Who tf is Kenan Yildiz?

44.

Ich bin in der Boutique und konzentriere mich voll und ganz auf die neuen Designs für die Netflix-Show. Meine Hände gleiten über den Stoff, während ich die Details durchgehe und versuche, meine Gedanken klar zu halten. Doch tief in mir arbeitet es – die Gefühle, die Erinnerungen an Kenan,

Plötzlich höre ich ein vertrautes Geräusch. Es ist das Brummen eines Motors, das ich aus Hunderten heraus erkennen würde. Mein Herz setzt kurz aus. Es ist Kenans Auto.

Ohne nachzudenken, werfe ich einen Blick nach draußen und sehe, wie sein Wagen direkt vor dem Laden hält. Er steigt aus, sieht kurz nachdenklich aus, als würde er sich sammeln, und kommt dann auf die Tür zu. Mein Puls beschleunigt sich, obwohl ich versuche, ruhig zu bleiben.

Was will er hier? Hat er es wirklich getan – die Sache mit Celine beendet?

Ich schlucke schwer und wende meinen Blick wieder auf den Stoff vor mir. Meine Hände zittern leicht, doch ich zwinge mich, weiterzuarbeiten, auch wenn ich weiß, dass ich das Gespräch mit ihm nicht lange vermeiden kann.

Die Türglocke klingelt, und ich weiß sofort, dass es Kenan ist. Mein Körper reagiert, bevor mein Verstand es begreifen kann. Ich halte den Atem an, während seine Schritte näher kommen, und plötzlich steht er vor mir. Kein Wort. Nur seine Präsenz, die den Raum ausfüllt, elektrisierend und unausweichlich.

Bevor ich überhaupt reagieren kann, greift er nach mir. Seine Hände umfassen fest, aber zärtlich meine Taille, und dann zieht er mich an sich. Unser Atem vermischt sich für einen Augenblick, und ohne Vorwarnung drückt er seine Lippen auf meine. Der Kuss ist voller Verlangen und unausgesprochener Emotionen, als würde er versuchen, all das Chaos der letzten Wochen in diesem einen Moment aufzulösen.

Meine Hände finden Halt an seinen Schultern, und ich spüre, wie mein Herz gegen meine Brust hämmert. Sein Körper drückt mich sanft, aber bestimmt gegen die Wand, und alles um uns herum verblasst. Es gibt nur noch ihn und das Feuer, das zwischen uns brennt.

Dann zieht er sich langsam zurück, seine Stirn bleibt dicht an meiner, und ich höre seinen rauen Atem. Seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, doch die Worte treffen mich wie ein Schlag: „Es ist vorbei, Aurelia. Celine und ich... Es ist wirklich vorbei."

Seine Augen suchen meine, und ich spüre die Wahrheit in ihnen. Die Erleichterung, die Erschöpfung – alles ist da. Doch auch das Gewicht dessen, was zwischen uns liegt.

Ich schaue ihn an, mein Herz schlägt schneller, aber ich halte mich zurück. „Und was jetzt, Kenan? Was bedeutet das für uns?"

Er tritt einen Schritt näher, aber zögert. „Ich will dich. Uns. Aber ich weiß, dass ich vieles kaputt gemacht habe. Ich will es wieder gutmachen. Ich weiß nur nicht, ob du mir noch eine Chance gibst."

Ich atme tief durch, meine Stimme leise. „Es wird nicht einfach. Du hast mich verletzt, und das geht nicht einfach weg."

„Ich weiß." Seine Stimme bricht fast, als er weiterspricht. „Aber lass mich zumindest versuchen. Ich werde nichts überstürzen. Gib mir die Möglichkeit, es wieder gut zu machen."

Ich schließe kurz die Augen und öffne sie dann wieder, sehe ihn direkt an. „Ich brauche Zeit, Kenan. Zeit, um das alles zu verarbeiten."

Er nickt langsam, sein Blick weich, aber ernst. „Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Ich werde warten. Egal wie lange."

Unsere Blicke verharren für einen Moment ineinander, dann nicke ich leicht. „Okay."

Er senkt den Kopf, seine Hand streift flüchtig meine, als er sich langsam abwendet. „Ich bin da, wenn du bereit bist."

Ich nicke, ohne ein weiteres Wort zu sagen, während er die Boutique verlässt.

Kenans Sicht:

Als ich die Boutique verlasse, fühle ich eine Mischung aus Erleichterung und Anspannung. Aurelia hat mir nicht klar gesagt, was als Nächstes passiert, aber ich kann es in ihren Augen sehen – sie will mich genauso sehr, wie ich sie will. Dieses "Ich brauche Zeit" ist für uns beide eine Ausrede, um zu verarbeiten, was alles geschehen ist, aber ich weiß tief in mir, dass sie genauso fühlt wie ich.

Es tut gut, es endlich ausgesprochen zu haben – dass es mit Celine vorbei ist. Dass ich jetzt den Weg frei habe, um wirklich bei Aurelia zu sein. Die Ungewissheit bleibt, aber zumindest habe ich den ersten Schritt gemacht.

Morgen ist das große Spiel, und ich muss mich darauf vorbereiten. Doch während ich mich auf den Weg zum Training mache, denke ich nicht nur an den Ball, sondern auch an sie.

Ich beschließe, Aurelia heute ihren Raum zu lassen und konzentriere mich stattdessen auf das Training. Nach dem Training treffe ich mich mit Arda in unserer Stammbar. Er sitzt schon am Tisch, als ich hereinkomme, ein Getränk in der Hand und ein neugieriger Blick auf dem Gesicht.

„Was geht ab, Bruder?" fragt er, als ich mich setze.

Ich seufze und lehne mich zurück. „Viel passiert in den letzten Tagen, Mann. Ich habe endlich Schluss mit Celine gemacht."

Arda starrt mich an, seine Augen weit aufgerissen. „Was? Kein Scheiß?"

Ich nicke. „Ja, Mann. Es war überfällig. Ich hab es Aurelia auch gesagt."

Er lehnt sich nach vorne, seine Augen funkeln vor Überraschung. „Alter, das ist verrückt! Das zieht sich doch schon ewig! Wie hat sie reagiert?"

„Gemischt", sage ich und spiele nervös mit meiner Flasche. „Sie war erleichtert, aber... sie braucht Zeit. Sie hat viel durchgemacht, weißt du? Ich habe einiges verbockt."

Arda schüttelt den Kopf und lacht leise. „Bruder, du hast echt Geduld gebraucht. Aber ey, ich freue mich für dich. Endlich ist diese ganze Show vorbei! Celine war doch eh nur eine Bürde."

Ich lache trocken. „Ja, es war echt ein Albtraum. Ich weiß nicht, was jetzt mit Aurelia passiert, aber zumindest kann ich ihr ehrlich gegenübertreten."

Arda hebt sein Glas und grinst. „Darauf trinken wir. Endlich bist du frei von dem Mist! Jetzt kannst du dich auf das Wichtige konzentrieren – auf dich und auf das, was wirklich zählt."

Ich stoße mit ihm an und spüre eine leichte Erleichterung. „Ja, Bro. Das wird Zeit."