Kapitel 26

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-KAT

Leonore und Silvan setzten sich beide zu mir in den vierer. Leo und ich sitzen gleich gegenüber voneinander und sehen beide aus dem Fenster. Sie hört Musik. Isalie, Isa und Sissy sitzen weiter vorne. Brooke sitzt alleine. Wahrscheinlich braucht sie nur etwas Zeit für sich. Das kann ihr keiner verdenken.

Silvan sitzt neben mir, seine Hand auf meinem Oberschenkel gelegt.

,,Deine Mom hat angefangen zu fragen, wie wir uns kennengelernt haben." Er sieht mich nervös an. ,,Was hast du gesagt?" fragt er mich, wobei er versucht seine Nervosität zu unterdrücken, was ihm ehrlichgesagt nicht so gut gelingt. ,,Nur die Wahrheit." Seine Augen weiten sich schlagartig. Der Punkt geht an mich. ,,Dass ich dich am Anfang nicht leiden konnte und ab wann ich mich in dich verliebt habe. Aber das werde ich dir nicht sagen." ,,Aber was hast du sonst gesagt?" Ich unterdrücke ein Schmunzeln. Denkt er wirklich, ich würde sein gutes Anwesen bei der Familie mutwillig zerstören? ,,Dass Lorenzo uns einander vorgestellt hat... und weil du so selbstgefällig warst, mochte ich dich am Anfang nicht." Er will grade beruhigt ausatmen, als ich weiterrede. ,,Dann bin ich von Zuhause abgehauen... alle haben sich um mich Sorgen gemacht und du hast mich wiedergefunden. Und dann dafür gesorgt, dass ich Laia bekomme." Ich deute auf Laia, die am Boden , in ihrer Box, liegt. Falls Turbolenzen auftreten, wollte ich vermeiden, dass sie quer durch den Jet fliegt. Jetzt atmet er beruhigt aus.

,,Ich liebe dich sehr."
Ich will meine Liebe für ihn grade erwidern, da ertönt ein unfassbar lauter Knall. Ich sehe hilfesuchend zu Silvan, der ebenso verwirrt ist. Im Augenwinkel sehe ich etwas leuchten. Feurig. Ich drehe meinen Kopf blitzschnell nach vorne, von wo Isa und Sissy nach hinten rennen. ,,Fuck!" schreit Isalie auf. Und dann bemerke ich, dass sich die Spitze des Fliegers nach unten geht. Wir stürzen ab! Ich schaue aus dem Fenster. Wir sind mitten in einem Wald. Und gleich dahinter ist das Meer. Ich bücke mich, noch immer angeschnallt, zu Laia und öffne die Transportbox. Jedoch halte ich die Tür zugedrückt. Wenn wir aufs aufprallen, haben wir nicht die Zeit, sie rauszuholen. ,,Alle anschnallen!" schreit Silvan. Doch mein Blick ist nur auf das Feuer vor uns gerichtet, was ein riesiges Loch verursacht hat.

Ehe ich noch etwas realisieren kann, prallen wir aufs Wasser. Laia springt aus der Box, als ich bei Brooke bin. Wir alle rennen raus. Wir sind schon unter Wasser, was bedeutet, dass wir an die Oberfläche tauchen müssen. Mit einen Tunnelblick schwimme ich nach oben. Ich bin die letzte, die an der Oberfläche ankommt, weshalb mich alle abwartend ansehen. Zu acht schwimmen wir zum Land, was zum Glück nicht allzu weit weg ist.

Wir kommen gesammelt auf die Insel an. Ist das überhaupt eine Insel? Wo zum Henker sind wir?

Wir schauen im Einklang aufs Wasser. Vom Jet ist absolut nichts mehr übrig. Ich greife nach meinem Handy, was sich in meiner Hosentasche befindet, um zu schauen, ob ich Internet habe. ,,Du warst unter Wasser..." bemerkt Silvan, der neben mir steht und genauso erwartungsvoll wie ich aufs Display schaut. ,,Es ist wasserdicht." Wir haben 2 Uhr nachts. Zum Glück ist hier alles beleuchtet, ich glaube, sonst hätten wir gar nichts gesehen.
Ich starre auf diesen Internetbalken, solange, bis ein durchgestrichener Kreis aufleuchtet. ,,Verflucht!"
Ich stecke das Handy wieder weg.

Hinter uns erklingt ein Klicken, was mich an das Klicken einer Waffe erinnert. Ich drehe mich um. Es stehen einige Männer uns gegenüber. Silvan stellt sich vor mich, doch der Mann lacht kaltblütig. ,,Wer ist das?" höre ich Leonore panisch fragen. ,,Leaks..." begrüßt der vorderste Mann mich. Aber ich kenne ihn nicht. ,,Ich kenne Sie nicht." entscheide ich zu sagen. ,,Du nicht... aber dein Vater." Ich weiß, dass Silvan die Tarnung vor seiner Familie wichtig ist, weshalb ich nicht ins Detail gehen möchte. ,,Was wollt ihr?" frage ich sie großmütig. ,,Zuerst dich." ,,Das kommt nicht in die Tüte!" keift Silvan sie an. Selbst Laia knurrt. Aber sie sind in der Überzahl. Wenn sie anfangen, zumal wir unbewaffnet sind, würde es bedeuten, dass wir Silvans Familie viel zumuten würden. Ich drehe mich zu Silvan, bevor ich mich entschließe, ihn nach hinten zu zerren, um ihm einen Plan vorzuschlagen.

,,Was? Das ist nicht verhandelbar!" Ich berühre zärtlich seine Schulter. ,,Ich habe einen GPS-Peilsender in meiner Kette. Das ist genau für solche Fälle. Du wirst mich finden." ,,Nein!" ,,Willst du noch mehr Familienmitglieder begraben müssen? Wenn du mich nicht gehen lässt wird es darauf hinauslaufen!" sage ich bestimmend, bemühe mich aber dennoch, dass nur er es hört.

,,Komm, Weib! Es endet sonst blutig!" nörgelt einer seiner Männer. ,,Ich liebe dich." ,,Pass auf dich auf." ,,Keine Sorge, wir passen schon auf sie auf. Und sag Tian, er soll ich beeilen." Ich werfe Sy mein Handy zu. ,,Musst du gehen?" höre ich Leonore mir nachrufen. Ich drehe mich um, auch wenn eine Hand mir den Weg versperrt. ,,Ich mache nur einen kleinen Ausflug." Ich drehe mich um. Als eine Hand sich auf meinen Arsch legt, bleibe ich stehen und trete ihm die Beine weg. Er liegt am Boden und ich nutze das, um ihm einmal gehörig in den Schritt zu treten. ,,Mach das ja nie wieder." warne ich ihn. ,,Das ist mein Mädchen!" ruft Silvan.
Die Fremden Männer lachen.
Mich wundert es, dass keiner dazwischen gegangen ist.

,,Steig ein." Weil ich scheinbar nicht schnell genug war, wurde ich in ein Auto gestoßen.

Secret LoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt