"Woher kommt denn dein plötzlicher Sinneswandel Snow?", fragte Corey und streckte sich der Sonne entgegen, die kleine Lichtstrahlen in die Grotte durchscheinen ließ. "Er ist unsere einzige Hoffnung, ohne einen Kampf aus dieser Sache rauszukommen, deshalb soll er hier bleiben und verstehen lernen, was er und seine Sippschaft hier anrichten.", fauchte Snow ihm entgegen. "Aber wie gesagt, keiner redet auch nur ein Wort mit ihm! Ausgenommen Alice natürlich. Er muss wirklich nicht alles über uns wissen.", "Schon gut, wir haben es verstanden!", mischte sich nun auch Lorey ein. "Ruhe!", fauchte Snow, als sie das gewohnte Trappeln von Sunnys Hufen hörte. Kurze Zeit später, kam dieser auch schon durch den Gang gesprungen.
Thomas sprang vom Rücken des Tieres hinunter und sah sich um. Das ganze Rudel hatte sich versammelt und kreiste ihn ein. Snow hatte wie immer nur einen verächtlichen Blick für ihn übrig, Shadow beäugte ihn mit regem Interesse, Seth sah ihn mit kennenden Blick an, Lynn und Lorey warfen ihm sehr aufgeweckte und freundliche Blicke zu. Paul und Eric sahen ihn eher mit misstrauischen Augen an. Corey ließ seinen wissenden Blick über den Menschen streifen. Thomas wusste nicht genau, was er machen sollte, diese Tiere waren einfach riesig und nicht alle schienen sich zu freuen ihn zu sehen, vor allem Snow nicht.
"Das sieht doch gleich viel besser aus!", rief Alice aus und sofort ging das Rudel auseinander, um ihr Platz zu machen. "Danke", lächelte Thomas nervös. "Wo kann ich meine Sachen ablegen?", "Komm mit ich zeige dir unsere Höhle, dort lagern wir alle Sachen, die wir über die Jahre im Wald gefunden haben." Er folgte ihr in eine große Höhle, wo wirklich viele Sachen lagen. Da fiel ihm ein großer schwarzer Stoff ins Auge. "Sag mal, hast du aus diesem Stoff dein.. ähm...Gewand genäht?", dabei hielt er die riesige Decke etwas hoch. "Wie hast du das bemerkt?", fragte Alice während sie ihr Gesicht abwendete, damit er ihre Röte nicht sehen konnte. Er hob erneut eine andere Stelle an, an der jedoch etwas ausgeschnitten wurde. "Deshalb", sagte er nur mit einem Grinsen. "Hier ist ein guter Platz für deine Sachen", dabei zeigte sie auf einen kleinen leeren Fleck in einer Ecke. Er drückte sich an ihr vorbei und legte seine Sachen in der Ecke ab. Alice spähte über seine Schulter, um zu sehen was er alles mitgenommen hatte. Da richtete sich Thomas auf und plötzlich waren sich beide nah... sehr nah. Er blickte in ihre Augen und war wie gefesselt. Auch sie konnte ihre Blick nicht abwenden. Er hatte es nach all den Jahren wieder geschafft sich in ihren Kopf zu schleichen und ein klein wenig auch zurück in ihr Herz. Keiner wagte es auch nur einen Laut von sich zu geben, um diesen magischen Moment zu zerstören. Es trennten sie nur wenige Zentimeter von einander. Sie spürte wie sie sich instinktiv etwas auf die Zehenspitzen stellte um ihm näher zu kommen. Auch er bemerkte wie er sich automatisch etwas zu ihr hinunter beugte. Sie schloss ihre Augen, doch da hörte sie etwas knacken und wendete sich schnell ab. Gerade noch rechtzeitig, denn schon streckte Snow ihren Kopf in die Höhle und knurrte etwas. "Wir haben nur nach einem geeigneten Platz für seine Sachen gesucht.", sagte Alice in erstaunlich gelangweiltem Ton. Zusammen kamen sie wieder aus der Höhle heraus.
Thomas sah sich in der Grotte genauer um, anscheinend hatten alle ihren eigenen Schlafplatz und ein kleiner See rundete diesen Ort ab. Da hörte er wieder ein tiefes Knurren, doch es kam diesmal nicht von der weißen Wölfin, anscheinend kam es von dem großen schwarzen Ungetüm. "Er will, dass ich dir alle vorstelle. Also Snow kennst du ja bereits, unser Grummelbär hier ist Shadow und Snows Gefährte. Unsere Zwillinge hier sind Corey und Lorey, du lernst sie noch zu unterscheiden. Der Goldjunge dahinten heißt Seth, du erinnerst dich sicher an ihn, das daneben ist seine Schwester Lynn. Der große graue heißt Paul und der hellbraune neben ihm ist Eric.", beendete Alice ihren Redefluss, während Thomas alle Mühe hatte sich jeden Namen zu merken, hörte er wieder ein leises Knurren, seitens von Snow und sah Alice mit fragendem Blick an. "Snow meint, wir sollten uns schlafen legen, da wir morgen wieder früh aufstehen müssen.", übersetzte sie wieder. "Jeder legte sich auf seinen Schlafplatz, nur Thomas stand völlig verwirrt da. Mit einer Kopfbewegung wies Snow ihm seinen eigenen Schlafplatz zu, ein kleiner Fels etwas abseits der Gruppe. Er ging dorthin und legte sich auf den Felsen. Er versuchte eine halbwegs angenehme Position zu finden, was nicht ganz einfach war, da er noch nie auf einem Felsen geschlafen hatte. Er drehte seinen Kopf dem Rudel zu und beobachtete wie sich jeder Wolf zu einem anderen dazu kuschelte. Snow und ihr Gefährte lagen auf dem höchsten Felsen der sich in der Mitte befand. Die Zwillinge lagen ebenfalls eng beieinander, daneben lagen Lynn und Eric ganz nah beieinander. Paul und Seth hatten Alice zu sich in die Mitte genommen und jeder der beiden Wölfe hüllte sie beschützend ein, als ob sie ein kostbares Juwel wäre, das jeden Moment zerbrechen könnte. Er war immer wieder erstaunt, mit welcher Fürsorge sie sich um Alice kümmerten. "Gute Nacht.", hörte er Alice noch rufen, "Gute Nacht, schlaf gut", antwortete Thomas eher er völlig erschöpft die Augen schloss und in das Land der Träume abdriftete.
Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, da öffnete Snow schon ihre Augen. "Wach auf Schatz, wir müssen unsere Runde gehen.", flüsterte Snow ihrem Geliebten in die Schnauze, da er wie immer den Kopf auf ihrem gelegt hatte. "Ja schon gut ich steh schon auf.", murrte Shadow und erhob sich. Snow streckte sich und gähnte herzhaft, dabei blitzten wieder ihre Fangzähne auf. Ihr Blick schweifte hinüber zu dem schlafenden Menschen. Er schien sehr unruhig zu schlafen, er musste sich wohl erst an das Schlafen auf den Felsen gewöhnen. Sie traute ihm immer noch nicht über den Weg. "Komm schon Snow, wir müssen los.", flüsterte Shadow und stupste die weiße Wölfin in Richtung Ausgang.
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Heart of the Pack
RomanceDie kleine süße Alice lebt in einer typischen Londoner Familie. Eine Mutter, ein Vater und ein kleines Brüderchen, von außen her eigentlich die perfekte Familie, doch hinter den Kulissen sieht es ganz anders aus. Von der Mutter ignoriert und vom Vat...