"Wie? Was mach ich hier?" Grinste er mich breit an. "Ich hol dich aus diesen unheimlichen Mauern raus. Rose wurde auch heute morgen entlassen, ihr geht's besser." Er blickte sich um, als würden uns die Wände sehen und hören können. "Na los, aufstehen!" Motivierte er mich.
"Kannst du mir bitte erstmal sagen, was du hier machst?" Meinte ich, während ich mich aus dem Bett robbte und mit verschränkten Armen davor stand.
"Hier. Ich warte draußen." Sagte er gehetzt und drückte mir meine Sachen in die Hand. Er ging und ließ mich stehen. Als ich sah, dass meine Koffer gepackt standen runzelte ich die Stirn.
"Zum Merlin, was ist hier nur los?" Murmelte ich zu mir selbst.
Als ich mit gepackten Koffern und fertig angezogen vor der Tür stand, sprang George mir entgegen. "Los geht's!" Trällerte er mir ins Ohr.
"George Weasley! Du sagst mir sofort was du hier zu suchen hast! Ich habe dich für Wochen nicht gesehen und du tauchst hier vor mir auf, als wäre es das Normalste der Welt."
Er fasste mir sanft an den Arm. "Ich erklär es dir später ok? Aber erst: Lass uns hier raus."
Er griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. George führte mich durch Gänge und verkürzte den Weg. Es war schon einiges in meinem Leben merkwürdig, aber das George im Krankenhaus umherlief, als ginge er jeden Tag hier ein und aus, das war schon sehr merkwürdig.
Erst als ich den Eingang wieder erkannte, wehrte ich mich. "Ich muss mich noch von Draco verabschieden!" Meinte ich.
Plötzlich blieb er stehen und erhob seinen Kopf. Unschlüssig sah er zwischen mir und dem Krankenhaus hin und her. "Er ist nicht da." Behauptete er leise und zog mich weiter. Kaum hatten wir das Krankenhaus verlassen, apparierten wir im Schatten einer Seitengasse.
Ich dachte, George würde in den Fuchsbau oder in Rons Nähe oder ähnliches apparierten, doch wir standen auf einer Waldlichtung und weit und breit kein Fuchsbau und auch kein Ron.
"George wo ... Sind..." Ich sah mich nach ihm um. "George?" Gerade, als ich seinen Namen lauter rufen wollte, hielt mir jemand die Hand auf den Mund.
"Pscht. Ganz ruhig." Raunte mir eine Stimme ins Ohr, die ganz und gar nicht George seine war. Was? Draco? Hä? "Los geh." Befahl er und gab mir einen kleinen Stoß, um mich in Bewegung zu setzen. 1. Was macht Draco hier? 2. Was zu Merlins roten Socken läuft hier und 3. Wo ist George? "Kennst du den Ort noch?" Fragte er und ließ los.
Langsam sah ich mich um. Als ich mich nach im Umsah, wurde mir klar, dass es wirklich Draco war, nicht George. Ich kniff mir unbemerkt in die Seite. Vielleicht ist all dies ein Traum. Ich legte meine Hand an seine Wange und strich darüber. Das war kein Traum. So real ist kein Traum. "Was machst du hier?" Fragte ich ihn unsicher und leise. Ich wirkte viel zu schwach, also richtete ich mich ein wenig auf.
"Anders wärst du nicht mit mir gekommen." Meinte er geschlagen und sah zu Boden. "Vielsafttrank." Erklärte er, als er meinen fragenden Blick sah.
"Warte. Du hast dich als George ausgegeben, nur damit du mich aus dem Krankenhaus schmuggeln kannst?"
"So ungefähr." Sagte er lässig. "Jetzt schau dich doch nur mal um. Los Granger, schlauste Hexe des Jahrgangs, wo sind wir." Meinte er erfreut.
"In einem Wald?" Meinte ich weniger beeindruckt.
"Ja aber im welchen Wald?" Hakte er nach.
"Keine Ahnung, aber das sagst du mir bestimmt gleich."
"Och Granger. Du warst damals schon eine Spielverderberin. Also, wo sind wir?" Er hatte eine Entschlossenheit in den Augen, die mir beinahe Angst einjagte. Weiter diskutieren würde nichts bringen, deshalb sah ich mich erneut um. Die Bäume im tieferen Inneren sahen gruselig aus, dunkel. Es kamen schreckliche Geräusche aus dem Wald. "Ich geb dir einen Tipp."
Ich spürte seine Hand an meiner Schulter und leichter Druck, der mich zum Drehen brachte. Und da war sie, direkt hinter mir, die Weide, an der so vieles schief ging. Bestes Beispiel: der "Antrag".
"Wir sind im verbotenem Wald."
"Zehn Punkte für Gryffindor." Scherzte er. "Ich hab eine Überraschung für dich." Lächelte er. Er griff nach meiner Hand und führte mich wie vor 11 Jahren zu der Weide. Er strich die gewachsenen Weidenblätter und Äste zur Seite und gab das kleine Versteck frei. Draco hatte ein Picknick vorbereitet. Genau wie damals.
Nah an dem Stamm der Weide lag eine ähnliche, kleine, rote Picknickdecke. Er hatte selbst wieder die Blütenblätter verstreut. Rosen, Lilien, Narzissen. Die Kerzen, die zwei Gläser und ein paar wenige Flaschen, zwei mit der Inschrift Feuerwhiskey und die restlichen Flaschen mit Butterbier und zu guter Letz die Schale voller bunter Bohnen. An alles hatte er gedacht.
Schmunzelnd betrachtete ich den Feuerwhiskey, als wir uns setzten. "Willst du mich etwa abfüllen?"
"Also Granger. Langsam solltest du mich kennen. Natürlich will ich dich abfüllen." Scherzte er und seit Ewigkeiten sahen wir uns innig in die Augen. Meine Augen trafen seine. Braun auf Grau.
"Wie lange hast-" Er unterbrach mich mit einem Kuss. Wie damals.
"Halbe Stunde. Keine große Sache. Für dich würde ich alles machen." Er griff nach hinten und zog die erste Flasche vor. Beim zweiten Griff hinter uns holte er die Gläser.
"Malfoy du wirst schneller." Er reichte mir ein Glas, das ich dankend entgegennahm. Ich erhob mein Glas in seine Richtung: "Auf dich, weil du dich von einer Stunde auf eine halbe verbessert hast."
Er erhob seines ebenfalls und konterte "Auf dich, weil du immer noch dieselbe Streberin bist, die sich alles merkt."
Schnell wurde mir klar, dass der Feuerwhiskey genauso brannte wie damals. Und Ron trinkt zwei Flaschen in der Woche.
"Wieso gerade hier? Hast du keine Angst, dass Schüler hier her kommen?" Meinte ich und beobachtete seine Reaktion, doch er blieb ruhig.
"Die alte McGonagall hat um den ganzen Wald einen Zauber gesetzt: Jeder Schüler der die Grenze des Waldes übergeht, wird mit hässlichen Furunkel geschmückt." Lachte er.
"Woher weißt du das?" Wollte ich wissen und musste Lächeln. Nicht so eins, dass einfach kommt, ein Lächeln, das man hat, wenn jemand anderes lächelt.
"Stell dir einfach vor, die Schule kontaktiert dich und teilt dir mit, dein Sohn liegt im Krankenhaus. Du bekommst ihn zu Gesicht und alles was du siehst sind riesige, hässliche Eiterblasen." Was? "Der Sohn von Raven, Eric, legt sich immer wieder mit McGonagall an. Er kam die letzten drei Wochen bestimmt 6 Mal. Es sind nur ein paar Narben geblieben."
"Geht es ihm wieder gut?" Fragte ich besorgt.
"Ich glaube, er ist von der Schule geflogen." Sagte er schulterzuckend. Als er es sagte, knackte es hinter uns im Wald. Ich in zuckte zusammen. "Angst Granger."
"Ach halt doch die Klappe." Lachte ich. Draco stimmte mit ein, erhob sein Glas und wir tranken zusammen. Der Feuerwhiskey zeigte seine Wirkung.
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Wieso er? | Dramione
Fiksi PenggemarEs ist so weit. Hermine kann endlich zurück nach Hause, zurück nach Hogwarts. Ihre Pflichten und mit wem sie diese vollbringen muss, ist ihr für einen Moment egal, als sie durch die Ebenholztüren tritt. Doch schon die erste Nacht lässt Hermine verz...