-KAT
Ich willl nicht, dass Silvans Familie unter Stress ausziehen muss. Das haben sie einfach nicht verdient. Und das, was jetzt ist, ist einfach Stress, den niemand um die Ohren haben sollte, wenn man gerade einen geliebten Menschen verloren hat.
,,Guten Morgen." weckt Silvan mich, nachdem er angeklopft hat. ,,Hey." ,,Du klingst so, als wärst du schon lange auf." sagt er. ,,Ich konnte nicht schlafen." erzähle ich ihm. ,,Es tut mir leid, dass gestern so viel los war..." Ich stehe vom Bett auf und gehe auf ihn zu. ,,Nein, Silvan. Du kannst dafür absolut nichts..." ,,Danke. Auch, dass du dich so gut um Leo gekümmert hast." ,,Sicher." Er sieht an mir herunter. ,,Leg dich doch noch etwas hin." schlage ich vor. Er zuckt mit den Schultern. ,,Geh nur." versuche ich ihn zu ermutigen. ,,Und du bist nicht sauer?" ,,Nein. Keineswegs." versichere ich ihn. ,,Dann würde ich mich wirklich noch etwas hinlegen, in Ordnung?" fragt er mich dennoch. ,,Ja!"
Er geht.Ich warte einige Minuten, bevor ich mich die Treppen hinunterschleiche. Ich möchte niemanden wecken. Ich setzte mich ins Wohnzimmer.
Wie kann ich dafür sorgen, dass sie nicht aus dem Haus ausziehen müssen? Ich will auch nicht, dass Ellen ihre zukünftige Rente ausgeben muss und im weiteren Verlauf ihres Lebens weniger Geld hat. Das haben sie nicht verdient.
Das ist eine so herzliche Familie...
ich hab's!Ich stehe auf und gehe in den Garten. Ich nehme auf einen von den Stühlen platz. dann rufe ich Sven, jemanden, der bei uns im IT-Bereich arbeitet, an. ,,Klitschko?" ,,Hey, Sven." begrüße ich ihn. ,,Hallo Kathrine. Was kann ich für dich tun?" fragt er mich freundlich. ,,Wie kommst du darauf, dass ich etwas von dir möchte?" lache ich. Er lacht auch. ,,Ich muss wissen, welche Kosten sich auf die Familie Zion belaufen." ,,Jegliche?" fragt er mich. ,,Häuser. Die Zahlungen laufen auf Silvan und Jaro Zion." Er sagt, dass er einen Moment braucht, den ich ihm gebe.
,,Es sind insgesamt drei Häuser und eine Wohnung. Überall stehen noch Kosten offen." erklärt er. ,,Wie hoch?" frage ich ihn. ,,Bei Jaro stehen noch 50 Tausend Dollar offen und bei Silvan um die 500 Tausend Dollar." Das ist ordentlich Geld, beinahe eine halbe Millionen.
Soll ich das wirklich bezahlen? Ich weiß, dass ich ein paar Millionen auf meinem Konto habe, weil Dad, seit ich klein bin, immer mal wieder Geld auf das Konto überweist. Letztes Jahr war der Kontostand auf etwa 300 Millionen. Und die Konten meines Vaters sind zig mal so viel. Da tut mir das absolut nicht weh. Ob Dad das merkt? Ob Dad wütend wird?,,Bezahl die offenen Rechnungen bitte von meinem Konto." bitte ich ihn. ,,Wird erledigt. Aber ist Zion nicht dein neuer Bodyguard?" ,,Ist er." antworte ich, bevor ich auflege.
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,,Möchtest du etwas essen?" frage ich Brooke, die so aussieht, als hätte sie bis grade noch geweint. Was sie wahrscheinlich auch hat. ,,Nein, danke Liebes." Sie setzt sich zu mir. ,,Aber ich denke, ich werde gleich für die Kinder etwas machen. Und danach überweise ich die nächste Zahlung... " Sie toppt, wird nervös. ,,Sie wäre gestern schon fällig gewesen." erklärt sie. ,,Brooke..." setzte ich an. ,,Darum musst du dir keine Sorgen mehr machen." sage ich, soweit wie möglich davon entfernt, es ichr direkt zu sagen. ,,Wie meinst du?" will sie wissen. ,,Versprich es, nicht Silvan zu sagen." bitte ich sie.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Silvan das nicht gut heißen wird... Ich kann zwar nicht erklären, warum ich so denke, aber so schätze ich ihn ein.,,Sicher. Aber jetzt sag's mir bitte." Unbehagen macht sich in mir breit. ,,Ich habe gehört, dass Jaro das Haus bezahlt... und wenn du es bezahlen müsstest, hättest du später weniger Rente und... das wünsche ich dir nicht." erkläre ich. Ich bin darauf auf, meine Sicht so logisch, wie möglich, zu schildern. ,,Da habe ich es bezahlt..." spreche ich es endlich aus.
,,Du hast was?!" schreit sie förmlich. ,,Das wäre nicht nötig gewesen, Kathrine! Ich zahle dir jeden Penny zurück!" Doch ich schüttle den Kopf. ,,Ich möchte kein Geld. Spar es. Kauf dir etwas schönes davon. Aber das schenke ich dir. Euch." korrigiere ich mich. Sie schüttelt den Kopf, dann stützt sie ihren Kopf mit den Händen. ,,Woher hast du soviel Geld?",,Wir haben ein großes Familienunternehmen." erkläre ich Brooke. Auch wenn es gelogen ist. Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass wir Waffenhandel führen, Drogen importieren, weltweit irgendwie Menschen umbringen. Wobei, Dad lässt nur Kinderschänder oder Pädophile umbringen. Aber dazu treiben wir auch Schulden ein. Natürlich mit Zinsen.
Das kann man nicht mal jemanden irgendwie so sagen. Wenn man das überhaupt jemanden sagen kann.,,Was machen deine Eltern denn?" fragt sie mich. Scheinbar habe ich die Neugier in ihr geweckt. ,,Hedda, ist meine Stiefschwester. Sie ist Anwältin." Zumindest für Dads dummen Leute, die sich erwischen lassen. ,,Meine Stiefmutter arbeitet Strategie Managerin im Unternehmen. Und Dad ist so etwas ähnliches wie secrurity. Ich glaube, er stellt Überwachungskameras her." Zumindest stellt er sie als Tarnung her. ,,Eine erfolgreiche Familie." bemerkt Brooke. Ich nicke. ,,Und was möchtest du mal machen?" Mit so einem schnellen Themenwechsel hatte ich nicht gerechnet. Um ehrlich zu sein, hatte ich damit gerechnet, dass sie mich noch etwas mehr ausfragt.
,,Ich weiß noch nicht, was ich machen möchte, aber ich werde bald mein Abitur machen." erkläre ich sanft. ,,Wirst du beim Unternehmen deines Vaters einsteigen?" Ich schüttle den Kopf. ,,Nein." Wobei ich immer wieder am überlegen bin, es nicht doch zu übernehmen und etwas zu verkleinern.
Nach Dads Tod habe ich sämtliche Vollmachten. Nur ich. Und dann darf ich entscheiden, was damit passiert. Ich meine, ich kann auch mit allem aufhören, aber Kinderschänder, Vergewaltiger und Pädophile verdienen meiner Meinung nach den Tod.,,Du sagtest Stiefmutter?" hinterfragt sie ,,Ja." ,,Darf ich fragen, was passiert ist? Also ist sie-" Ich schüttle schnell den Kopf. ,,Nein."
Die Erinnerung an meine Mutter tut weh. Ich kann noch heute daran denken, wie sie mich verstoßen hat. Gleich nachdem sie Hedda gesehen hat. Sie hat mich von klein auf damit verglichen, bis sie schließlich jeden Willen aufgegeben hat und uns verlies. Sie sagte, wenn schon ein andere Kind blonde Haare haben kann, wieso dann nicht ich?
Sie hat nie meine dunklen Haare akzeptiert. Sie sagte, ich sei nicht ihre Tochter... Das durfte ich mir anhören, seit ich klein war. Hedda hatte blonde Haare und sah meiner Mutter ähnlicher als ich es ihr tue. Was komisch ist, denn Hedda ist das Kind von meinem Vater und Ellen. Ellen ist meine Stiefmutter... also sie war vor der Beziehung mit meiner Mutter da und nachdem sie sich wegen mir getrennt haben, ist Dad zurück zu Ellen gegangen.Bei Lorenzo konnte Mom immer die dunklen Haare akzeptieren, aber nie bei mir.
,,Sie hat uns verlassen." versuche ich so emotionslos, wie möglich zu sagen. Mir sticht es bei dem Gedanken noch immer ins Herz. Und das, obwohl es schon zehn Jahre her ist. Zehn. Jahre.
Ob diese Wunde je heilen wird?,,Das tut mir leid... wirklich." flüstert sie. ,,Sie hat mich einfach nicht verdient." Ich versuche sie anzulächeln, doch mir fehlt die nötige Kraft dazu, über dieses Thema zu lachen.
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Secret Lover
Teen FictionKathrine ist jung, unabhängig und zeigt das jedem. Besonders ihrem Vater, der ihr ständig einen Bodyguard auf den Hals hetzt. An einem unerwartetem Tag musst der Vater untertauchen, so kommt es zu Zion, ihren neuen Bodyguard. Er soll der beste sein...