-KAT
,,Ich weiß, dass er nicht so leicht ist..." beginnt Brooke gleich nach dem losfahren. ,,Er meint es nur gut!" ergänzt Leonore sie. Ich muss zustimmend nicken. Das weiß ich. Er will für alle das beste. ,,Ich muss eben einen Anruf tätigen, ja?" Brooke nickt. ,,Dann sei bitte kurz leise, Leo." flüstert Brooke ihr zu.
Nachdem der Ton schon ein drittes mal ertönt ist, nimmt Simon ab. Sven hat, soweit ich weiß, bis morgen frei. ,,Hallo, Miss Leaks. Was gibt es?" er klingt müde, dabei haben wir grade einmal 19 Uhr. Oh! Ich habe die Zeitverschiebung nicht beachtet. Ich halte mir meine Hand an die Stirn. ,,Entschuldige... ich habe die Zeitverschiebung nicht durchdacht." ,,Wie kann ich helfen?" höre ich ihn gähnen. ,,Kannst du mir den Jet startklar machen?" ,,Für wann?" fragt er mich. ,,Für in so circa zwei Stunden." Wieder gähnt er. ,,Sicher. Wird erledigt. Haben Sie einen schönen Flug!" Ich bedanke mich noch, ehe ich auflege.
,,Es ist alles fertig, wir können, sobald wir da sind, direkt durch zum Jet." Brooke sieht mich mit riesigen Fragezeichen an. ,,Was ist?" frage ich sie. Leo räuspert sich hinter uns. ,,Mom kann kein Englisch!" Leo will es grade übersetzten, da beginne ich zu übersetzten. Verdammt, ich habe switche immer zwischen den Sprachen hin und her und wundere mich dann, wenn andere das nicht können... ich wollte die Sprachen nicht durcheinanderwerfen, doch das passiert ab und an. ,,Wenn wir da sind, können wir gleich durch zum Jet. Ich habe jetzt alles abgeklärt." Brooke nickt, wobei sie noch immer etwas überfordert wirkt.
,,Wie viele Sprachen sprichst du?" fragt Leo mich. ,,Ein paar." ,,Kannst du sie mal aufzählen?" fragt sie mich. Ich sehe sie durch den Rückspiegel an und sie macht den Hundewelpen-Blick, den ich noch nie, irgendjemanden, abschlagen konnte. ,,Bitte?" fragt sie mich wimperklimpernd. ,,Also gut. Zählst du?" Sie nickt. Dann schaue ich wieder auf die Straße. ,,In dreihundert Metern rechts abbiegen." ertönt es vom Navi.
,,Deutsch, niederländisch und englisch." beginne ich. ,,Drei." höre ich sie flüstern. ,,Spanisch, italienisch, russisch und arabisch." ,,WOW!" ruft Leo durchs Auto. ,,Das sind einige Sprachen!" stimmt Brooke mit ein. ,,Hübsch und schlau!" stellt Leonore fest. ,,Sy hat echt Glück!" Ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen.- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
,,Wie habt ihr euch kennengelernt?" fragt Silvans Mom mich nachdem sie sichergestellt hat, dass Leo schon eingeschlafen ist. Was soll ich ihr denn bitte sagen? Fuck, wieso muss sie mich das denn grade dann fragen, wenn er nicht dabei ist? Hat er schon mit ihr darüber gesprochen? Ich atme tief aus, was nichts an meiner Aufregung ändert. Ich kann ja schlecht sagen, dass er mein Bodyguard ist. Aber vielleicht sollte ich so nah wie möglich an der Wahrheit bleiben, auch wenn die Wahrheit etwas ganz anderes ist.
,,Mein Bruder hat uns einander vorgestellt." erkläre ich ihr so aufrichtig wie möglich.
Ich denke, wenn ich ihr noch etwas unromantisches oder unattraktives sage, wird sie nie Fragen haben, denn sie schätzt ihren Sohn als einen Nichtromantiker ein. Auch wenn es nur die halbe Wahrheit ist. Er wirkt romantisch, aber auch direkt.
,,Ich mochte ihn nicht wirklich. Er war so... selbstgefällig." erkläre ich schmunzelnd. ,,So ist er..." sagt sie. ,,Er hat noch nie viel auf den ersten Eindruck gegeben." erklärt sie. ,,Und wie seid ihr euch näher gekommen?" fragt sie mich neugierig. Wie soll ich damit umgehen? Was soll ich sagen? Was darf ich sagen? ,,Es ist eine... merkwürdige Geschichte." versuche ich mich rauszureden. ,,Also unvergesslich." stellt sie als Vermutung auf. Ich nicke, denn es scheint mir die beste Option zu sein.
