Matthias und Lara erreichten schließlich das Schloss, das nun ihr neues Zuhause werden sollte. Es war ein prächtiges Gebäude, das sich stolz inmitten von Königsberg erhob. Obwohl es im Herzen der Stadt lag, war es von einem dichten Stadtwald umgeben, der das Schloss wie eine schützende Umarmung einhüllte. Der große Schlossgarten erstreckte sich weit in die Umgebung, ein idyllischer Ort, an dem die Einwohner Königsbergs gerne spazieren gingen, sich ausruhten oder sich mit Freunden trafen.
Als sie das Schloss betraten, wurden Matthias und Lara von den hohen Decken und den weitläufigen Hallen beeindruckt. Die Wände waren mit alten Gemälden geschmückt, und die Böden bestanden aus glänzendem Marmor. Das Sonnenlicht strömte durch die großen Fenster und tauchte die Räume in ein warmes, goldenes Licht.
„Es ist wunderschön hier", sagte Lara leise und schaute sich um. „Fast wie aus einem Märchen."
Matthias lächelte und nickte. „Ja, das ist es", stimmte er zu. „Und es ist jetzt unser Zuhause."
Lara konnte es kaum fassen, dass sie hier sein würden, in diesem Schloss, in dieser Stadt, die so anders war als alles, was sie jemals gekannt hatte. Doch tief in ihrem Inneren fühlte sie, dass dies ein Ort war, an dem sie Frieden finden könnte.
Sie gingen durch die großen Hallen und erreichten einen Raum, der anscheinend als Wohnbereich gedacht war. Ein großes Fenster bot einen atemberaubenden Blick auf den Schlossgarten und den dahinter liegenden Stadtwald. Die Möbel waren gemütlich und einladend, und Lara konnte sich vorstellen, wie sie hier lange Abende verbrachten, in Ruhe und Harmonie.
Matthias drehte sich zu Lara um und sah sie ernst an. „Lara", sagte er schließlich, „ich muss dir etwas sagen."
Lara, die gerade dabei war, die Schönheit des Raumes in sich aufzunehmen, drehte sich zu ihm um und bemerkte den ernsten Ausdruck auf seinem Gesicht. „Was ist los, Matthias?" fragte sie leise.
Er trat einen Schritt näher und suchte nach den richtigen Worten. „Während unserer Reise im Zug", begann er zögernd, „habe ich viel nachgedacht. Über das Leben, über unsere Entscheidungen und über uns."
Lara sah ihn neugierig an, spürte eine seltsame Spannung in der Luft. „Ja?" ermutigte sie ihn, weiterzusprechen.
Matthias atmete tief durch, als wollte er all seinen Mut zusammennehmen. „Ich habe mir viele Dinge vorgestellt, Lara", fuhr er fort. „Aber am meisten habe ich über uns nachgedacht. Über dich und mich."
Lara sah ihn überrascht an, und ihr Herz begann schneller zu schlagen. „Matthias..."
„Ich habe mich in dich verliebt, Lara", gestand er schließlich, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Während unserer Reise, in den Momenten der Dunkelheit und der Hoffnung. Du hast mich berührt wie niemand zuvor, und ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen."
Lara spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, und für einen Moment wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Die Stille im Raum schien zu vibrieren, als ob die ganze Welt auf ihre Antwort wartete.
„Ich..." Lara suchte nach den richtigen Worten. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Matthias. Ich habe in letzter Zeit so viel durchgemacht, so viele Dinge erlebt, die ich kaum begreifen kann."
Matthias nickte verständnisvoll. „Ich weiß, Lara. Und ich erwarte nicht, dass du jetzt eine Antwort hast. Ich wollte nur, dass du es weißt. Dass du weißt, was ich fühle."
Lara schaute in seine Augen, die voller Wärme und Ehrlichkeit waren. Sie wusste, dass er die Wahrheit sprach, dass seine Gefühle echt waren. Und obwohl sie selbst noch nicht sicher war, was sie fühlte, spürte sie, dass Matthias ein wichtiger Teil ihres Lebens geworden war.
„Danke, Matthias", sagte sie schließlich leise und legte ihre Hand sanft auf seine. „Danke, dass du ehrlich zu mir bist."
Matthias lächelte erleichtert und drückte ihre Hand sanft. „Immer, Lara. Ich werde immer ehrlich zu dir sein."
Sie standen noch eine Weile dort, Hand in Hand, und schauten aus dem Fenster auf den wunderschönen Garten, der sich vor ihnen erstreckte. Es war ein Moment des Friedens, ein Moment des Neuanfangs.
Lara wusste, dass sie noch viele Entscheidungen treffen musste, dass ihr Weg noch lange nicht zu Ende war. Aber hier, in diesem Schloss, an der Seite von Matthias, fühlte sie sich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder zu Hause.
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Der Geisterzug „Schattenreise"
Horror„Schattenreise" FSK 14/16 Willkommen in der Schattenwelt In einer Welt, in der die Grenze zwischen Leben und Tod verschwimmt, begibt sich Lara auf eine düstere Reise in einen mysteriösen Geisterzug. Was als unheimliches Abenteuer beginnt, entwickel...