Kapitel 3.

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*Luke's POV*

Ich habe grade mein Auto vor Jocelyn's Haus zum stehen gebracht als ich einen Schatten weiter entfernt über die Straße huschen sehe. Ich kann nicht erkennen wer oder was es war, den obwohl es bald Vollmond ist, und meine Sinne sich bereits instinktiv verstärken besitze ich immer noch meine Menschengestalt und -Sinne. Vielleicht habe ich mir das auch alles nur eingebildet, die Müdigkeit spielt einem oft Streiche und ich habe schon längere Zeit nicht mehr geschlafen.

Ich habe grade die letzte Kiste aus meinem alten Pick-up geholt und abgeschlossen als ich nochmal prüfend die Straße auf und ab schaue,aber nichts ungewöhnliches feststellen kann. Von dem Schatten werde ich Jocelyn nichts erzählen, ich will sie nicht beunruhigen zumal ich ihn mir bestimmt nur eingebildet habe. Aber er sah so echt aus, nicht wie irgendeine Einbildung...

Auf der Treppe kommt mir Jocelyn entgegen.

"Luke,hast du gesehen ob Clary kam? Ich mache mit sorgen sie sollte nicht so spät kommen."

"Es wird schon nichts passiert sein, da bin ich sicher. Sie ist immerhin schon fünfzehn und du kannst nicht von ihr erwarten das sie tagtäglich um Punkt acht Uhr auf der Matte steht. Aber wenn es dich beruhigen sollte fahre ich zu Simon und hole sie ab und du rufst sie in der Zeit an."

"Danke! Und sie ist sechzehn, Luke" ein leichtes Lächeln breitet sich auf ihrem besorgtem Gesicht aus.

Keine fünf Minuten später sitze ich wieder hinter dem Lenkrad und fahre die Straße zu Simons Haus lang. Ich kenne den weg im Schlaf, immerhin habe ich Clary jahrelang hierhin gebracht oder abgeholt. Ich schalte den Motor aus, ziehe die Handbremse an und steige aus. Die kalte Nachtluft weht mir durch die Haare.

*Clary's POV*

Luke sieht wie immer aus, das alte karierte Holzfällerhemd und eine normale Jeans und trotzdem anders, schießt es mir durch den Kopf, ich weiß nicht was es ist, vielleicht sein erschöpftes Gesicht?

"...Clary? Hörst du mit überhaupt zu?" Luke sieht mich fragend an. "Ehm,..ja klar,klar höre ich dir zu." Was soll man auch sonst sagen. Nur leider kennt Luke mich gut genug und wusste das ich nicht zugehört hatte.

"Tut mir leid, ich war in Gedanken, was hattest du gesagt?" entschuldige ich mich bei ihm. Ich mag ihn sehr gerne, ich liebe ihn wie einen Vater, nur das er nicht mein Vater ist. Zumindest nicht mein biologischer. Mein richtiger Vater ist gestorben als ich noch ein Kleinkind war und ich kann mich nicht an ihn erinnern. Aber ich kann mir unsere Familie ohne Luke nicht vorstellen, er gehörte einfach dazu. Mom, Alex, Luke und auch Simon. Er war wie ein großer Bruder.

"Ich hatte gesagt das deine Mutter sich große sorgen um dich gemacht hat und das du weißt wie wenig sie es mag wenn du so spät noch weg bist." Glück gehabt, ich bin noch rechtzeitig aus meiner 'Traumwelt' erwacht.

"Ich weiß, sie hat mich angerufen. Aber es ist doch erst halb zehn und ich bin keine fünf mehr."

"Ich weiß,ich weiß. Aber sie macht sich trotzdem sorgen auch wenn du keine fünf mehr bist sonder fünfzehn."

"Luke ich bin sechzehn!," Ich muss lachen. Luke schaut mich beschämt aus den Augenwinkeln an und murmelte etwas was sich anhört wie 'schon wieder'. Er hat es nicht so mit Daten oder dem Alter von anderen Leuten. Manchmal vergisst er selbst sein eigenes alter. Alles andere kann er sich sonst auf Anhieb merken.

"Und bei Simon wird mich jeden Moment ein gefährliches Monster anfallen und zerfleischen." Eigentlich kann man meinen Sarkasmus nicht überhören und trotzdem spannt Luke sich augenblicklich an. Er umfasst das Lenkrad so stark das seine Knöchel weiß hervorstechen. Wir fahren grade auf einer langen dunklen Straße nah am East River als ich einen dunklen Schatten an meiner Seite sehe. Kurz darauf schlägt irgendetwas stark gegen meine Tür. Ich schreie erschrocken auf.

"Clary was ist denn los? Was war da?" seine Stimme klingt angespannt.

"D..da war irgendetwas an meiner Tür. Ein Schatten und kurz darauf ist etwas gegen meine Tür geflogen. Luke was war das?!" Aber er antwortet schon garnicht mehr auf meine Frage sondern drückte das Gaspedal durch, sein Blick starr und konzentriert auf die Straße gerichtet. Zum Glück sieht uns jetzt keiner, sonst denkt der noch wir sind verrückt oder wir würden prüfen wie schnell der alte Pick-up noch fahren kann. Läuft aufs selbe raus.., schießt es mir durch den Kopf.

"Nein, wir sind nicht verrückt, und man mag es dem Auto vielleicht nicht ansehen aber er ist noch ganz Robust und langsam ist er auch nicht grade." Ich hatte meine Gedanken wohl laut ausgesprochen denn Luke hat darauf geantwortet. Ich drehe mich um und erschaudere als ich sehe das dieser Schatten uns grade noch verfolgt hat und plötzlich nicht mehr zu sehen ist.

"Luke, der Schatten,..er war grade noch hinter uns und plötzlich ist er verschwunden. Das ist doch alles nur ein Traum oder?"

"Ich fürchte, es ist kein Traum sondern Realität. Und der Schatten ist vooooo..."

Weiter kommt er nicht denn plötzlich springt etwas vor das Auto und Luke gibt noch mehr Gas, wenn das überhaupt möglich ist und überfährt das Ding wobei das Auto auf und ab geht als würde man über Hügel fahren. Er macht eine Vollbremsung und steigt aus.

"Du bleibst im Wagen Clary hast du mich verstanden?!"

Ich habe garkeine Zeit zum antworten da ist er auch schon zurück gelaufen. Ich schließe die Augen. 'Ooookay Clary, das bildest du dir alles nur ein. Du warst bei Simon, Luke hat dich abgeholt und ihr seit einfach über ein Schlagloch gefahren. Luke guckt grade nur nach ob das Auto keinen Schaden hat und nicht nach dem Ding was er überfahren hat.' ich rede mir die ganze Zeit gute Sachen zu und versucht nicht an die gelben leeren Augen zu denken. Wenn es überhaupt Augen waren.

Ich zuckt stark zusammen als mich etwas am Arm berührte. Aber es war zum Glück nur Luke der wieder neben mir hinter dem Lenkrad sitzt.  "Alles in Ordnung mit dir? Du zitterst." Ich schüttel den Kopf und lehnt mich in den Sitz rein.

Nach einiger Zeit die wir wieder gefahren sind habe ich wieder einen einigermaßen ruhigen Kopf.

"Was war das eben? Es hatte gelbe Augen die ins nichts zu gucken schienen, wenn man sowas überhaupt Augen nennen mag. Was war das?!"

Ich schaue Luke fragend an aber der schaut nur auf die Straße und ab und zu in den Rückspiegel.

"Luke?"

Ich frage nach, da er mir keine Antwort gegeben hat.

"Sag mir bitte was das war!"

Ich flehe ihn fast an.

"Das,...das kann ich dir nicht sagen Clary, und bitte frag nicht weiter nach, bitte.."

Ein Blick in sein müdes aber entschlossenes Gesicht sagt mir, dass es besser ist den Mund zu halten auch wenn mir eigentlich nicht nach aufgeben zumute ist, nicht jetzt. Aber er wird mir eh nichts sagen, dass weiß ich.

Zehn Minuten später schließe ich leise die Tür auf und befürchte fast das hier irgendein Wesen mit gelben Augen rumstreift was zum Glück nicht der Fall ist. Es ist mittlerweile viertel nach zehn. Ich finde meine Mutter in ihrem Bett, noch komplett angezogen und mein Bruder in ihre Arme gekuschelt. Er ist nicht mein richtiger Bruder wir haben ihn adoptiert als er noch ein Baby war. Aber er ist mein Bruder und das wird er immer bleiben. Ich decke die beiden nochmal richtig zu und gehe selber in mein Zimmer..

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Die Schattenjäger (Chroniken der Unterwelt ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt