin so leichtgläubig wie die Menschen! Von wegen! Aber irgendwer muss ihn ja zu Alice bringen.", dachte sich Sunny, während Thomas auf seinen Rücken kletterte. Mit einem Satz rannte er los.
Thomas spürte, dass der Hirsch ihm noch böse war, wegen der Aussage von gestern. Er verstand es aber wirklich nicht. Wieso taten alle Tiere so als wäre Snow eine Heilige? Es ist doch nicht so, als hätte sie hier den Wald errichtet, oder etwa doch? Wenn sogar ein Hirsch, der eigentlich für Wölfe ein Beutetier ist, sich so für eine Wölfin einsetzte, musste sie doch irgendetwas Erstaunliches gemacht haben. Sie ritten noch eine gewisse Zeit durch den Wald, als er dann endlich die Efeu Wand wieder erkannte. Mit einem eleganten Sprung landete Sunny im dunklen Gang, schritt hindurch bis sie die Grotte erreicht hatten. Thomas stieg ab, drehte sich zu Sunny um, um sich zu bedanken, doch dieser war schon wieder verschwunden. Er schüttelte den Kopf, machte einen Schritt zurück und stolperte. Er schlug mit dem Rücken hart auf und sah den großen grau-braunen Wolf, der ihn verschlafen anschaute. "Tschuldigung!", nuschelte Thomas und richtete sich schnell wieder auf. Die Wölfin erhob sich ebenfalls und schüttelte sich kurz. Ein tiefes Knurren erklang plötzlich hinter dem Menschen. Langsam drehte er sich um und sah wie die weiße Wölfin sich von ihrem Platz erhob. "Guten Morgen Snow.", sagte Thomas und nickte ihr kurz zu. "Guten Morgen Schlafmütze!", vernahm er die Stimme von Alice hinter sich. "Schlafmütze?", fragte Thomas mit einem amüsierten Lächeln. "Naja sonst bist du immer früher dran gewesen.", erklärte sie ihm und zwinkerte ihm zu. "Nun gut, lass mich dein Bein mal ansehen.", Alice nickte, setzte sich zu einem Stein und schob ihre Hose hoch. Thomas nahm langsam und vorsichtig den Verband ab. Jedes mal wenn seine Finger nur leicht ihre Haut berührten, spürte sie so ein Kribbeln, sie ließ sich aber nichts anmerken. "Sieht doch schon besser aus. Die Wunde wird sicher bald verheilt sein und du kannst wieder durch den Wald toben.", sagte er, während er ihr behutsam über die Wunde strich. Er verband ihr wieder das Bein und wollte gerade aufstehen zum Gehen, als sich Snow ihm in den Weg stellte. Sie sah ihn herausfordernd an und knurrte etwas. "Snow sagt, du sollst ihr folgen.", klärte Alice ihn auf. Mit einem leichten Nicken gab er sein Einverständnis. Snow drehte sich um und ging los, gefolgt von Thomas, der ein ungutes Gefühl in der Magengegend hatte. Eine Zeit lang folgte er der Wölfin, immer tiefer in den Wald. Egal welcher Art von Tier den zwei begegneten, alle verneigten sich vor Snow, die jedes Mal mit einem leichten Kopfnicken antwortete. Thomas war erstaunt, anscheinend hatte jedes Tier Respekt und keine Angst vor ihr. Nach gewisser Zeit kamen sie auf eine Art Anhöhe, wo man einen guten Überblick über den Wald hatte. "Was willst du mir hier zeigen?", fragte Thomas sichtlich verwirrt. Snow deutete mit ihrem Kopf in Richtung ihres Zuhauses und dann in Richtung der Mienen. "Du weißt bereits was mein Bruder vorhat nicht wahr?", Snow nickte. Sie wendete ihren Kopf zu ihm und sah ihm tief in die Augen. Als ob Thomas ihre Gedanken lesen konnte sagte er: "Und nun willst du wissen auf wessen Seite ich stehe." Snow sah ihm immer noch in die Augen. Er kratzte sich nervös am Hinterkopf. "Hör zu Snow, natürlich finde ich es nicht gut was mein Bruder hier vorhat zu tun...", Snow sah ihn erwartungsvoll an."Aber andererseits kann ich Collin nicht so einfach hintergehen, immerhin hängt seine Lebensgrundlage daran. Ich möchte euch jedoch helfen eine andere Lösung zu finden, wenn du mich lässt."
Snow überlegte, einerseits verstand sie, was der Mensch ihr gerade erklärt hatte, eine Familie hält immer zusammen, doch konnte sie ihm wirklich trauen? Alice schien ihm jetzt schon immer mehr zu verfallen, das ist ihr schon aufgefallen. Andererseits blieb ihr wohl oder übel keine Wahl, wenn sie einen Kampf zum Wohle der Tiere im Wald vermeiden wollte. Sie atmete laut aus, sah den jungen Mann an und nickte. Er musste nicht alle Geheimnisse des Walds kennen, es reichte, dass er von ihrer Existenz und deren Wohnort Bescheid wusste. Mit einer Kopfbewegung deutete sie ihm an ihr zu folgen. Zusammen gingen sie wieder den Weg zurück zur Grotte. Wenn er mit ihnen verhandeln wollte, musste er auch ihr Leben kennen und verstehen lernen. Als sie ihr zu Hause wieder erreicht hatten wandte sich Snow sofort an Shadow: "Der Mensch bleibt für eine Zeit bei uns, damit er uns und unser Leben zu verstehen lernt. Aber keiner redet auch nur ein Wort mit ihm! Er muss nicht alle unsere Geheimnisse kennen.", "Wieso erlaubst du plötzlich, dass er hier bleibt?", "Die Menschen wollen den Kanal verkürzen und durch unser Gebiet bauen, Thomas ist unsere einzige Chance zum Verhandeln, damit wir einen Kampf vermeiden können.", Shadow nickte. Snow richtete sich auf ihrem Platz auf und erklärte dem Rest des Rudels den Plan.
