Lena Oberdorf- Neues Leben

Reden- Part 12

Im nächsten Moment klopft es an der Tür, also schließe ich sie auf und setze mich schnell atmend wieder auf den Boden. Die Tür öffnet sich und Obi schaut mich besorgt an.

Obi: Hey, was ist denn los?

Sie schließt die Tür hinter sich, kniet sich vor mich und nimmt vorsichtig meine Hände in ihre.

Du: Ich...ich habe... Jan...Lia...

Stammle ich vor mich hin und bekomme nicht wirklich etwas raus.

Obi: Ganz langsam, atme mal mit mir gemeinsam.

Sie atmet langsam ein, hält die Luft und atmet wieder aus. So machen wir das ein paar Mal bis sich meine Atmung wieder normalisiert.

Obi: Was ist passiert?

Du: Jan, also Lias Papa hat mir vorhin geschrieben. Er hat sich seit über drei Jahren nicht mehr gemeldet, was fällt ihm eigentlich ein?

Obi: Und was hat er geschrieben?

Du: Dass er mich liebt und es alles ein Fehler war.

Obi: Komm mal her, Süße.

Sei zieht mich zwischen ihre Beine und drückt mich eng an ihren Körper.

Obi: Ich lasse dich nicht alleine, ok? Ich bin bei dir.

Redet sie mir zu, während sie meinen Rücken auf- und ab streichelt. Ich nicke, bevor wir uns wieder lösen.

Obi: Komm, wir gehen zurück zu Lia.

* Timeskip 22.09.2024*

In den letzten Tagen habe ich viel mit meiner Tochter unternommen. Wir waren gemeinsam im Schwimmbad, wir waren in einem Kinder Café und in einem Indoorspielplatz. Außerdem haben wir viel zu Hause gemacht. Unter anderem haben wir viel gemalt und gebastelt. Jule war ein paar Mal hier, weil sie mich durch die Trennung echt gebraucht hat. Ich konnte auch wieder einige Überstunden machen, weil Lia an zwei Nachmittagen bei ihrer Freundin war. Mit Lena hatte ich auch Kontakt, aber nicht so viel, wie zuvor. Heute Abend gehe ich alleine ins Stadion. Meine Eltern werden nachher kommen, um auf Lia aufzupassen, sie kann nämlich nicht mit ins Stadion, weil das zu spät für sie ist. Das Spiel beginnt um halb sieben. Jetzt ist es um vier und ich sitze mit Lia auf dem Boden in ihrem Zimmer. Wir spielen gerade mit ihren Puppen, als es klingelt.

Lia: Sind das Oma und Opa?

Du: Davon gehe ich aus. Komm wir schauen nach.

Die kleine Maus flitz vor und an der Tür wartet sie auf mich.

18:32 Uhr und das spiel wird angepfiffen. Die Wölfinnen sind sofort da und spielen ihr Spiel, jedoch haben die Frauen aus Köln auch mitzuspielen. In der 24. Minute foult Kathrin Hendrich im eigenen Sechzehner und somit kassieren die Wölfinnen eine Minute später das Gegentor. Nur zwei Minuten später macht Poppi jedoch den Ausgleich durch eine Vorlage meiner besten Freundin. Vor der Halbzeitpause trifft Lena Lattwein noch zum Ausgleich. In der Halbzeitpause gehe ich aufs Klo, um feststellen zu können, dass ich meine Tage bekommen habe. Super Zeitpunkt, aber glücklicherweise habe ich immer etwas dabei. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff trifft Beerensteyn zum 3:1 und wieder war es Jule, die das Tor vorbereitet hat. In der 68. Minute kommt dann das schönste Tor, das ich lange oder vielleicht sogar jemals gesehen habe. Lynn schießt und ich dachte im ersten Moment, es soll eine Flanke werden, aber plötzlich zappelt der Ball im Netz. Den Abschluss macht Beerensteyn in der 84. Nach fünf Minuten ist dann Abpfiff und somit gehe ich zur Bande. Jule sieht mich zum Glück ziemlich schnell und kommt vor mir zum Stehen.

Jule: Hey.

Du: Hey, Glückwunsch zum Spiel,

Jule: Danke.

Du: Alles gut bei dir?

Jule: Ja, ich bin nur etwas müde. Ich schicke dir mal Obi, die wollte mit dir reden.

Ich schaue sie etwas verblüfft an, aber nicke dann. Wenige Momente später und Obi kommt zu mir an gejoggt.

Obi: Hey.

Du: Hey, na alles klar?

Obi: Nein, wir müssen reden, aber nicht hier vor allen Fans, deshalb würde ich vorschlagen, dass du auf dem Parkplatz auf mich wartest.

Du: Ja, das können wir machen, aber was ist denn überhaupt los?

Obi: Darüber reden wir ja dann.

Mit diesen Worten kehrt sie mir den Rücken zu und geht zurück auf den Platz. Mit einem Mulmigen Gefühl gehe ich zu meinem Auto und warte, bis Obi kommt. Ich stehe an mein Auto gelehnt und sehe, dass Lena die erste ist, die rauskommt. Sie kommt auf mich zu und bleibt vor mir stehen.

Du: Du wolltest reden?

Obi: Über uns. Wir haben uns in den letzten Tagen weniger gesehen als davor, also habe ich mich gefragt, ob alles in Ordnung ist.

Du: Ja, also bei mir ist alles bestens.

Obi: Und wieso hast du dich dann von mir distanziert?

Du: Habe ich doch gar nicht, du hättest auch einfach vorbeikommen können.

Obi: Y/n, als ich mehrmals nach einem Telefonat gefragt habe, hattest du nie Zeit und ich habe nur kurz Antworten bekommen.

Ich schweige und schaue nach unten. Ja, sie hat ja Recht, aber es ist doch nur wegen...