Lieben- Part 23

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Du: Magst du es mir erzählen?

Frage ich sie vorsichtig und nehme ihre Hände in meine.

Obi: Ich habe Angst, dich zu enttäuschen. Du sagst mir so oft, wie stolz du auf mich bist, wenn ich gut gespielt habe und wie sehr du mich bewunderst-

Du: Stopp! Wie kommst du darauf, dass du mich enttäuschst? Ich stehe immer zu dir, ok? Und wenn du für den Rest der Saison auf der Bank sitzt, bin ich trotzdem stolz auf dich, oder wenn du zu einem Zweitligisten wechselst, das ist mir doch egal, solange du glücklich bist. Lena ich mag dich nicht, wegen deiner Sportlichen Leistung, sondern wegen deinem Charakter und das änderst sich auch nicht, wenn du mal schlecht spielst, ok? Lena, ich liebe dich.

Sie schaut mir tief in meine Augen und lächelt.

Obi: Ich liebe dich auch.

Sie zieht mich auf ihren Schoß und küsst mich intensiv, was ich sofort erwidere. Es folgen noch einige weitere Küsse, bis wir uns lösen und aneinander kuscheln.

Obi: Danke für alles, was du mir gibst.

Ich schaue zu ihr rauf und lächle.

Du: Lia und ich haben vorhin Hefezopf gebacken und den möchte sie morgen unbedingt mit uns essen.

Obi: Na dann, machen wir das.

Du: Und sie freut sich, dass du morgen mit uns ins Schwimmbad gehst.

Obi: Ich mich doch auch, Babe. Habt ihr eigentlich mal über dich und mich geredet?

Du: Nein, sie hat nie gefragt und ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen.

Obi: Ok.

Du: Denkst du, ich sollte mit ihr darüber reden?

Obi: Ich weiß nicht, aber wir sind ja jetzt schon offiziell.

Du: Ich weiß nicht, wie ich ihr das erklären soll. Alle Eltern ihrer Freundinnen sind heterosexuell.

Obi: Ist es dir peinlich?

Du: Nein, um Gottes Willen, ich will das mit uns ja, aber wenn sie mich dann fragt, warum du kein Mann bist, oder so, weiß ich nicht, was ich antworten soll.

Obi: Vielleicht fragt sie das ja gar nicht.

Du: Und dann geht sie vielleicht in den Kindergarten und erzählt rum, dass ihre Mama eine andere Frau küsst.

Obi: Vielleicht solltest du dir erst klar machen, ob ich dir peinlich bin, bevor wir eine Beziehung führen.

Sagt sie und will aufstehen, aber ich ziehe sie an ihrer Hand zurück zu mir.

Du: Lena, so war das nicht gemeint. Weißt du, ich war noch nie mit einer Frau zusammen und ich muss erst noch meinen Weg finden, das an die Öffentlichkeit zu bringen. An Jules Geburtstag war es auch schon eine kleine Überwindung für mich, dich zu küssen, aber deine Freunde wissen ja schon, dass du lesbisch bist, weil du ja schon eine Freundin hattest, bei mir ist das aber anders, das musst du verstehen.

Obi: Du hast ja Recht, tut mir leid. Ich werde dich natürlich bei allem unterstützen, wenn du möchtest, außerdem haben wir ja keinen Stress, ok?

Ich nicke und schaue dann aus dem Fenster. Lena zieht mich an sich und somit sitze ich jetzt angelehnt an sie und ihre Hände liegen um meinen Bauch herum.

Obi: Alles gut, Süße?

Du: Mhm.

Obi: Mhm ist nicht die Antwort, die ich mir erhofft hatte.

Du: Es ist nur so; ich liebe dich, das tue ich wirklich und ich genieße die Zeit mit dir und liebe es, wenn du mich küsst und ich bin überglücklich, dass wir jetzt zusammen sind und ich hoffe, dass wir ganz viele schöne Momente haben werden, aber der Satz „Ich bin lesbisch" fühlt sich gar nicht echt an. Weit du, was ich meine?

Obi: Ja, das verstehe ich, aber es kann ja auch sein, dass du auf Männer und auf Frauen stehst.

Du: Mh.

Obi: Schau mich mal an.

Ich drehe mich zu ihr um und baue einen Augenkontakt auf.

Obi: Es ist ok, wenn du noch eine Weile dafür brauchst und es ist auch ok, wenn du sagst, dass dir etwas zu schnell geht oder du etwas nicht möchtest. Das ist deine erste Beziehung mit einer Frau und ich möchte dir da keinen Stress machen. Wir machen alles einfach in unserem Tempo, ok?

Du: Danke Lena, das bedeutet mir echt viel.

Obi: Da ist etwas, was ich dich schon länger fragen will.


Lena Oberdorf- Neues LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt