15. "~ In Liebe Hyäne."

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Ich hatte nicht einmal das erste Wort geschrieben, als das Porträtloch aufging und Schritte in den Raum kamen. Draco Malfoy und seine neue Eroberung standen da. Ein Mädchen mit blauen Augen und roten Locken, welche einen blonden Schimmer hatten. Eine Ravenclaw. Ihre Haut war makellos rein, bis auf ein paar überdeckte Hügel auf ihrer Stirn. Ich wusste genau was dort war. Pickel, welche das Wort Petze formten. Marietta Edgecombe. Das Mädchen, welches damals die DA verraten hatte. Ich hasste sie. Malfoy nahm ihren Rumpf hoch, stemmte seine Mitte gegen ihre, sodass sie von Malfoys Körperdruck an der Wand gehalten wurde und küsste sie wild. Ihre Zungen verschlungen ineinander und die Bewegung, die sie gehen die Wand machten, war ekelhaft. An einer Reihe Bücher um genau zu sein. Ok. Hermine, diese Bücher kannst du nun nicht mehr lesen. Es war ein widerwärtiges Schauspiel, welches sich vor meinen Augen abspielte. Ich räusperte mich, um größeren Schrecken zu entgehen. "Könntet ihr das bitte woanders fortführen? Ich versuche hier zu arbeiten."

Marietta sah mich schockiert an, als dachte sie Malfoy, lebe alleine in diesem Turm. Ich verdrehte die Augen. Malfoy hingegen drehte sich nur genervt zu mir, lies die Ravenclaw herunter und zischte mit genervt zu. "Willst du nicht lieber mit Weaslbee Schach spielen?"

"Eigentlich habt ihr beide ja jetzt Unterricht, also würde ich es dir anraten, zu verschwinden, sonst hol ich McGonagall." In meiner Wut war ich vom Stuhl aufgestanden.

"Du willst mir drohen, Schlammblut?" Malfoy hatte seinen Zauberstab gezückt und wollte einschüchternd wirken. Nicht ganz erfolglos, zwar schüchterte er nicht mich ein, sondern Marietta.

Sie nahm nun flehend seinen Arm und zog ihn in Richtug Ausgang. "Komm Draco, lass uns gehen, der Ravenclawturm ist nicht weit von hier." Malfoy hatte den Blick immer noch starr auf mich gesetzt, welchen ich böse erwiderte.

Er zog seinen Arm aus ihren Händen und zischte sie nun an. "Geh."

"Was? Draco?" Ihr stiegen Tränen in die Augen.

"Verlasse sofort diesen Turm, Pickelgesicht! Verschwinde!" Ihr floss die erste Träne die Wange herunter und sie stieg durch das Loch in die Bibliothek.

Ich sah ihn verständnislos an. "Das war aber nicht nett von dir."

"Als ob du mich anders kennen würdest." Er hatte den Zauberstab immer noch in der Hand.

"Ja." Sagte ich kaum hörbar, doch er verstand es. Er kam mit großen Schritten auf mich zu. Immer näher, immer bedrohlicher und immer mehr wuchs die Angst, die ich bis eben nicht hatte. Wo war der Junge, der Tomatenmark auf dem Dach aß? Der mir seine Sachen gab, als ich gefroren hatte? Der mich in den Arm nahm und mich vor den Alpträumen schützte?
Egal wo dieser Junge war, vor mir stand er jedenfalls nicht. Der Typ vor mir, war kalt, erbarmungslos und herzlos.

Er riss den Zauberstab hoch und drückte ihn gegen meine Wange. "Ach Granger, du weißt gar nichts über mich!" Mein Körper begann vor Furcht zu beben. Er verstummte und sah mich lächelnd an. "Du hast Angst." Ich riss die Augen weiter auf. "Ha! Unser kleines Schlammblut hat Angst." Er lachte und kam meinem Gesicht noch näher. " Keine Sorge, jetzt tu ich dir nichts, doch bald wird meine Zeit kommen." Er nahm den Zauberstab herunter, sah mich triumphierend an und verließ den Raum.

Ich ließ mich zurück in den Stuhl sinken. Ich stütze meine Ellenbogen auf den Tisch und schob meine Hände in meine Locken.  Was war nur gerade passiert? Was meinte er mit jetzt tu ich dir nichts? Und wieso hatte er Marietta so abblitzen lassen? Ich meine, na klar, es sollte mir nichts ausmachen, da ich sie hasse, aber es tat mir schon ein wenig leid. Ich versuchte nicht mehr an ihn zu denken und schrieb an dem Brief weiter. George würde mir bestimmt helfen. Irgendwie.

