Sunny rannte so schnell er konnte. Keine Ahnung wieso Thomas heute noch unbedingt zum Rudel musste, aber es schien wichtig zu sein. Der Mann auf seinem Rücken wirkte angespannt und sah auch auf gewisse Weise wütend aus, was wohl passiert ist?
„Snow! Dieser Arzt ist hier her unterwegs, er hat nach Sunny gerufen und dieser bringt ihn nun her.", rief Falco aus, bevor er vor ihr am Boden aufkam. „Was? Er wollte doch erst morgen wieder kommen! Was will er?", knurrte Snow. „Weiß ich nicht, aber er wirkte ziemlich angespannt und wütend als er nach Sunny gerufen hat. Ich denke es ist wichtig, weshalb ich auch Sunny geholt habe, damit er ihn zu euch bringt." „Du wirst die Beiden abpassen und ihn wieder nach Hause schicken, ich will nicht, dass die Beiden sich öfter sehen als nötig.", sagte Snow mit leiser Stimme.
Falco nickte und erhob sich in die Lüfte. Nach kurzer Zeit machte er auch schon den Hirsch im Wald aus und rief vom Himmel herab: „Sunny!" Das Tier blieb sofort stehen und sah nach oben. Thomas blickte ebenfalls in den Himmel und wunderte sich warum Sunny so plötzlich stehen geblieben war. „Snow möchte den Menschen nicht in der Nähe von Alice sehen heute. Er soll erst morgen wieder kommen.", erklärte Falco und flog wieder davon. Der Hirsch ließ den Kopf hängen und drehte um.
„Hey warte, du musst mich zu Alice bringen, sofort.", doch Sunny schüttelte nur den Kopf und ging wieder in die Richtung aus der er gekommen war. „Du verstehst nicht. Es ist wirklich wichtig, es geht um euer zu Hause.", versuchte Thomas es erneut, doch wieder schüttelte Sunny nur den Kopf und trabte weiter Richtung Anwesen. „Ist es wegen Snow? Hat sie etwas gegen meinen Besuch gesagt?", fragte Thomas und bekam ein scheues Nicken von dem Tier. „Wieso habt ihr alle solche Angst vor ihr? Sie ist doch nicht die Herrscherin des Waldes!", rutschte es Thomas heraus, bevor er genauer über seine Worte nachdachte. Sunny blieb abrupt stehen. Dieser Mensch hatte keine Ahnung, was Snow alles für diesen Wald getan hat! Wütend schnaubte er und stampfte mit den Beinen auf. „Was denn? Du tust so als wäre all dies hier ihr Verdienst!", schimpfte Thomas weiter. Das reichte Sunny! Er bäumte sich auf und warf den störrischen Mann von seinem Rücken. Soll er doch den Weg alleine wieder zum Anwesen finden. Mit diesem Gedanken sprang der Hirsch davon.
Na toll! Jetzt stand er hier alleine im Wald und musste den Weg alleine zurück zu den Sheffields finden. Was wohl in Sunny gefahren ist? Verträgt den niemand mehr die Wahrheit hier? Mit seiner ganzen Wut im Bauch stapfte er los und hoffte den richtigen Weg zu finden. Nach einiger Zeit hatte er noch immer nicht aus dem Wald gefunden. Wieso musste hier auch alles gleich aussehen! Er musste sich beeilen, denn bald würde es dunkel werden und dann würde er gar nichts mehr erkennen können. Fluchend stapfte er weiter und versuchte nicht auf die Nase zu fallen, da der Weg durch die ganzen verdammten Wurzeln sehr uneben war.
Verdammt! Wo ist Thomas denn nur hin? Seit 3 Stunden war er nun verschwunden und das auch noch nach dem sie gestritten haben! Er verstand sowieso nicht warum er so ausgetickt ist. Natürlich hätte er den neuen Weg mit ihm absprechen können, aber Mirabelle kannte den Wald nun mal besser und Thomas mochte den Kanal sowieso nicht. Und bei dem neuen Weg werden viel weniger Bäume gerodet und die meisten Landflächen blieben von den Umbauten verschont. Deswegen sollte der Kanal direkt durch den Wald gehen und nicht um den Wald herum. Mit diesem Plan wäre auch, nach Mirabelle, das Dorf höchstwahrscheinlich einverstanden. Das reicht, er würde Thomas jetzt suchen gehen! Er zog sich seine Stiefel an, warf sich seine Jacke über und stürmte Richtung Stallungen. „Mr. Carrington! Wo wollen sie hin? Es wird bald dunkel!", hörte er Mirabelles Stimme hinter sich, die plötzlich aus Memorys Box den Kopf streckte. „Mein Bruder ist nun seit 3 Stunden verschwunden und wie ich ihn kenne, wird er in den Wald gegangen sein. Ich muss ihn suchen bevor ihm etwas passiert." „Warten Sie! Ich werde mit ihnen kommen und bei der Suche helfen. Sie haben genau so wenig Ahnung von den Wäldern hier, wie die Arbeiter.", unterbrach ihn Mirabelle, die auch schon am Weg zu ihrer Stute war. Collin machte Shine fertig und wartete nur noch auf Miss Sheffield, die einen Augenblick später mit ihrem Pferd erschien. „Haben sie in etwa eine Ahnung in welche Richtung er sein könnte?" „Ich denke er wird an den Platz gegangen sein, wo wir das letzte Mal Rast gemacht haben.", mutmaßte Collin, während sie die Pferde in Richtung Wald trieben. „Wieso ist ihr Bruder eigentlich verschwunden? Doch nicht wegen dem was er gesehen hat?", fragte Mirabelle vorsichtig und konnte die Röte die ihr ins Gesicht schlich kaum unterdrücken. „Nein keine Sorge, die Moralpredigt habe ich schon über mich ergehen lassen. Er ist völlig ausgerastet, als ich ihm den neuen Plan für den Kanal gezeigt habe. Er meinte dort würden die Wölfe leben mit dem Mädchen und das ich den Ort nicht zerstören dürfte." „Moment! Das Rudel lebt dort? Das könnte ein Problem werden. Das Mädchen und ihre Begleiter verteidigen jetzt schon Gebiete, die sich am Rande des Waldes befinden, was glaubst du was wir lostreten, wenn wir durch ihr Revier bauen?", klärte Mirabelle ihn auf. „Und wenn wir versuchen mit ihr zu reden? Anscheinend lässt sie Thomas an sich heran, vielleicht kann er vermitteln, falls wir ihn jemals wiederfinden." „Wäre ein Versuch wert. Aber dafür bräuchten wir ihren Bruder lebendig und nicht erfroren.", beendet Mirabelle das Gespräch während sie die Landflächen überquerten und von weitem den Wald erkannten. Hoffentlich würden sie ihn rechtzeitig finden!
Er wusste nicht wie lange er jetzt schon durch den Wald stapfte. Das einzige was er wusste war, dass ihm schon langsam kalt wurde, er Hunger hatte und er schon bald den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah. Er war müde und setzte sich zu einem Baum. Er sah sich um. Nichts kam ihm irgendwie bekannt vor. Bevor er es wirklich bemerkte, waren ihm auch schon die Augen zugefallen und er driftete in die Welt der Träume ab.
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Heart of the Pack
RomanceDie kleine süße Alice lebt in einer typischen Londoner Familie. Eine Mutter, ein Vater und ein kleines Brüderchen, von außen her eigentlich die perfekte Familie, doch hinter den Kulissen sieht es ganz anders aus. Von der Mutter ignoriert und vom Vat...