Kapitel 18

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-KAT

,,Du hast was?!" schnauzt Silvan mich an. ,,Pst!" rufe ich. Ich schließe hinter ihm die Tür, damit nicht das ganze Haus an unseren Streit teilnimmt. ,,Dein Vater wird mich umbringen..." Ich musste es ihm sagen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, es ihm zu verheimlichen. Verheimlichen ist nicht meine Art. Er sieht mich an. Voller Furcht. ,,Ich habe es von meinem Konto abbuchen lassen, Silvan. Keine Sorge..." sage ich ihm, in der Hoffnung, er könnte sich so beruhigen, doch das tut es nicht. ,,Das macht es nicht besser..." stammelt er.

Ich hole mein Handy raus. Ich rufe Dad an. ,,Alles gut?" fragt er mich. Wahrscheinlich weil wie keine 19 Uhr haben. Obwohl... welche Zeitzone hat Rio überhaupt. ,,Ja, Dad. Hör mal..." Dad ist erleichtert, ich höre es an der Art, wie er ausatmet. Aber gleichzeitig befürchtet er, was ich zu sagen habe. Wie Silvan, der mich mit großen Augen ansieht. ,,Ich habe einem Freund, dem es finanziell nicht so gut geht geholfen..." beginne ich. ,,...ich habe ihm geholfen... allerdings waren es 1,2 Millionen Dollar..." Dad atmet wieder erleichtert aus. ,,Ist das schlimm?" frage ich ihn und stelle das Handy auf laut. Silvan und ich warten auf die Antwort. ,,Von welchem Konto?" fragt er mich noch. ,,Von meinem." ,,Nein. Es ist super, dass du deinen Freunden hilfst... ich hoffe bloß, dass das ganze Geld nicht für die Katz ist." erklärt er. ,,Wenn dein Freund noch mehr Geld braucht, ruf mich an. Dann will ich selber mit ihm sprechen." Insgeheim wusste ich, dass Dad mir nie böse sein würde, weil ich anderen Menschen helfe. Nur, wenn ich nicht geholfen hätte, wäre er ausgeflippt.

Dad ist der Inbegriff von Loyalität.

,,Das kam unerwartet." gibt Silvan zu. ,,Aber dennoch werde ich dir jeden Cent geben..." Ich ziehe die Augenbraue hoch. ,,Die 50 Tausend Euro werde ich in fünf Monaten zusammen haben." sagt er fest überzeugt. Soll ich ihm jetzt noch sagen, dass ich seine Häuser und die Wohnung für Isalie auch abbezahlt habe? ,,Vergiss es. Ich will keinen Cent." Er kommt mir näher. Dann holt er sein Portmonee. ,,Nimm zumindest das." Er will mir Geld geben. Ich habe gar nicht erst danach geschaut, wie viel Geld es ist. ,,Silvan, nein. Und würdest du mich entschuldigen? Ich hatte vor, Brooke zu helfen." Ich gehe an ihn vorbei und in die Küche. Sie sieht mich, dann steht Islaie auf und kommt auf mich zu. ,,Danke..." flüstert sie mir, in meinen Armen, zu. ,,Ach... Quatsch." versichere ich ihr. ,,Ohne Scheiß... das ist krass... vor allem kennen wir uns seit gestern und du gibst jetzt schon Geld für uns aus... Wieso?" will sie wissen. ,,Weil ich euch mag." Sie lässt mich los.

,,Silvan weiß bescheid..." weihe ich Brooke ein. ,,Und? Wie hat er reagiert?" Ich schüttle den Kopf. Ich glaube kaum, dass ich darauf antworten muss. ,,Er wollte schon immer unabhängig sein." versucht Isalie, die noch immer bei uns ist, zu erklären. ,,Das stimmt." stimmt Brooke mit ein. ,,Tauschen konnte er schon immer gut, aber wehe er soll Geschenke annehmen." fährt Brooke fort, was mich nachdenken lässt.

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,,Machen wir einen Deal?" ,,Was für einen?" kontert er. Ich dachte immer, man beantwortet Fragen nicht mit Gegenfragen... ,,Du gibst mir für das Geld einen Betrag meiner Wahl. Okay?" Er nickt. ,,Sicher." Noch bevor sich unsere Hände berühren, sage ich ganz trocken: ,,Deine Häuser und die Wohnung ist auch abbezahlt." Seine Reflexe sind so langsam, dass er es erst realisiert, wenn unsere Hände sich schon berührt haben. Damit steht der Deal. ,,Warte, was?" Ich nicke. ,,Jedenfalls-" setzte ich an, doch er unterbricht mich. ,,Du machst mich wahnsinnig!" Brooke kommt rein, doch sagt nichts, weshalb Silvan ihn nicht sieht. ,,Also, für alles insgesamt möchte ich einen Dollar oder einen Kaffee." Ihm fällt die Kinnlage runter. ,,Kommt mir gar nicht in die Tüte! Du hast es meiner Mom ermöglicht, in diesem Haus auf Ewigkeiten zu wohnen, hast Isalies Wohnung bezahlt und meine zwei Häuser, verflucht nochmal!" ,,Sohnemann, soweit ich das beurteilen kann, hast du ihr deine Hand gegeben, ergo dein Wort, was bedeutet, dass du auf ihre Bitte eingehst." Sie stellt sich zwischen uns und sieht mich streng an. ,,Auch wenn ich ihr am liebsten jeden Penny zurückzahlen möchte."
Silvan sieht mich unglücklich an.


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