"Hab ich was im Gesicht?", fahre ich ihn zickig an und stehe von meinem Platz auf der Bank auf. Immernoch sprachlos starrt mich Jace an und folgt mit seinen müden Augen wachsam jede meiner Bewegungen. Wie ein Rauptier seine Bäute, schießt es mir durch den Kopf, aber ich verdrenge den Gedanken schnell.
"Du-.. Ehm.. Wa-.. Wi-..," stottert Jace vor sich hin und beobachtet mich weiter, wobei jetzt auch noch ein verdutzer Ausdruck sich auf seinem Gesicht breit machte.
"Hast du in der Zeit in der ich weg war das Sprechen verlernt oder was?" Giftig blicke ich ihm in das verdutze Gesicht, welches sich aber schnell zu einem leichten Grinsen verzog. Warum grinst der jetzt so dämlich?!
"Das freche hast du immerhin nicht verloren. Aber du bist dünn geworden."
"Bitte!? Soll das etwa heißen das ich vorher fett war oder was?!"
Abwehrend hebt er seine Hände in die Luft und sein dämliches grinsen, welches mich allmählich verrückt macht, verlässt nicht eine Sekunde sein Gesicht.
"Immer mit der Ruhe, nein, das habe ich nicht damit gemeint. Ich meine damit lediglich das du einfach stark abgenommen hast." Da ich ihn immernoch böse anfunkle, fügt er noch schnell, "Was natürlich auch verständlich ist,.." hinzu und lässt seine Arme wieder fallen.
"Du hast mich erschreckt."
"Ach? Ist mir garnicht aufgefallen", antworte ich mit einem starken sarkastischen Unterton und mustere ihn mit einem spöttischen grinsen.
"Der beste Schattenjäger in seinem Alter wurde erschreckt von einem kleinen, armen Mädchen." Bei jedem Wort bin ich ein Stück näher an ihn gegangen, und als ich nahe genug an ihm stand, lege ich meinen Zeigefinger an seine nackte, zugegeben, hart trainierte Brust und gehe im Kreis um ihn herum, wobei ich meinen Zeigefinger über seine Haut streichen lasse. Ich Umkreise ihn weiterhin und merke wie er mir argwöhnisch mit seinem Blick folgt. Wie ein Rauptier seine Beute, nur das du jetzt meine Beute bist, Jace.
"Ja, nur das dieses 'arme, kleine Mädchen' eine geraume Zeit nicht bei Bewusstsein war, und wenn diese dann plötzlich vor einem steht, erschreck das jeden. Und anschei-.. Jetzt hör doch mal endlich damit auf!", schnauzt er mich an, packt grob mein Handgelenk und entfernt sie von seiner Brust.
"Wo ist dein Problem?"
Ich lache auf. Sein ernst?
"Wo mein Problem ist? Ich glaube ich habe mich grade verhört. Die Frage ist wohl eher, wo ist dein Problem?" Ich reiße mich aus seinem Griff los und gucke ihn weiterhin sauer an. Meine Wut, die sich in der ganzen Zeit wo ich mich weder bewegen, noch sprechen konnte, angestaut hat, droht überzubrodeln und da Jace gerade nunmal der einzige in meinem Umfeld ist, muss er wohl oder übel herhalten. Doch Jace tat die falschen Spielzüge, wenn überhaupt, während ich nicht bei Bewusstsein war, und genau darum tat er mir kein bisschen leid.
"Wo ist dein Problem? Sag es mir Jace. Warum bist du in der ganzen Zeit, in der ich nicht anwesend war, vielleicht zwei mal zu mir gekommen? Jeder andere der hier ist, ist zu mir in den verdammten Krankenflügel gekommen! Jeder hat mich spüren lassen, dass sie hoffen das ich wieder zu mir komme, jeder hat mir erzählt wie besorgt er um mich ist und das ich doch bitte bald aufwache. Manchmal waren mehrere da, sie haben sich über mich unterhalten als wäre ich garnicht da, aber das war ich Jace! Ich war die ganze Zeit psychisch anwesend! Ich habe alles mitbekommen was um mich herum geschehen ist! Ich habe verdammt nochmal mitbekommen das du in diesen beiden malen, die du bei mir warst, nicht mehr getan hast als mich anzustarren, und nach ein paar Minuten wieder zu gehen! Und ich habe echt gedacht, ja daran geglaubt das wir uns besser verstehen und Freunde sind! Aber ich habe mich getäuscht, denn seine Freunde besucht man wenn sie krank sind, Jace! Jedesmal wenn ich hörte wie sich die Tür öffnete, habe ich gehofft das du reinkommst, dich neben mich setzt und mit mir redest! Mir hätte der langweiligste Artikel aus dem langweiligsten Buch gereicht, aber jedesmal wurde meine Hoffnung zertrümmert! Und ich empfand nichts als Trauer und Wut!!" Ich hatte weder bemerkt das ich angefangen hatte zu weinen, noch das ich meine Hände zu Fäusten geballt hatte während ich Jace so anschrie, und als ich mit meinen vor Wut zusammengekniffenen grünen Augen in seine, vor Erstaunen weit geöffneten Augen blickte, bemerkte ich etwas, was mich erschaudern lässt. Denn das, was so ungewöhnlich ist wie ein Dreirad fahrender Hund, genau das habe ich nicht bemerkt. Um mich herum hat sich ein Wirbelsturm aufgetan, ein Wirbelsturm, von der Wut geleitet und der Trauer im Zaum gehalten.
Ich drehe mich um meine eigene Achse, gucke dem zu was ich erschaffen habe, und bemerke so erst später die beiden Geschwister, die mich mit weit aufgerissenen Augen anstarren. Ich gucke immernoch wütend zurück, doch sobald ich in Izabelles vor Angst und Erstaunen geweiteten Augen blicke, verschwindet diese Wut, und sie macht der Angst den Weg frei. Die Angst davor, dass ich meine Freunde nun verloren habe und die Angst, was mit mir los ist und was ich angestellt habe.
Gerade als ich mich nach dem Wirbelsturm umgucken will, bemerke ich das er nichtmehr da ist. Ein Wirbelsturm, so plötzlich er in der Küche des Instituts aufgetaucht war, so plötzlich ist er auch wieder verschwunden. Als ich zurück zu meinen Freunden blicke, packt mich ein neues Gefühl, welches ich nicht einordnen kann. Okay, langsam werden es zu viele Gefühle für einen Morgen.
Jace geht unentwegt auf und ab, höchstens zwei bis drei Schritte, da die Küche viel zu klein ist um mehr zu tun. Ich würde mehr Schritte schaffen, aber das liegt nur daran das ich kürze Beine habe und nicht so lange Stelzen wie Jace. Alec vermeidet den Augenkontakt zu mir und versucht mit einem stark angestrengtem Gesichtsausdruck Jace Gemurmel zu verstehen, und Izzy beäugt mich interessiert und neugierig.
"Wie hast du das gemacht?", fragt sie mich und ich entscheide mich, mich erstmal auf dumm zu stellen.
"Wie habe ich was gemacht?"
"Das alles. Als ich in die Küche kam, standest du mitten im Auge des Wirbelsturms. Und diese Gefühle, wie-.."
"Welche Gefühle? Was ist mit Gefühlen?", unterbreche ich sie harsch, aber entschuldige mich augenblicklich mit einem kleine Lächeln dafür.
"Unsere, beziehungsweise meine Gefühle. Ich weiß nicht ob die anderen es auch gefühlt haben", antwortet sie. "Aber mir wurde plötzlich eisig kalt, wovon ich dann auch aufgewacht bin, diese Kälte hat sich im ganzen Körper ausgebreitet und ich habe nichts mehr gespürt was sich in irgendeiner Art und Weise gut anfühlte. Auf den Weg hier hin habe ich alles wieder durchlebt, all die Male in denen ich verletzt wurde oder gesehen habe, wie es einer meiner geliebten wurde. Je näher ich der Küche kam, je stärker und deutlicher wurde es und ich habe den Schmerz gespürt. Den Schmerz von jeder Wunde die mir zugefügt wurde. Und dann, als ich in die Küche kam und dich sah, wie-.."
"Verdammt ich wusste es!!", schreit Jace aufgebracht dazwischen und fährt sich in seine, wie ich finde, etwas lang gewordenen Haare und zieht kräftig daran.
"Ich wusste es, ich wusste es, ich wusste es!!"
"Alter komm runter. Was wusstest du?" Alecs beruhigende Stimme erklingt, Jace bleibt stehen und guckt zwischen seinem Stiefbruder und seiner Stiefschwester hin und her.
"Ich weiß was sie ist. Sie ist mehr als nur eine gute Schattenjägerin. Am Anfang war es nur eine vage Vermutung aber sie wurde in den Monaten immer mehr bestärkt, und gerade eben hat sie sich bewiesen."
"Und was ist sie?" Izabelles Stimme trieft nur so durch Neugierde, aber ich höre auch einen gewissen Anteil Angst mitschwingen.
"Sie ist eine Banshee." Alec und Izzy schnappen nach Luft und sehen mich schnell an. Was zur Hölle ist eine Banshee? Nun guckt auch Jace mir direkt in die Augen."Ein Todesengel."
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Heeey meine lieben! :)
Tut mir echt leid das ich so wenig Update :( aber dafür ein etwas längeres, vom Handy geschrieben Kapitel, welches ich extra bis 3.15 morgens geschrieben habe:D
Lasst mir bitte einen Kommi da wie ihr es findet :) und fragen dürft ihr auch gerne stellen!:)
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Die Schattenjäger (Chroniken der Unterwelt ff)
FanficStellt euch vor, euer ganzes bisheriges Leben war eine Lüge und plötzlich findet ihr durch andere Leute euer wahres Ich heraus. Genauso geht es Clary Fray, einem 16 Jährigen Mädchen aus Brooklyn. Ihre Mutter hat sie ihr ganzes Leben angelogen und si...