Vertrauen

5 1 0
                                    

Lisa saß auf der Veranda von Katherines Haus, umgeben von der warmen Nachmittagssonne und dem fröhlichen Lachen ihrer Kinder, die im Garten spielten. Katherine und Janet saßen ihr gegenüber und unterhielten sich angeregt über die neuesten Entwicklungen in ihren Leben, während der Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen die Luft erfüllte.

Plötzlich vibrierte Lisas Handy auf dem Tisch. Sie griff danach und sah, dass es Michael war. „Entschuldigt mich kurz", sagte sie und nahm den Anruf an. „Hey, Liebster!"

„Hey, wo bist du? Das Haus ist total leer!", fragte Michael, seine Stimme klang überrascht und besorgt.

Lisa war sofort alarmiert. „Was? Du bist schon zurück aus New York? Ich dachte, du bleibst länger dort!"

„Die Verhandlungen sind gescheitert", erklärte Michael kurz. „Ich bin sofort in den Flieger nach L.A. gestiegen. Du hast dich gestern nicht gut angehört Schatz. Ich konnte nicht anders....wo sind die Kinder?"

„Wir sind bei deiner Mutter", antwortete Lisa völlig überrascht. „Riley hat ein Shooting bis morgen, also dachte ich, es wäre schön, etwas Zeit mit der Familie zu verbringen. Es tut mir leid Mike, ich wusste ja nicht....."

Gerade als sie das sagte, spürte sie eine sanfte Berührung an ihrem Rücken. Verwirrt drehte sie sich um und erblickte Michael, der hinter ihr stand, ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.

„Überraschung!", sagte er leise, und Lisa war einen Moment sprachlos.

Die Kinder, die das ebenfalls bemerkten, drehten sich sofort um und riefen begeistert: „Papa!"

In einem Moment voller Freude rannten sie auf ihn zu und umarmten ihn gleichzeitig, ihre Augen leuchteten vor Aufregung. „Ich habe euch so vermisst!", rief Michael, während er sie in seine Arme schloss.

Lisa konnte ihre Überraschung kaum fassen, ihre Augen füllten sich mit Tränen der Freude. „Du bist wirklich hier!"

Ohne ein weiteres Wort zogen sie sich in eine sanfte Umarmung, ihre Herzen schlugen im Einklang. Sie küssten sich zärtlich, und die Welt um sie herum schien für einen Moment stillzustehen. Es war, als ob nichts anderes zählte, nur sie beide und die Liebe, die sie teilten.

„Ich bin so froh, wieder bei euch zu sein", flüsterte Michael, während sie sich in den Armen hielten.

Katherine und Janet sahen lächelnd zu, während sie die herzliche Szene beobachteten. Die Kinder quietschten vor Freude, während sie um ihre Eltern herumtollten.

„Das ist die beste Überraschung überhaupt!", rief Paris begeistert.

Lisa lächelte überglücklich, während sie Michaels Hand hielt. „Ja, das ist es wirklich."

Die Tage vergingen, und Michael hatte sich schnell wieder in die Rolle des liebevollen Familienvaters eingelebt. Doch in Lisas Kopf herrschte Unruhe über das bevorstehende Gespräch mit Riley, die immer mehr nach Unabhängigkeit strebte. Es war Zeit, mit ihr über ihren Freund und die Möglichkeit zu sprechen, dass er bei ihnen übernachten könnte.

Am Abend, während sie in der Küche das Abendessen zubereiteten, bemerkte Lisa, wie Michael oft mit einem nachdenklichen Blick aus dem Fenster starrte. Sie konnte seiner Neugier nicht standhalten und informierte ihn nach seiner Rückkehr worum es wegen Riley ging. Wie erwartet nahm Michael es nicht so leicht auf, wartete aber darauf das Riley ihn persönlich ansprach. „Michael, wir müssen mit Riley reden", begann sie vorsichtig. „Sie hat den Wunsch geäußert, dass ihr Freund öfter bei uns übernachten darf. Ich mache mir wirklich Sorgen, wie du ihr gegenüber darauf reagieren wirst."

Michael drehte sich zu ihr um, seine Stirn leicht gerunzelt. „Wie alt ist sie jetzt? Sie ist noch ein Kind, Lisa. Ich finde es schwierig, mir vorzustellen, dass sie in diesem Alter einen Freund hat, der bei uns schläft."

„Sie wird älter, und ich verstehe, dass es für dich nicht einfach ist", entgegnete Lisa. „Aber sie möchte uns mitteilen, dass sie ihn gerne besser kennenlernen möchte. Und ich mache mir Sorgen, dass du nicht nur eifersüchtig reagierst, sondern auch, dass du dich nicht gut dabei fühlst, sie loszulassen."

Michael seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich will nicht, dass sie in eine Beziehung verwickelt wird, die sie nicht versteht. Was ist, wenn das alles zu viel für sie wird?"

„Das ist Teil des Erwachsenwerdens" , sagte Lisa sanft. „Wir müssen ihr die Möglichkeit geben, selbst Entscheidungen zu treffen. Ich mache mir auch Sorgen, dass sie denkt, wir würden sie nicht unterstützen, wenn wir uns gegen ihren Wunsch entscheiden."

Michael nickte, doch sein Gesichtsausdruck blieb besorgt. „Ich verstehe, was du sagst. Aber ich mache mir auch Gedanken darüber, wie sie sich in einer solchen Situation fühlen könnte. Wenn wir es ihr erlauben, wie wird sie sich dann verhalten? Was ist, wenn sie enttäuscht ist, weil es nicht so ist, wie sie es sich vorstellt?"

Lisa seufzte und sah ihn an, während sie seine Hand hielt. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber wir müssen für sie da sein, auch wenn wir uns Sorgen machen. Wenn sie das Gefühl hat, dass sie mit uns sprechen kann, wird sie sich eher wohl fühlen, ihre Gedanken und Gefühle zu teilen."

Gerade als sie das Thema vertiefen wollten, sagte Michael plötzlich: „Ich glaube, ich sollte jetzt mit Riley sprechen. Allein. In ihrem Zimmer. Ohne Danny und ohne dich."

Lisa sah ihn überrascht an. „Du willst jetzt schon mit ihr reden? Glaubst du, das ist eine gute Idee?"

„Ja", antwortete Michael bestimmt. „Ich möchte mit ihr in Ruhe sprechen und herausfinden, was sie wirklich denkt. Ich will, dass sie mir ihre Sorgen anvertraut, ohne dass Danny oder du dabei sind. Ich möchte verstehen, was sie wirklich will und wie sie sich fühlt."

Lisa nickte langsam, auch wenn ihr ein wenig mulmig war bei dem Gedanken, dass Michael das Gespräch allein führen wollte. „Okay, aber sei sanft mit ihr. Es ist wichtig, dass sie sich verstanden und ernst genommen fühlt."

„Ich werde es versuchen", versprach Michael und machte sich auf den Weg zu Rileys Zimmer.

Lisa beobachtete ihn, während er die Treppe hinaufging. Sie hoffte, dass das Gespräch gut verlaufen würde und dass Michael die richtige Balance finden konnte, um Riley zu zeigen, dass er für sie da war, während er gleichzeitig ihre Wünsche respektierte.

Weil Liebe nie zerbricht 💘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt