Who tf is Kenan Yildiz?

37.

Ich rolle mit den Augen, doch ich weiß, dass mein Versuch, locker zu bleiben, nur halbherzig ist. „Kenan, das ist unfair. Du weißt genau, dass ich nicht richtig denken kann mit diesen Kopfschmerzen."

Er lehnt sich ein wenig zurück, scheint mich fast zu mustern. „Aha, also bist du zu durcheinander, um mir die Wahrheit zu sagen? Ist das dein Trick?"

Ich lache kurz, aber mein Lachen klingt nervöser, als ich beabsichtigt habe. „Vielleicht. Oder vielleicht versuche ich nur, mich davor zu bewahren, morgen früh alles zu bereuen."

„Sei keine Spielverderberin, Amore," sagt
Kenan, und obwohl ich es nicht zugeben will, hat er irgendwie recht. Also atme ich tief durch und antworte einfach ehrlich: „Ja, habe ich." Ehe er noch tiefer bohren kann, hänge ich schnell ein lautes „ICH BIN DRAN!" hinten dran, um das Thema sofort zu wechseln.

Kenan hebt die Augenbrauen überrascht und grinst selbstzufrieden. „Oh, das ging ja leichter als erwartet", sagt er mit einem schelmischen Lächeln, während er sich ein bisschen näher zu mir lehnt.

„Pff, bloß nicht zu früh freuen," kontere ich und schiebe ihn spielerisch von mir weg. „Es ist meine Runde, und jetzt wirst du dich warm anziehen müssen!"

Er lehnt sich zurück, als wäre er auf alles vorbereitet. „Na dann, leg los."

Ich überlege kurz, bevor ich mit einem frechen Grinsen frage: „Warum wolltest du mich anfangs überhaupt kennenlernen?"

Sein Grinsen wird breiter, fast so, als hätte er auf diese Frage gewartet. „Ah, das willst du also wissen, hm?"

Ich schlage ihm spielerisch gegen den Arm. „Keine Ausflüchte, Mister!"

Er lacht leise und tut so, als hätte mein Schlag ihn ernsthaft getroffen. „Okay, okay... Es war, weil du mir diesen verrückten Vorwurf gemacht hast, dass ich mich in die Fußballerkabinen schleiche. Da wusste ich, dass ich dich haben muss."

Ich kann nicht anders, als die Augen zu rollen. „Das zählt doch nicht!"

„Doch, tut es," sagt er leise und rückt dabei ein Stück näher, sein Blick wird dabei spürbar intensiver. „Und jetzt bin ich wieder dran."

Kenan lehnt sich etwas zurück, mustert mich mit einem durchdringenden Blick und lässt seine Worte sorgfältig wirken, bevor er schließlich fragt: „Also, Aurelia... warum hast du dich wirklich auf dieses ganze Freundschaftsspiel eingelassen?"

Ich zögere kurz, die Spannung in der Luft spüre ich deutlich. Ich versuche, mir nichts anmerken zu lassen und stattdessen locker zu wirken. „Weil es mir Spaß macht", antworte ich mit einem schiefen Lächeln.

Er zieht eine Augenbraue hoch, als ob er mehr von mir erwartet hätte. „Das klingt fast wie eine halbe Antwort... Willst du mir nicht die andere Hälfte verraten?"

„Weil...", ich halte inne und atme tief durch, „weil ich dich irgendwie in meinem Leben haben wollte. Wenigstens als Freund." Meine Stimme ist leiser geworden, als ich das sage, und ich spüre, wie sich meine Wangen leicht röten. „Es wäre mir nicht recht gewesen, dich einfach so aus den Augen zu verlieren."

Kenan lächelt, diesmal ohne das gewohnte Necken. „Glaub mir, Aurelia, ich bin froh, dass du dich darauf eingelassen hast. Dass du mich nicht einfach abgewiesen hast."