-KAT
,,Sehe ich wie eine Toilette aus?!" kreische ich. Johannes dieser Perversling hat auf mich, im wahrsten Sinne des Wortes, gepinkelt. Ich fühle mich schmutzig, so dreckig. Ich will weinen, aber wenn ich das tue, wissen sie, dass sie mich haben. ,,Sie hat ein großes Mundwerk." stellt der dunkelhäutige fest. Ich habe eine große Klappe, weil ich sage, dass ich keine verfluchte Toilette bin? ,,Carlos..." setzt Johannes an. ,,Ich will alles über die Machenschaften ihres Vaters wissen." Wie gebannt sehe ich zwischen ihnen hin und her. ,,Tu, was du tun musst." Mit diesen Worten dreht Johannes mir den Rücken zu.
Mit einem lauten Knall der Tür lässt er mich mit Carlos alleine.,,Mit wem arbeitet dein Vater?" Ich schweige. ,,Sag's schon." bittet er mich, noch immer, nett. Aber ich sage noch immer nichts. Nicht, bis er eine Waffe an meinen Kopf hält. ,,Du weißt, dass du mich nicht töten darfst." erinnere ich ihn. ,,Das darf nur Claudio." ,,Gut..." Gut? Was ist daran gut? ,,Du kannst also noch sprechen." ,,Nein, ich bin plötzlich stumm geworden." Er verdreht die Augen. Ich muss grinsen, was ihn umso mehr provoziert. Aus seinem Gürtel zieht er eine Klinge hervor. Ich starre auf das lange, aber kleine, Messer.
Fuck, was hat er vor?,,Sag mir, mit wem dein Vater arbeitet." Dieser Wichser legt mir die Klinge des Messers an meinem Hals. ,,Gut... Ich sag's!" ergebe ich mich. Er nimmt die Klinge weg von meinem Hals und zieht mich an der Stahlkette zu sich heran. Wir hocken Auge um Auge und Zahn um Zahn voreinander. Aber kaum auf die Weise, auf die er hofft. ,,Lorenzo und ich arbeiten mit meinem Vater eng zusammen." Carlos grollt. Aber ich habe nicht gelogen. Lügen ist nicht meine Art. Auch nicht dann, wenn mir der Tod vor Augen lodert.
,,Ich will Namen von seinen Männern." Die kenne ich doch selber kaum!" ,,Sven" beginne ich. ,,Kleines..." raunt er. ,,Was? Sehe ich so aus, als könnte ich mir jeden verfluchten Namen merken?! Denkst du, dass ich ein verdammtes Lexikon bin oder was?!" fauche ich ihn an, und das, obwohl mir ganz genau bewusst ist, dass mir das Recht dafür nicht zusteht. Ich sollte mich ihm unterwerfen, ihm alles recht machen. Selbst mein eigener Verstand sagt es mir. Aber er wird mich nicht töten. Nur verletzten. Also habe ich noch Überlebungschancen. Und ich glaube kaum, dass ich hier sterben werde. Ich glaube, dass mich keiner von ihnen umbringen wird. Mein Dad und seine Männer- oder Silvan- werden mich finden. Das steht fest. Nur hoffentlich rechtzeitig.
Carlos greift an meine Kehle, schnürt mir die Luft ab, während er mich gegen die kahle Wand hinter mich presst.
Ich ringe um Luft, versuche mit meinen Händen seine Hand zu zerkratzen, damit er von mir loslässt. Aber anders als erhofft, rührt sich seine Hand keinen einzigen Millimeter weg von meinem Hals.,,Bitte..." sage ich mit meinem scheinbar letzten Atemzug.
Ich sehe ihn plötzlich nur noch verschwommen. Ich blinzle, um ihn wieder scharf sehen zu können, aber es hilft nicht. Die Tränen, die sich in mir aufbauen, weil ich keine Luft mehr bekomme, nehmen mir die Sicht und rinnen mir über die Wangen. Wieder plötzlich beginnen schwarze Punkte vor meinen Augen zu tanzen.
Doch dann ist alles dunkel. Ich sehe Carlos nicht mehr. Ich spüre nichts mehr. Ich bin gefangen in der Dunkelheit.
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Secret Lover
Teen FictionKathrine ist jung, unabhängig und zeigt das jedem. Besonders ihrem Vater, der ihr ständig einen Bodyguard auf den Hals hetzt. An einem unerwartetem Tag musst der Vater untertauchen, so kommt es zu Zion, ihren neuen Bodyguard. Er soll der beste sein...