Thomas war mal wieder der Einzige, der kein Wort verstand. "Wie es aussieht bleibst du wohl eine Zeit bei uns.", erklärte Alice, die bei seinem geschockten Ausdruck fast zum Lachen angefangen hätte. "Wieso das?", "Du sollst den Wald kennen lernen und ebenfalls sehen wie wir hier leben.", "Und was soll ich den anderen sagen?", "Das musst du dir selbst überlegen. Sunny wird dich zurück zum Anwesen und wieder her bringen, denn so kannst du nicht im Wald herumlaufen. Am besten du ziehst dir Stiefel, eine bequeme Hose und ein leichtes Hemd an.", beendete Alice ihre Schilderung. "Also soll ich einfach mal so eine Ausrede dafür finden, dass ich für eine gewisse Zeit einfach von der Bildfläche verschwinde?", "Du hast es erfasst.", "Na super...", seufzte Thomas. Alice ließ einen lauten Pfiff ertönen und kurze Zeit später kam auch Sunny wieder angesprungen. Alice erklärte Sunny kurz den Plan: "Viel Glück Thomas. Ich bin sicher du schaffst es. Wir sehen uns später." Er kletterte auf den Rücken des Tieres und warf einen kurzen Blick zu Alice: "Ich werde mein Möglichstes tun. Wir sehen uns später. Bis dann Snow." Die Wölfin nickte ihm leicht zu.
Sunny sprintete los. Er fand es gut, dass Snow diesem Menschen zeigen wollte, wie wichtig sie und ihr Rudel für diesen Wald waren. Er hoffte, dieser Thomas würde bald einsehen, was dieser Wald für ihn und alle anderen Bewohner bedeutet. Nach gewisser Zeit war das Anwesen in Sichtweite. Er blieb vor dem Haus stehen.
Thomas stieg von dem Tier ab und eilte schnellen Schrittes in das Haus. Er ging durch die Eingangshalle und rannte beinahe seinen Bruder um. "Hey wohin so eilig?", "Gut das ich dich treffe, komm gleich mit in mein Zimmer. Ich muss dir etwas sagen." Zusammen gingen sie in sein Zimmer und Collin schloss die Tür hinter sich. "Also was ist los?", "Nun ja, ich werde für eine gewisse Zeit in den Wald ziehen...", "Du wirst was????", "Lass mich ausreden! Die Anführerin des Rudels möchte nur mit mir verhandeln, wenn ich für eine gewisse Zeit bei ihnen bleibe und ihr Leben kennenlerne.", "Naja wenn es unserem Plan hilft... Nur was sollen wir den Bewohnern des Dorfes sagen?", "Gute Frage...", "Falls jemand fragen sollte, sagen wir einfach, dass du zurück nach London musstest.", "Ich hoffe das funktioniert. Übrigens solange ich im Wald bin, schickst du keine Arbeiter dorthin! Ich möchte nicht riskieren, dass wir das Rudel unnötig aufscheuchen und es zu einem Kampf kommt. Wenn du mich nun entschuldigst, ich muss meine restlichen Sachen packen.", "Okay ich lasse dich in Ruhe, pass auf dich auf Brüderchen." Ehe er sich versah wurde er in eine brüderliche Umarmung gezogen. Collin verließ sein Zimmer und Thomas zog sich um. "Bequeme Sachen, bequeme Sachen, bequeme Sachen, be...", murmelte Thomas leise vor sich hin, während er in seinem Kleiderschrank herumwühlte. Endlich fand er eine Hose, die er öfter beim Reiten trug, wenn ihn keiner beobachten oder kritisieren konnte. Er zog noch ein weites Hemd darüber an und schlüpfte in seine Lieblings Stiefel. Er packte noch die restlichen Sachen, die er für notwendig hielt in seine Tasche und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Er straffte die Schultern und atmete laut aus. Mit seinen Sachen ging er wieder zurück zu Sunny. Bevor er das Anwesen verließ, drehte er sich noch einmal um und dachte an seinen Bruder. Er hoffte er würde eine Lösung finden, damit alle unverletzt aus dieser Geschichte heraus kommen würden. Er drehte sich um und ging auf Sunny zu. Dieser sah ihn abwartend an, anscheinend zweifelte er ob Thomas wirklich bereit war, in den Wald zu gehen. Entschlossen kletterte er auf den Rücken des Tieres. "Nun gut Sunny, auf geht's." Und schon sprang Sunny los und rannte in den Wald.

Heart of the PackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt