46. "Ich habe genug Schaden angerichtet."

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Es tut mir unendlich leid, erst jetzt wieder etwas hochzuladen, doch ich hatte wirklich viel zu viel Stress in letzter Zeit. Ich lade zwar nun unregelmäßig hoch, doch ich verspreche: Es kommt mehr.

Viel Spaß beim Kapitel ❤️
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Und da war es wieder. Mein Déja-vu. Steriles Weiß, weiches Bett, das Piepen einer Maschine. Doch dieses Mal war die Tür nicht offen und auch kein riesiges Fenster schmückte die Wand neben der Tür.

Ich drehte meinen Kopf langsam zur Seite. An der nächsten Wand war ein Fenster angebracht, welches jedoch nach draußen zeigte. Es war schon dunkel und die Lichter der Stadt erhellten den Himmel.

Wieso wurde ich verlegt? Wohin wurde ich verlegt.

Ich nahm alles nur gedämpft wahr. Ich stand wahrscheinlich unter sehr vielen Mitteln gegen Schmerzen, denn ich spürte die Verletzungen in meinen Armen kaum.

Ich war gerade dabei, wieder einzuschlafen, als sich eine Toilettenspülung betätigte. Stirnrunzelnd richtete ich mich nun doch auf und sah zum Ende es Zimmers. Dort war eine blickdichte Tür, aus welcher das Geräusch kam.

Ich hatte meine eigene Toilette? Fragte ich mich, als sich auch schon die nächste und viel wichtigere Frage in den Vordergrund drängte. Wer benutzt meine Toilette gerade?

Ich hatte meinen Oberkörper leicht erhöht und stützte mich mit den Ellenbogen an. Mein Kopf begann zu pochen, doch ich ignorierte es.

Als sich die Tür öffnete und ich die grüne Kleidung der Heiler sah, beruhigte ich mich und legte mich wieder hin. Ich hatte gar nicht auf das Gesicht geachtet. Langsam schloss ich die Augen und versuchte zu schlafen, doch der Heiler hatte anderes vor.

Er stellte das Piepen aus und es wurde ruhig im Raum. Er ging ein paar Schritte und ein kleines Licht erschien durch mein Augenlied. Ich hörte das Kratzen eines Stuhles auf dem Boden, welcher neben meinem Kopf zum still stehen kam und jemand setzte sich.

Ich spürte einen eindringenden Blick auf mir und öffnete schließlich genervt die Augen. Ich wollte wirklich schlafen.

Es war ein wenig verschwommen, doch ich erkannte ihn. Diese fast weißen Haare würde man überall erkennen. Er war Arzt? Dieses Wissen schockte mich nicht so sehr, wie ich es vermutet hätte. Deshalb konnte er so schnell reagieren, als ich durch den Tisch fiel.

"Granger, wie geht es dir?" Fragte er mich.

"Malfoy? Du bist Arzt?" Fragte ich nun ihn, ohne auf seine Frage einzugehen.

"Wie geht es dir?" Fragte er ruhig.

Meine Sicht wurde mit jedem Zwinkern klarer und meine rehbraunen Augen verloren sich in seinen.

"Wenn man die Tatsachen nicht betrachtet, dass mein Ehemann mich nicht besuchen will, ich meine Liebe der Jugend nach 18 Jahren wieder gesehen habe, ich dröhnende Kopfschmerzen habe, ich in einem Krankenhaus liege und ich Schnittwunden an meinen Arme trage, dann könnte ich trotzdem nicht behaupten, dass es mir gut gehen würde." Beantwortete ich schließlich seine Frage.

"Um Weaslbee brauchst du dir keine Sorgen zu machen, du liegst auf der Pflegestufe Nummer 5. Zwar unsere niedrigste Stufe, doch er darf dich trotzdem nicht besuchen. Wir sind in Etage Vier. Wir haben dich hier her verlegt, da wir es nicht für richtig halten, welche von uns mit starken Problemen an ein Muggelkrankenhaus abzugeben." Sagte er nebenbei. "Ach und übrigens: Ich bin Arzt geworden, um denen zu helfen, die Hilfe brauchen. Ich habe genug Schaden angerichtet. Es wird Zeit, dass ich etwas zurückgebe."

Er lehnte sich in einem Stuhl zurück und versuchte gelassen zu wirken, doch seine Stimme war angespannt.

"Wieso liege ich in der Intensivstation und wieso darf ich in kein Muggelkrankenhaus?" Fragte ich ihn.

"Ich will es nicht." Sagte er knapp. Mir entfuhr ein Laut. Halb schnaubend, halb lachend.

"Das ist nicht dein Ernst." Ich stützte mich auf meine Ellbogen ab, ging jedoch sofort hinunter, da mein Kopf anfing zu dröhnen. Ich starrte zur Decke über mir und sprach eher zu mir selbst als zu ihm. "Du verschwindest aus meinem Leben. 18 Jahre lang. Und dann stehst du am Bahnhof mit Frau und Kind. Du willst dich mit mir treffen und mein Leben auf den Kopf stellen und jetzt liege ich hier. In der Intensivstation des St. Mungo Hospitals."

"Weil ich es so wollte." Fügte der Arzt hinzu.

"Wieso?" Meinte ich kopfschüttelnd.

"Ich bin schon seit einigen Tagen hier und kontrolliere Patienten, da dachte ich mir, warum nicht auch Granger kontrollieren." Ich sah zu ihm und ich erblickte endlich sein verschmitztes Lächeln wieder.

"Draco Malfoy-"

"Doktor. Doktor Draco Malfoy, wenn ich bitten darf." Verbesserte er mich."

"Träum weiter Malfoy." Sagte ich. "Wann kann ich gehen?"

"Ich schätze, dass das so bald nicht möglich sein wird." Meinte er enst.

"Ich bitte dich." Meinte ich genervt. "Ich bin nur zwei Mal in Ohnmacht gefallen. Es gibt hier eindeutig wichtigeres, als meinen Babysitter zu spielen."

"Granger, das ist nicht so einfach. Wir wissen nicht wie die Medizin auf dich wirkt." Er zeigte auf eine kleine Flasche neben meinem Bett. "Wir müssen dich zur Beobachtung hier lassen."

"Auf der Intensivstation? Malfoy du machst dich lächerlich." Sagte ich. "Wie geht es Astoria?" Fragte ch, obwohl ich es nicht wissen wollte. Ich wollte nicht hören, wie glücklich sie ist und wie toll ihr Leben ist.

"Ich weiß es nicht." Meinte der  Blonde. Nun sah ich ihn fragend an. "Sie ist sofort vereist, nachdem Scorpius weg war. Sie meinte, es wäre für alle das Beste, wenn sie nicht hier wäre."

Und nun fiel es mir sie Schuppen von den Augen.

"Du!" Meinte ich und setzte mich auf. Die Kopfschmerzen waren unerträglich, doch das musste heraus. Mein Herz begann zu rasen. "Du miese verachtungswürdige kleine Kakerlake! Wie kannst du dir nur denken, dass Astoria gehen kann und ich sofort der Ersatz für dich bin."

"Granger beruhige dich." Sagte er sanft.

"Ich war doch schon immer deine zweite Wahl! Erst Pansy, jetzt Astoria!" Die Worte schossen aus meinem Mund und ich spürte einen Schmerz.

"Granger bitte." Hörte ich eine entfernte Stimme.

Der Schmerz kroch mein Bett hinauf. Erst umgab er meine Füße und die Knöchel. Meine Waden und Oberschenkel hinauf zu meinem Bauch. Ein Schrei kam über meine Lipppen. Es fühlte sich schlimmer als jeder Folterungsfluch an. Als würde tausend kleine Nadeln mit einem Hammer in die Haut gehauen, heraus gezogen und in die offenen Wunden Salz gestreut werden. Die Welle des Schmerzen machte sich an meiner Brust zu schaffen und ebenso an meinen Organen. Das Atmen fiel mir schwerer, da der Schmerz meine Luft abdrückte.

Fall in Ohnmacht, dann ist der Schmerz vorüber. Dachte ich mir, als mein alter Freund, das Schwarz, mich auch wieder in besitzt nahm.

Ich spürte zwei Hände an meinem Gesicht und Tropfen, doch es regnete nicht.

"Bitte Granger. Ich will dich nicht nochmal verlieren." Flüsterte mir eine liebliche Stimme in mein Ohr.

Wieso er? | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt