Kapitel 29: Entführt

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Die Dunkelheit verschwand allmählich, und ich spürte, wie ich in der Rückbank eines Fahrzeugs lag. Das monotone Ruckeln der Straße und die Stimmen der Männer, die neben mir saßen, drangen langsam in mein Bewusstsein. Ich blinzelte, versuchte, mich zu orientieren, doch alles um mich herum war verschwommen.

Ich versuchte, mich aufzurichten, doch ein stechender Schmerz durchfuhr meinen Kopf, und ich fiel zurück auf die Polsterung. „Verdammtes Mädchen, wach endlich auf", hörte ich eine raue Stimme sagen. Ich fühlte einen festen Griff an meinem Arm, der mich zurückhielt.

„Lass mich los!", schrie ich, doch meine Stimme klang schwach und verloren. Die Panik stieg in mir auf, während ich versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Wo waren wir? Was wollten sie von mir?

„Beruhig dich!", sagte der Mann, der mich festhielt, und ich sah zu ihm auf. Sein Gesicht war zur Hälfte von einer Maske verdeckt, aber ich konnte die Unbarmherzigkeit in seinen Augen erkennen. „Wir sind nicht hier, um dir wehzutun, solange du kooperierst."

„Kooperieren? Wie kann ich kooperieren, wenn ich nicht einmal weiß, was ihr von mir wollt?", stieß ich hervor, während ich versuchte, meine Fassung zu bewahren.

Er lachte kurz, ein kaltes, grausames Geräusch. „Du bist Elora, die Designerin. Und du bist in eine Situation geraten, die du nicht kontrollieren kannst. Es gibt Leute, die Informationen wollen, und du bist jetzt ein Teil davon."

Die Worte durchbohrten mich wie Pfeile. Ich war entführt worden, weil ich etwas wusste, was andere wollten. Aber was genau wollten sie von mir? In meinem Kopf rasten die Gedanken, während ich versuchte, mich auf die Situation zu konzentrieren.

Nach einer Weile hielt das Fahrzeug an, und die Männer um mich herum wechselten einige Worte. Ich hörte ein Geräusch, als die Tür aufgerissen wurde. Zwei Männer stiegen aus, während der dritte mich festhielt und mir drohte, nicht zu versuchen, zu fliehen.

„Raus!", befahl er, und ich wurde mit einem Ruck aus dem Fahrzeug gezogen. Ein kalter Wind blies mir ins Gesicht, und ich fröstelte. Ich war in einer abgelegenen Gegend, umgeben von einer alten, verlassenen Fabrik.

„Halt still und mach keinen Ärger", flüsterte er in mein Ohr, während wir durch die dunklen, schmutzigen Gänge der Fabrik gingen. Die Wände waren schmutzig, und der Geruch von Verfall und Rost war überall präsent.

Ich dachte an Arina, an Lyle. Was würden sie tun, wenn sie wüssten, was mit mir passiert war? Die Sorge um ihre Sicherheit überkam mich. Sie hatten nichts mit meinem chaotischen Leben zu tun, und ich wollte nicht, dass sie in Gefahr gerieten.

Der Mann führte mich in einen großen Raum, der kaum beleuchtet war. Die Wände waren aus Beton, und der Boden war mit Staub und Schutt bedeckt. In der Mitte des Raumes standen mehrere Männer, alle in ähnlichen Outfits, die ebenso bedrohlich wirkten. Ich fühlte mich, als wäre ich in einen Alptraum geraten, aus dem es kein Entkommen gab.

„Hier ist sie", sagte der Mann, der mich festgehalten hatte, und schob mich vorwärts. „Elora, die Designerin. Sie kann uns helfen."

Ich sah mich um und stellte fest, dass einige der Männer am Tisch Karten und Dokumente durchblätterten, während andere mit besorgtem Blick zu mir aufschauten. Ein größerer Mann mit einer tiefen Stimme trat vor und betrachtete mich eindringlich.

„Elora", begann er. „Wir haben einige Fragen. Und du hast die Antworten."

„Was wollt ihr von mir? Ich bin nur eine Designerin!", antwortete ich und versuchte, die Angst aus meiner Stimme zu verbannen.

Er grinste, und in seinen Augen lag eine kalte Berechnung. „Du bist mehr als das. Du bist der Schlüssel zu etwas Größerem, und wir sind hier, um sicherzustellen, dass du uns nicht im Weg stehst."

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