Lieber Otter,
Zwar vermisse ich den Fuchsbau und dessen Insassen, doch trotzdem bin ich froh wieder zu Hause zu sein. Du kennst ja dieses Gefühl.
Ich halte die Nachtwache. Mit dem Frettchen. Du musst mir irgendwie helfen. Ich verzweifle langsam. Am ersten Tag war er nett zu mir. Viel zu nett um ehrlich zu sein. Er redete mir Komplimente zu und behandelte mich fast wie eine Prinzessin. Er verdrängte meinen Blutstatus, doch als die Schule von den anderen Schülern nur so voll war, ignorierte und beleidigte er mich. Ich weiß, er ist ein reinblütiger Slytherin und es muss mich nicht interessieren, aber trotzdem lässt es mir keine Ruhe.

Wie geht es dir? Schaffst du es wieder?

Grüß bitte deine Eltern und Brüder von mir.

~ In Liebe Hyäne.

Das waren wir. Otter und Hyäne. Mein Patronus - ein Otter - sein Spitzname. Sein Patronus - eine Hyäne - mein Spitzname.

Flashback

Der Krieg war gewonnen. Ich konnte nicht zurück zu meinen Eltern, weshalb mich die Weasleys freudig empfingen. Ich hatte meinen Koffer gerade in Ginnys Zimmer verstaut, als ich ein Wimmern hörte. Jeder war traurig. Fred war gestorben und ohne ihn war George nicht derselbe. George. Sein Schluchzen drang durch die oberen Stockwerke. Ich erklomm die Treppe zu einer Etage, in der ich noch nie zuvor war. Die oberste Etage. Ich klopfte an das Zimmer von den Zwillingen und das Wimmern verstummte."George? Kann ich herein kommen?"  Ich hatte die Tür einen Spalt geöffnet und konnte sehen, wie er zum Fenster hinaussah. Er klopfte an seine Seite und wischte sich durchs Gesicht. Ich setzte mich an seine Seite und mein Kopf fiel auf seine Schulter. "Es tut mir so leid." Meine Stimme war zerbrechlich. Tränen bahnten sich ihren Weg nach unten.

Er nickte nur und konnte die Tränen ebenfalls nicht aufhalten. Er hatte seinen Bruder verloren, seinen besten Freund, seine zweite Hälfte. Er sah nach oben in den Himmel. "Wir vermissen dich, Freddie."

"Mach dir keine Sorgen. Er ist in guten Händen, da oben."

"Aber Hermine, was meinst du damit?"

"Na Lily und James. Lily und James Potter. Sie sind es euch doch irgendwie schuldig. Ihr habt all die Jahre auf Harry geachtet und jetzt ist es ihre Aufgabe, auf Fred aufzupassen." Ich lächelte und umarmte ihn von der Seite. Ich vermisste Fred wirklich. Wir vermissten ihn wirklich. Wären Ron und Harry nicht meine besten Freunde, wären es hunderttausendprozentig die Beiden gewesen. "Expecto Patronum." Aus der Spitze des Stabes kam ein kleiner Otter, der um George und mich herumwuselte. George sah ihm traurig lächelnd hinterher.

"Epecto Patronum." Sagte er. Nichts geschah. Er versuchte es wieder und wieder. Nichts. Es tat mir furchtbar leid.

"George, ich- .. Es.."

"Eine Hyäne."

"Was?" Eine Hyäne?

"Mein Patronus ist eine Hyäne. Er hatte einen Kojoten. Oh Hermine, er fehlt mir so."

"Weißt du was? Ich nenne dich ab jetzt Otter, da ein Patronus etwas schönes ist, etwas das dich beschützt und du beschützt mich, das weiß ich. Zusammen schaffen wir das. Ok? Üb nur weiter. Deine Hyäne kommt bald zurück."

"Ok Hemine - meine Hyäne." Er nahm mich in seine Arme und wir sahen weiter in den Himmel. Ich wusste das Fred auf uns herab sieht und lächelt.

Flashback Ende

Tränen waren mir bei dieser Erinnerung gekommen. Ich legte meinen Kopf auf dem Tisch ab und sah aus dem Fenster. Die Vögel draußen flogen umher. Sie waren frei. Und ich? Ich saß in einem Turm, welcher mich versuchte, zu ersticken. Als ich mich aufrichtete wurde mir schwindlig. Langsam wurde mir die Luft knapp und ich bekam Panik. Ich hatte das Gefühl, dass die Wände näher kämen. Ich fing an zu hecheln. Ich schnappte mir mein Blatt und wollte diesen Raum verlassen. Ich ging eilig auf das Porträt der Schulleiter zu, um schnell in die große Bibliothek zu gelangen, als meine Sicht sich vernebelte. Das Porträt schwang zur Seite und offenbarte die Bücherei. Ich verlor die Kontrolle über meinen Körper und sackte zusammen. Mein Bewusstsein glitt mir unter den Finger weg. Jemand schrie mir etwas entgegen. Ein Schrei und der beruhigende Geruch der alten Bücher war das Letzte, was ich vernahm, bevor mich das Schwarz vollkommen umhüllte.

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870 Views? 131 Votes? Es ist einfach so wundervoll danke ❤️

Danke an euch alle :))

Wieso er? | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt