Kapitel 2: Das Verschwinden

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Die Party war in vollem Gange. Blitzlichter der Kameras flackerten, und ich posierte anmutig für die Fotografen. Doch meine Gedanken waren bei Arina. Sie war immer noch nicht aufgetaucht, und ich verspürte ein wachsendes Unbehagen.

Nach mehreren Anrufen ohne Antwort versuchte ich, mich auf die Gäste zu konzentrieren, die an mich herantraten, um sie zu beglückwünschen. Unter den vielen Gesichtern fiel mir eines besonders auf – ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, beobachtete mich. Seine dunklen Augen folgten mir auf eine Weise, die mich sowohl beunruhigte als auch faszinierte. Er war groß, muskulös, und sein markantes Gesicht wirkte gleichzeitig rau und geheimnisvoll. Als ich kurz seinen Blick erwiderte, lächelte er nicht, wandte sich aber auch nicht ab.

Gegen Ende des Abends, als die Gäste langsam die Location verließen, war Arina immer noch nicht aufgetaucht.

Ich war erschöpft von all den Gesprächen, dem Lächeln und der ständigen Präsenz im Rampenlicht. Doch trotz allem konnte ich meine Gedanken nicht von Arina ablenken. Meine Freundin war nicht erschienen, und ihre ständige Abwesenheit in letzter Zeit hatte mich zunehmend beunruhigt.

Gerade als mich daran machte, die letzten Dinge im Foyer zu erledigen, hörte ich plötzlich hinter mir eine vertraute Stimme.

„Elora! Da bist du ja."

Ich drehte mich um und sah Arina, die mit schnellen Schritten auf mich zukam. Meine Freundin wirkte auf den ersten Blick entspannt, als ob nichts Ungewöhnliches passiert wäre. Aber ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Arina sah müde aus, ihre Augen glänzten seltsam, und sie war viel zu spät für die Gala.

„Arina! Wo warst du? Ich habe mir Sorgen gemacht. Die Party ist fast vorbei", sagte ich, immer noch leicht verwirrt über Mias plötzliches Erscheinen.

Arina winkte nur ab und lachte. „Tut mir leid, ich war aufgehalten. Aber hey, es gibt noch eine andere Party, die ich dir zeigen will. Viel spannender als das hier. Lass uns sofort hingehen, bevor es richtig losgeht."

Ich runzelte die Stirn. „Was für eine Party? Wo soll das sein?"

Arina zuckte mit den Schultern und grinste. „Keine Sorge, es wird dir gefallen. Ein Freund hat mich eingeladen. Es ist in einem alten Lagerhaus am Stadtrand, total abgefahrene Location. Wir sollten uns beeilen, bevor die besten Leute da sind."

Ich spürte ein seltsames Unbehagen, als Arina das Lagerhaus erwähnte. Irgendetwas an der Beschreibung machte mich stutzig. Ich konnte nicht genau sagen, was es war, aber der Gedanke, zu einer Party in einem heruntergekommenen Lagerhaus zu gehen, fühlte sich falsch an.

„Ein Lagerhaus? Arina, das klingt nicht nach einer sicheren Location. Ich weiß nicht, ob ich da hin will", sagte ich zögernd.

Arina legte den Kopf schief und lächelte. „Ach komm schon, Elora. Seit wann bist du so vorsichtig? Es wird Spaß machen. Vertrau mir."

Widerwillig ließ ich mich von meiner Freundin überreden. Ich wollte Arina nicht allein lassen, vor allem nicht nach ihrer langen Abwesenheit. Vielleicht gab es bei dieser Party eine Erklärung für das seltsame Verhalten meiner Freundin in den letzten Wochen.

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