-KAT
Ich liege schon seit Stunden regungslos am Boden. Ich weiß nicht wo ich bin, geschweige denn bei wem.
Ich weiß nur, dass ich auf einer Couch liege. Demnach muss ich in einem Wohnzimmer sein. Und ich glaube, dass bin ich, denn ständig läuft ein Mann an mir vorbei. Immer ein anderer.Ich drehe mich vorsichtig um, um genauer sehen zu können, wo ich bin. Ich muss einen Fluchtweg finden. Und weil es jetzt hell ist, kann ich mehr erkennen und deswegen besser meine Flucht planen.
,,Wach, Princess?" fragt mich eine männliche Stimme. Es sitzt ein Mann gegenüber von mir auf dem Sessel. Bis grade habe ich gedacht, dass ich alleine bin, denn es haben sich Schritte von mir entfernt. Er muss die ganze Nacht hier gesessen haben. ,,Ich habe gar nicht geschlafen." antworte ich trotzig, was ihn zu amüsieren scheint. ,,Dann sieh mich an." Ich tue ihm diesen Gefallen nicht. Ich setzte mich zwar hin, aber mein Blick geht stur an ihm vorbei. ,,Willst du mich wirklich provozieren?" fragt er mich belustigt. Ich antworte ihm nicht. Wieso sollte ich auch? Diese Genugtuung werde ich ihm doch nicht geben. Und darüber hinaus bin ich keine Puppe, die all das tut, was ihr aufgetragen wird. Er nimmt mein Kinn in seine Hand und will, dass ich ihn ansehe. ,,Interessiert es dich überhaupt nicht, wieso du hier bist?" Ich zucke mit den Schultern. Um ehrlich zu sein, ist es mir gleich wieso. Ich weiß, dass sie mir nichts tun werden. Männer wie er sind nur auf Geld aus. ,,Meine Tochter ist durch die Hand deines Vaters gestorben." Okay, ich habe mich geirrt. ,,Das ist unmöglich..." ,,Ist es nicht. Tian wollte einen Pedo hochnehmen, doch meine Tochter war bei ihm... die Kugel hat beide erwischt." ,,Mein Vater vollzieht keine schlampige Arbeit!" entgegne ich ihm. ,,Er nicht, aber seine Männer. Und jetzt werde ich ihm zeigen, wie das ist, seine Tochter zu verlieren. Und das an einen Pedo." ,,Wenn du mich anrührst, breche ich dir dein Genick!" spucke ich. ,,Keine Sorge, ich mag keine jüngere. Aber dein Vater wird dich finden... und es wird so aussehen, als hätte ich es getan."
Mir fällt die Kinnlade herunter. Doch ich fange mich schnell wieder.
,,Aber bis dahin haben wir noch Zeit.",,Hast du auch Hunger?" fragt er mich kurzerhand. Ich schüttle den Kopf. Von diesem Mann nehme ich doch kein Essen an. für wie dumm hält er mich denn bitte?
,,Gut, aber wenn du Hunger hast, dann ruf einfach. Unser Koch wird dir auch kochen, was du willst. Die letzten Tage deines Lebens sollst du gut haben." Die letzten Tage? Das klingt so hart... so fest...Der Fremde geht und es fühlt sich so an, als würde ich in mich zusammenfallen. Ich werde sterben... und das ohne mich verabschieden zu können... Ich will nicht sterben... nicht so, nicht jetzt, nicht hier, nicht durch eine andere Hand. Ich weiß noch nicht wie, aber ich muss einen Ausweg finden. Wie ist ganz gleich, Hauptsache ich finde erstmal einen Weg hier raus.
Eine dicke Träne kullert mir über die Wange. Ich wische sie weg und versuche den aufsteigenden Schmerz zu unterdrücken. Doch es fühlt sich so an, als würde ein Elefant auf meiner Brust sitzen, der es mir unmöglich macht, zu atmen.,,Ich bin übrigens Claudio." Ich nicke. Claudio setzt sich wieder auf den Sessel. Mit einem Teller. ,,Möchtest du dich nachher waschen und umziehen?" Sein Schmatzen erklingt durch den ganzen Raum, was mich irritieren lässt. ,,Ja..." ,,Johannes?" ,,War Jesus schon vergeben?" Ich kann mir ein Grinsen nicht verbergen, doch als ich Johannes sehe, stockt mir der Atem. Im Türrahmen steht ein riesiger, muskulöser Mann mit einem langen Bart und Glatze. Er hat überall Tattoos. ,,Bitte?" ,,Sie soll sich duschen und gib ihr irgendetwas zum anziehen." Johannes nickt. ,,Geh." Ich stehe auf, wobei das erste, was ich tue, ist, mein Top runterzuziehen. Es ist hochgerutscht.
Wir gehen Treppen nach oben, dann durch einen langen Flur.
,,Hier ist das Badezimmer. Ich hole Kleidung. Ich bringe sie dir dann ins Badezimmer." Ich glaube, ich habe keine andere Wahl. ,,Und wehe du versuchst, abzuhauen. Wir sind im dritten Stock. Du wirst dir einiges brechen und Claudio verärgern. Glaub mir, das willst du nicht." Hart schluckend nicke ich.
Ich ziehe mich aus und stelle mich unter die Dusche. Ich bin grade dabei mich zu waschen, da geht die Tür hinter mir auf. Ich weiß, dass es Johannes ist. Es fällt mir verdammt schwer, mich nicht umzudrehen. Ich will aber auch nicht, dass er mich nackt sieht. Auch, wenn er es dennoch tut. Oder tut er es nicht?
Gleich nachdem er wieder weg ist, beeile ich mich mit dem waschen, bevor ich mir die frische Kleidung überziehe und zum Fenster eile. Meine Haare binde ich mir zu einen Dutt, um sie aus dem Gesicht zu haben. Die Hose rutscht, doch ich binde sie zu. Es ist wirklich sehr tief, doch mit etwas Glück schaffe ich es unversehrt aus dem Fenster zu klettern.
als Tarnung dafür schalte ich den Föhn ein, der auf dem Waschbecken liegt.Ich schiebe das Fenster nach oben, bevor ich einen Fuß auf die äußere Kante setzte. Dann greife ich nach der Regenrinne, an der ich mich langsam runtergleiten lasse. Es ist zwar immer mal wieder holprig, wegen den Schreiben, womit die Rinne an der Hauswand befestigt ist, doch immer wenn ich nachgreifen muss, stützte ich mich an den herausragenden Ziegelsteinen.
Endlich am Boden angekommen versuche ich mich zu orientieren.,,Wohin?" fragt mich eine tiefe, unbekannte Stimme. Mein Blick fällt auf die Veranda hinten rechts von mir. Dort steht ein dunkelhäutigen Mann, der einen hellen Anzug trägt. Ich beginne in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Mit aller Kraft versuche ich von dem Mann wegzukommen. Doch dann, grade als ich etwas Hoffnung hatte, packt er mich an den Haaren. Mir bleibt nichts anderes übrig als seinen Arm mit einer schnellen Bewegung in die andere Richtung zu brechen. ,,Du verfluchtes Miststück!" schreit er vor Schmerzen auf. Ich taumle einen Schritt nach hinten. ,,Hier kommst du nicht weg." höre ich eine allzu bekannte Stimme hinter mir. Ich drehe mich rasch um und sehe Claudio in mitten seine grüne Augen, die mich belustigt mustern. ,,Du hast keine Chance, Princess." Er fährt sich arrogant durch seine schwarzen Haare, dann greift er nach meinen Oberarm.
,,Lass mich los, du verdammter Wichser!" Ihn interessiert es nicht, was ich tue, es lässt nicht von mir ab.- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
,,Bindet sie fest. Und zieht sie aus. Sie verdient unsere Gastfreundlichkeit nicht." Ich schüttle den Kopf, doch da ist es schon zu spät. Einer von ihnen zieht mir das T-Shirt über den Kopf aus, dann zieht ein anderer meine Jogginhose aus. Nur in Unterwäsche stehe ich vor ihnen. ,,Die Unterwäsche ist sowieso dreckig." bemerkt Claudio trocken. ,,Lasst eure Griffel bei euch!" Mir treten Tränen in die Augen. Noch nie musste ich so etwas erdulden lassen. Doch ich habe keine Wahl. Sie zerschneiden meine Unterwäsche. ,,Die brauchst du eh nicht mehr, Princess." Sie legen mich zurück und binden mir ein verfluchtes Hundehalsband aus Stahl um, was mit einer Kette in der Wand verschweißt ist. ,,Sie ist schon hübsch." sagt der dunkelhäutige. ,,Sie könnte doch eigentlich in unseren Clubs arbeiten." ,,Nein. Sie wird sterben." Johannes sieht mich grinsend an. ,,Was eine Verschwendung." Ich schaue auf meine Hände. Vor Nervosität habe ich angefangen, mich blutig zu kratzen.
,,Ich habe gesagt, dass ich sie nicht anrühren werde, doch das hat nichts mit euch zutun."
,,Dürfen wir mit ihr machen, was wir wollen?" fragt Johannes Claudio sofort.,,Macht mit ihr, was ihr wollt." Er dreht mir den Rücken zu. ,,Aber sie töten werde ich." Er geht. Und damit lässt er mich mit diesen notgeilen Männern ganz alleine. ,,Ich werde euch töten!" schreie ich sie an. ,,Wehe, ihr tut mir weh!" ,,Sie hat ganz schön Angst... hol am besten mal Emre. Dann wird sie vor lauter Angst schreien."
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Secret Lover
Teen FictionKathrine ist jung, unabhängig und zeigt das jedem. Besonders ihrem Vater, der ihr ständig einen Bodyguard auf den Hals hetzt. An einem unerwartetem Tag musst der Vater untertauchen, so kommt es zu Zion, ihren neuen Bodyguard. Er soll der beste sein...