Secret Lover

Kapitel 6

-SILVAN

,,Du hast einen verfickten Job!" schreit Lorenzo Leaks mich an. ,,Sie haben Recht, Sir." antworte ich zähneknirschend. Mir gefällt es ganz und gar nicht, dass ich wegen der kleinen Leaks so einen Anschiss bekomme. ,,Sie sollen der beste auf Ihrem Gebiet sein... Dann finden Sie sie, statt hier tatenlos rumzustehen! Das werde ich sonst meinem Vater melden müssen..." Erpresst er mich grade? Er kann froh sein, dass er Tians Sohn ist. Ich lasse sonst mit niemanden so mit mir reden. Nicht einmal Tian Leaks würde so respektlos mit mir umgehen! ,,Ja, Sir." Ich trete weg.

Ich rufe Gino an. Meinen besten Freund. Er ist ein IT-Spezialist. Er soll sie finden. ,,Hallo?" ,,Hey, die Tochter von meinem Auftraggeber ist abgehauen..." erkläre ich knapp. ,,Du hast ein Talent, Smalltalk aus dem Weg zu gehen." sagt er. ,,Los! Ihr Handy ist aus, aber ihre Freundin heißt Amalya Vitalis." Ich höre, wie Gino auf der anderen Seite der Leitung tippt. Wahrscheinlich sitzt er am Rechner. Wie immer. ,,Ich muss sie finden... Ich werde sonst degradiert..." Ich höre ihn laut ausatmen. ,,Tochter von Donald und Rosalie Vitalis." sagt er. ,,Ihr Handy ist aus." Na toll! ,,Trotzdem danke-" Gino mahnt mich. ,,Warte!" schimpft er. ,,Die Eltern haben eine Hütte am See." Ich rolle die Augen. ,,Wo?" frage ich ihn barsch. ,,Ich muss sie zurück holen, sonst bin ich ein toter Mann." erkläre ich. ,,Tian w-" ,,Wie kannst du so dumm sein und für Tian Leaks arbeiten?!" Ich weiß, dass er Recht hat, auch wenn ich es mir nicht eingestehen will. ,,Die Hütte ist in West Virginia."

Ich haue mir meine Hand an die Stirn.

,,Ich bin in New York, verflucht..." ,,Das sind von deinem Standpunkt aus genau 364,8 Meilen." ,,Du weißt, dass ich aus Deutschland komme? Was sind das in Kilometer?" frage ich ihn barsch. ,,Das sind 587 Kilometer, etwa." ,,Fuck..."
,,Ich habe dir den Standort geschickt. Aber wenn sie nicht da ist, weißt du, übernehme ich keine Garantie." Das sagt Gino seit er sich einmal vertan hat. Ich war so angepisst auf ihn, dass ich eine Woche nicht mit ihm geredet habe. Und seitdem hat er immer Angst etwas falsches zu machen. Egal um was es sich geht. ,,Vielen Dank, Gino."

Ich lege auf und mache mich auf dem Weg zu meinen Wagen. Ich muss mich sputen, um noch heute bei ihr zu sein. Wobei, ich glaube, das kann ich sowieso vergessen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass wir schon 23 Uhr haben.