Who tf is Kenan Yildiz?

5th

Am Sonntagmorgen wache ich gegen 10:00 auf und greife wie immer zuerst zu meinem Handy. Das erste was ich sehe ist eine Nachricht von einer unbekannten Nummer, die um 3:46 Uhr gesendet wurde:

"+49 854 381839: Schlaf gut, Aurelia."

Wer schreibt mir noch so spät? Ein Profilbild gibt es nicht, was das Ganze noch mysteriöser macht. Ich antworte darauf:

"Wer ist das?"

Komisch. Aber ich beschließe, mich nicht weiter damit zu beschäftigen, da ich früher oder später sowieso eine Antwort erhalten werde.

Für heute habe ich mir nichts Großes vorgenommen, also mache ich mir erst mal Frühstück und plane, ins Fitnessstudio zu gehen. Ich bereite mir ein Eiweißbrot mit Avocado und ein Spiegelei zu. Ein Kaffee mit Hafermilch darf natürlich nicht fehlen! Während ich esse, schaue ich mir ein YouTube-Video an.

Nachdem ich mein Frühstück weggeräumt habe, ziehe ich meine Sportsachen an und mache mich auf den Weg ins Fitnessstudio. Nach dem Aufwärmen beginne ich mit Hip Thrusts. Bei meinem letzten Satz vibriert mein Handy. Ich beende den Set, schaue aufs Display und sehe eine Antwort von der unbekannten Nummer:

"+49 854 381839: Kenan."

Woher hat der Vogel meine Telefonnummer?

Ich antworte sofort:
"Woher hast du meine Nummer?"

Kenan Y.: "Ist unwichtig, Amore. Ich bin dir noch etwas schuldig."

Ich: "?"

Kenan Y.: "Sei um 16:00 Uhr fertig, wir holen dir ein neues Shirt. Ich habe deins gestern ruiniert."

Ich: "Kenan, sei nicht albern. Ich habe Unmengen von solchen basic Shirts, außerdem habe ich dein Trikot, was circa 10 Mal so viel wert ist wie das Shirt."

Kenan Y.: "Es ist trotzdem ruiniert, dank mir. Also sei einfach um 16:00 Uhr fertig."

Ich: "Nö, ich verkaufe einfach das GETRAGENE Trikot von "Kenan Yildiz'" und hole mir dann was Cooleres. Aber danke für deine Mühe."

Kenan Y.: "haha da ist aber eine lustig heute, ich werde um 16:00 Uhr da sein und ja, bevor du fragst, ich weiß wo du wohnst."

Ich: "Oke."

Ich weiß nicht, ob es die beste Idee ist, mich mit ihm zu treffen, aber irgendwie scheint er ganz sympathisch zu sein. Eine seltsame Mischung aus Neugier und Unsicherheit macht sich in mir breit, während ich mich frage, was dieser Tag noch für Überraschungen bereithält.

Es ist kurz vor 15:00 Uhr und da ich nicht zu spät sein möchte, gehe ich schon mal duschen. Danach schminke ich mich und ziehe mich an. Ich entscheide mich für ein schlichtes, aber dennoch elegantes Outfit, das bequem ist, aber dennoch gut aussieht. Schließlich will ich nicht zu viel Aufhebens machen, aber ich will auch nicht aussehen, als hätte ich mich gar nicht bemüht.

Um Punkt 16:00 Uhr höre ich draußen ein Hupen. Ich schnappe mir meine Tasche und mein Handy und gehe hinaus. Er steht bereits vor seinem Wagen und hält mir die Tür auf. Was für ein Gentleman, denke ich augenverdrehend. Ich steige ins Auto und bedanke mich fürs Tür-Aufhalten.

Im Auto dreht sich Kenan zu mir und grinst: „Also, Aurelia, erzähl mal etwas über dich. Ich bin mir sicher, dass du schon alles über mich weißt."

Ich schüttle lachend den Kopf. „Tut mir leid, Kenan, aber ich hatte Besseres zu tun, als über dich zu recherchieren."

Sein Lächeln wird breiter. „Jetzt hast du meine Neugier geweckt. Also, was sind diese besseren Dinge?"

„Eigentlich möchte ich meine eigene Modemarke gründen und bin gerade dabei, einige Stücke zu entwerfen," antworte ich.

Kenan nickt beeindruckt. „Klingt spannend! Hast du schon konkrete Ideen oder Designs?"

„Ja, ein paar. Ich hoffe, sie bald umsetzen zu können," sage ich, während ich seine Reaktion beobachte.

Kenan lächelt. „Darauf hätte ich kommen können. Dein Outfitstil ist echt beeindruckend."

Ich grinse. „Danke, das bedeutet mir viel. Vielleicht wirst du eines Tages sogar eines meiner Designs tragen.

Kenan grinst und sagt: „Ich würde deine Röcke und Kleider mit Herz tragen."

Darauf muss ich lachen. „Das ist echt süß von dir," sage ich und schaue ihn schmunzelnd an.

Er hält vor einem Einkaufszentrum an, das mir bisher unbekannt ist. Als wir aussteigen, bemerke ich, dass er vor dem Eingang seinen Ausweis vorlegen muss. Es scheint also, dass man hier nicht einfach so reinkommt.

„Sie gehört zu mir," sagt Kenan und der Security-Mitarbeiter nickt zustimmend. Wir dürfen eintreten und werden in das edle Einkaufszentrum gelassen.

„Kenan, ich glaube nicht, dass wir hier mein 10-Euro Zara Shirt finden," sage ich skeptisch.

„Ach, wir finden bestimmt etwas Ähnliches," erwidert er mit einem Lächeln.

Sofort läuft er in den Burberry-Shop und hält mir nach fünf Minuten ein schlichtes weißes Shirt mit dem kleinen Burberry-Zeichen darauf hin. „Wie wäre es damit?" fragt er grinsend.

„Bist du verrückt?" frage ich ihn. „Ich zahle doch keine Hunderte von Euros für ein schlichtes Shirt."

„Du eh nicht, aber ich kaufe es dir," erwidert Kenan.

„Auf keinen Fall," sage ich und schüttle den Kopf. „Lass uns bitte hier rausgehen."

Kenan ignoriert mein vehementes Protestieren und geht einfach zur Kasse, um das Shirt zu kaufen. Als wir das Geschäft verlassen, brodelt in mir ein Sturm der Wut.

„Kenan, das war wirklich nicht nötig!" sage ich mit erhobener Stimme, als wir wieder draußen sind. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich das nicht will. Warum machst du so etwas?"

Ich kann meine Frustration nicht verbergen und spüre, wie mein Herz schneller schlägt. Die ganze Situation fühlt sich so übertrieben an, und ich ärgere mich darüber, dass er einfach entschieden hat, was für mich gut ist, ohne mir die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden.

„Ich verstehe, dass du verärgert bist," sagt Kenan mit einem sanften Lächeln. „Aber ich wollte dir einfach eine Freude machen. Ich verspreche, dass es dir sicher gut stehen wird. Ärger dich nicht darüber, nimm es einfach dankend an."

„Komm, ich hab Hunger," sage ich und schüttle den Kopf. „Das Essen geht auf mich, also lass die Kreditkarte stecken. Und wehe, du versuchst, dich mit deinen grünen Scheinen einzumischen, du Angeber."

Kenan lacht nur darüber und wir gehen ins Vapiano. Dort bestellen wir unser Essen und setzen uns an einen gemütlichen Tisch.