Stadionbesuch- Part 2

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Es ist mittlerweile 16:57 Uhr und ich stehe auf dem Parkplatz vor dem AOK-Stadion, um auf Jule zu warten. Es ist recht frisch heute, deshalb habe ich ne Jacke an und über meiner Jacke ein Vfl Trikot mit der Nummer 29 und dem Namen Brand. Es ist sogar das aktuelle Trikot und ich finde es echt hübsch. Jule hat es mir neulich geschenkt, weil sie meinte, dass sie mich in dem Trikot im Stadion sitzen sehen will. Die Tür geht auf und Jule kommt in ihren Vfl Sachen auf mich zu gelaufen. Hinter ihr läuft noch eine Person, aber ich kann sie von hier nicht erkennen. Vor mir kommt Jule zum Stehen und umarmt mich.

Jule: Hey Zwerg.

So nennt sie mich immer, wenn sie mich ärgern will, weil ich nicht gerade groß bin und im Vergleich zu ihr wirklich sehr klein aussehe. Ich erwidere die Umarmung und nachdem wir uns gelöst haben, erkenne ich die Person neben ihr.

Du: Lena Oberdorf.

Platzt es so aus mir raus und ich sehe sie begeistert an.

Obi: Ja haha, du scheinst mich schon zu kennen. Du kannst mich gerne Obi nennen.

Du: Omg, Lena Oberdorf hat mit mir geredet.

Sage ich immer noch etwas überrascht. Obi lächelt mich süß an, während Jule etwas beleidigt schaut.

Jule: Jule Brand redet ganz oft mit dir!

Du: Das ist ja nichts krasses in dem Sinne.

Jule: Obi ist nicht besser als ich!

Obi: Nah, da wäre ich mir nicht so sicher.

Jule boxt Obi gegen ihren Arm und zieht einen Schmollmund, während Obi und ich uns amüsieren.

Obi: Ich gehe dann mal rein, bis gleich Jule.

Und somit betritt Obi wieder das Gebäude und ich stehe alleine mit Jule da.

Jule: Du bist echt gemein!

Du: Jule, du weißt, dass das nicht so gemeint war, aber Obi kenne ich nur aus dem Fernsehen und deshalb ist es schon etwas besonderes, mit ihr zu reden.

Jule: Wir spielen beide beim Vfl und beide bei der Natio, also macht es keinen Unterschied, ob du mit ihr redest, oder mit mir.

Sagt sie etwas genervt.

Du: Jule, reg dich mal ab, es ist doch alles in Ordnung.

Jule: Na, wenn du das sagst.

Sie drückt mir die VIP-Karte an die Brust und geht mit schnellen Schritten zurück zur Eingangstür. Ist sie jetzt deshalb sauer? Sie ist doch sonst nicht so. Ich hoffe, ich kann nachher nochmal mit ihr reden, aber jetzt muss ich erstmal schauen, wo ich lang muss und wo ich bleiben darf.

Das Spiel ist vorbei und es ist 3:3 ausgegangen. Unglaublich, wie Bremen sich geschlagen hat. Jule hatte mir vorhin noch gesagt, dass ich nach dem Spiel an die Abtrennung gehen soll, also laufe ich gerade die ganzen Treppen runter. Jule hat mich bereits gesichtet und stellt sich an die Mauer hin.

Jule: Komm her, du darfst auf den Platz.

Du: Ehrlich jetzt?

Jule: Ja, du hast ne VIP-Karte und bist mit einer Spielerin befreundet, also komm her.

Jule hebt mich über die Bande und geht mit mir zu ihren Mitspielerinnen. Sie stellt mich allen vor und ich kann mein Glück nicht fassen. Ich stehe gerade ganz nah neben Alexandra Popp und Svenja Huth und Merle Frohms und wie sie alle heißen. Plötzlich legt sich ein Arm um mich, was mich nach links schauen lässt.

Obi: Na, wie hat dir das Spiel gefallen?

Du: Ganz gut, aber ich hätte mich natürlich mehr gefreut, wenn ihr gewonnen hättet.

Obi: Ja, das hätten wir uns alle, aber vielleicht kommst du ab jetzt ja öfter ins Stadion. Lia kannst du ja auch gerne mitbringen.

Du: Du weißt von Lia?

Obi: Ja, Jule hat schon viel von euch erzählt.

Du: Oh Gott!

Obi: Hey, das meiste waren nur gute Sachen. Mich würde es jedenfalls, freuen wenn ich dich, oder euch jetzt öfter hier sitzen sehen würde.

Obi lächelt mich warm an und in meinem Bauch beginnt es zu kribbeln. Was macht diese Frau mit mir, ich weiß gar nicht, was los ist.

Du: Ich werde schauen, was sich machen lässt.

Obi: Das ist immerhin ein Anfang.

Obi und ich unterhalten uns noch eine Weile und sie begleitet mich auch zum Ausgang, weil von Jule keine Spur ist. Danach fahre ich nach Hause, wo ich meine Eltern im Wohnzimmer auf dem Sofa vorfinde.

Marieke: Hallo mein Schatz, alles gut bei dir?

Du: Hallo ihr beiden. Ja, es war wirklich ein tolles Erlebnis. Schläft die Kleine?

Bernd: Ja, die schläft.

Ich verbringe den restlichen Abend mit meinen Eltern, die heute Nacht im Gästezimmer schlafen werden. Es ist jetzt halb 11 und ich sitze in meinem Auto, auf dem Weg zu Jules Wohnung. Sie weiß nicht, dass ich zu ihr komme, aber ich fand die Situation vorhin komisch, deshalb möchte ich mit ihr reden. Ich klingle unten und sie lässt mich rein, also laufe ich alle Treppenstufen bis zu ihrer Wohnung hoch, wo sie bereits auf mich wartet.

Jule: Was machst du denn hier?

Du: Ich möchte mit dir reden.

Sie deutet an, dass ich an ihr vorbei gehen soll, also betrete ich ihre Wohnung, ziehe meine Schuhe aus und gehe in Richtung Wohnzimmer. Ich setze mich auf die Couch und Jule setzt sich neben mich.

Jule: Also was willst du?

Fragt sie mich in einem Ton, indem sie normalerweise nie redet.

Du: Was ist los, Jule? Wieso hast du vor dem Spiel so reagiert, warst dann spurlos verschwunden, hast mich mit lauter fremden alleine gelassen und bist jetzt so angepisst?

Jule: Ich....


Lena Oberdorf- Neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt