Der Geisterzug „Schattenreise"

Kapitel 39: Ein Name für die Ewigkeit

Die Sonne ging sanft über Königsberg auf, als Lara und Matthias sich auf den Weg zum Standesamt machten. Die Straßen waren ruhig, und ein sanfter Morgennebel hing über den Kopfsteinpflastern. Es war der Tag der Namensregistrierung für ihre Tochter, ein bedeutungsvoller Moment, der ihre Herzen mit einer Mischung aus Freude und Melancholie erfüllte.

Lara hielt das kleine Bündel in ihren Armen fest, während Matthias neben ihr herging, seine Hand schützend auf ihrer Schulter. Sie spürte seine Wärme und die Beruhigung, die von ihm ausging. „Bist du sicher, dass du den Namen so wählen möchtest?" fragte Matthias sanft.

Lara nickte bestimmt. „Ja, ich bin mir sicher. Ich möchte, dass sie einen Namen trägt, der sie an ihre Stärke erinnert und an die Bindung, die wir teilen."

Als sie das Standesamt erreichten, wurden sie von einer freundlichen Beamtin empfangen, die sie in ein kleines Büro führte. Lara setzte sich mit dem Baby in ihren Armen, während Matthias die Formalitäten besprach. Der Raum war still, bis auf das leise Rascheln von Papieren und das entfernte Summen des Verkehrs draußen.

„Haben Sie sich bereits für einen Namen entschieden?" fragte die Beamtin mit einem warmen Lächeln.

Lara nickte und lächelte zurück. „Ja, wir haben uns entschieden. Unsere Tochter soll Alexandra heißen. Alexandra Anna."

Die Beamtin hob eine Augenbraue und sah Lara neugierig an. „Ein schöner Name. Gibt es eine besondere Bedeutung dahinter?"

Lara atmete tief ein und schaute auf ihre schlafende Tochter hinab. „Alexandra bedeutet ‚die Beschützerin'. Ich möchte, dass sie stark ist und sich immer daran erinnert, dass sie geliebt und behütet wird. Anna war ein Name, der mir sehr wichtig ist und den ich ihr als zweiten Namen geben möchte, als Zeichen der Erinnerung an jemanden, der mir viel bedeutet hat."

Matthias legte eine Hand auf Laras und drückte sie sanft. „Und Anna ist ein Name, der uns immer an die Reise erinnert, die uns hierher gebracht hat."

Die Beamtin nickte verstehend und begann, die Namen in das Register einzutragen. „Ein wunderschöner Gedanke. Es ist wichtig, dass Namen eine Bedeutung haben, die über die bloße Benennung hinausgeht."

Lara beobachtete jede Bewegung der Beamtin, während sie die Namen in die offiziellen Dokumente eintrug. Es war, als würde sie ihrer Tochter ein Denkmal setzen, das weit über das Sichtbare hinausging. Ein Denkmal für all das, was sie durchgemacht hatte, für die Erinnerungen, die sie bewahren wollte, und für die Hoffnung auf eine strahlende Zukunft.

Als die Beamtin die Registrierung abgeschlossen hatte, reichte sie Lara das Dokument. „Herzlichen Glückwunsch, Frau Königsberg. Ihre Tochter ist nun offiziell als Alexandra Anna Königsberg registriert."

Lara nahm das Dokument und fühlte einen Kloß in ihrem Hals. „Vielen Dank", flüsterte sie, ihre Stimme zitterte leicht. „Danke, dass Sie uns geholfen haben, diesen Moment zu etwas Besonderem zu machen."

Sie verließen das Standesamt und traten hinaus in das warme Sonnenlicht. Der Nebel hatte sich aufgelöst, und die Stadt erwachte langsam zum Leben. Lara hielt das Dokument fest in ihrer Hand, als sie auf die kleine Alexandra in ihren Armen hinabblickte.

„Willkommen in der Welt, Alexandra Anna", flüsterte sie leise. „Du bist ein Zeichen der Hoffnung und der Erinnerung, und ich werde alles tun, um dich zu beschützen und zu lieben, genauso wie es dein Name sagt."

Matthias legte seinen Arm um Lara und schaute ebenfalls auf das kleine Gesicht ihrer Tochter. „Sie wird eine starke und tapfere junge Frau werden, so wie ihre Mutter", sagte er mit einem Lächeln.

Lara lächelte zurück, ihre Augen voller Tränen der Freude. „Ja, das wird sie. Und sie wird immer wissen, dass sie aus Liebe geboren wurde, aus der Erinnerung an die, die wir verloren haben, und aus der Hoffnung auf all das, was noch kommen wird."

Zusammen machten sie sich auf den Weg zurück zum Schloss, bereit, das nächste Kapitel ihres Lebens zu beginnen. Die Vergangenheit würde immer ein Teil von ihnen sein, aber nun hatten sie die Zukunft, die vor ihnen lag, und die Liebe, die sie alle miteinander verband