,,Jetzt erzähl doch mal, Liebes.",,Ich wollte mit meinen Mädels raus, aber ich durfte nicht..." beginne ich. ,,also bin ich abgehauen. Lorenzo, mein Bruder, hatte große Sorge und sie haben mich gesucht... Silvan hat mich gefunden... in Virginia und brachte mich zurück nach hause." fasse ich bestmöglich zusammen. ,,Er war nicht im geringsten wütend und ich glaube, das war der Tag, an dem ich mich in ihn verliebt habe. Und dann..." Ich werfe Brooke einen kurzen Blick zu. ,,Ich wollte einen Hund haben, doch Lorenzo war dagegen und Sy hat meinen Vater für einen Hund umgestimmt. Dann kam Laia." Brooke legt ihre Hand für einen kurzen Moment auf meinen Oberschenkel. Ich sehe sie an, um ihr zu signalisieren, dass sie meine Aufmerksamkeit hat. ,,Dann muss er dich schon vorher gemocht haben. Er setzt sich nur für diejenigen ein, die ihm etwas bedeuten." erklärt sie mir. Dann nimmt sie die Hand wieder von meinem Oberschenkel.
,,Und wenn Sy dich mag, Kathrine, dann mögen wir dich alle. Silvan hat eine gute Menschenkenntnis."- - - - - - - - - - - - - - - - - - -
,,Wohin wollen Sie?" fragt mich ein Sicherheitsbeamter, der mich rausgezogen hat. ,,Zum Landeplatz." Er schüttelt den Kopf. ,,Kein Zutritt für Unbefugte." Ich rolle die Augen. ,,Also wollen Sie mir jetzt sagen, dass ich nicht zu meinem Privatjet darf?" Die Sonnenbrille, die ich mir vorhin aufgesetzt habe als der Sonnenuntergang so geblendet hat, ziehe ich mir jetzt ab. ,,Woher soll ich wissen, wer Sie sind?" ,,Also entgegnen Sie nur Personen mit einer Machtposition Respekt?" fauche ich ihn an, weil ich diesen Unterton nicht auf mich sitzen lassen werde. Ich kenne meinen Wert. Und diese Respektlosigkeit würde ich von niemanden akzeptieren. Nicht einmal von meinem Vater. ,,Ne-" ,,Ich bitte Sie..." Ich schaue auf seinen Namensschild. Randoll. ,,Randoll." ,,Miss..." ,,Ich bin Kathrine Leaks. Und jetzt möchte ich zu meinem Jet. Und der SUV, der gleich hier durch möchte, wehe, den lassen Sie nicht durch. Ich kenne jetzt Ihren Namen. Und ich lasse mir diese Respektlosigkeit nicht bieten." ,,Miss Leaks? Ich wusste nicht, dass Sie es sind. Ich arbeite eng mit Ihrem Vater zusammen! Bitte sagen Sie ihm nichts..." fleht er mich an.
Wer sagt´s denn? Ich treffe also wirklich auf einen Kunden meines Vaters. Und das am Flughafen.
Natürlich werde ich es ihm sagen, aber wenn ich es ihm so vor den Kopf werfen würde, würde er wahrscheinlich trotzig werden. Mal davon abgesehen, dass er nicht so eng mit meinem Vater zusammenarbeitet, wie er behauptet. Zum einen kenne ich jeden wichtigen Investor und zum anderen zeigt Dad jedem stolz ein Bild von mir. Zumindest denen, mit denen er sich auch in der Freizeit trifft. Jeder einzelne weiß, wie ich heiße, wie ich aussehe und wie sie mich im äußersten Notfall erreichen können.Ich werde ohne weiters durchgelassen.
Ich halte grade an, da kommt auch schon ein Angestellter angerannt. ,,Kann ich Ihnen helfen?" fragt er mich aufrichtig. Ich steige aus. ,,Hallo. Sicher. Aber nur, wenn es Ihnen keine allzu großen Umstände bereitet." Er schüttelt den Kopf und fragt mich, was er tun kann. ,,Ich habe ein paar Koffer im Kofferraum und die müssten in den Jet dort vorne." Ich deute auf den weisen Jet, der einsatzbereit steht. ,,Gleich kommt noch ein Auto, da ist das gleiche Spielchen. Und zum Schluss bitte ich, dass die Autos hier geparkt werden." ,,Für wie lange etwa?" fragt er mich rasch. ,,Auf unbegrenzte Zeit." bitte ich ihn. ,,Sicher." ,,Vielen herzlichen Dank." bedanke ich mich bei ihm. ,,Das ist doch mein Job."
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Secret Lover
Teen FictionKathrine ist jung, unabhängig und zeigt das jedem. Besonders ihrem Vater, der ihr ständig einen Bodyguard auf den Hals hetzt. An einem unerwartetem Tag musst der Vater untertauchen, so kommt es zu Zion, ihren neuen Bodyguard. Er soll der beste sein...