Die Stadt unsicher machen hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Wie eine Irre wanderte ich durch verschiedene Strassen und Gassen bis ich Gott sei Dank wieder auf eine mir bekannte Strasse einbog und ich Teilweils wusste wo ich mich gerade befand. „Wie stressig." Flüsterte ich und fuhr mir durch meine langen, fast schwarzen Haare.
Nach ein paar weiteren Abzweigungen, befand ich mich auf einmal in mitten der Stadt. Ich liess meine Augen durch die Menschen menge gleiten und entdeckte nicht weit entfernt meine Rettung. Ohne lange zu überlegen steuerte ich auf das kleine Café, oder was das auch darstellen sollte zu und setzte mich auf einen der beliebigen Fensterplätze. Eine nett aussehende Frau nahm meine Bestellung an und stellte mir in wenigen Minuten mein eiskaltes Ice tea lipton auf den Tisch.
Lautes Gelächter drang in meine Ohren. Automatisch glitt mein Blick zum Eingang. Was ich dort sah, brachte meine Augen zu Rollen. Vier laute Jungs betraten das Geschäft und setzten sich laut an einen der Tische. Ein blondes Mädchen das ein paar Tische vor mir sass, sah geschockt in meine braunen Augen und eilte dann aus dem kleinen Café. Was hat sie auf einmal? Dachte ich und zog an meinem blau gestreiften Strohhalm. „War das nicht die Streberin aus unserer Klasse Maison?" brüllte wahrscheinlich sein Bruder. Was hiss hier wahrscheinlich? Man sieht das es Brüder waren, bessergesagt Zwillingsbrüder. Der Junge zeigte auf die sich schliessende Eingangstür und sah zu seinem Bruder. Der angesprochene zuckte mit seinen Schultern. „Mir doch egal." Er tippte weiter desinteressiert auf seinem Handy rum bis er auf einmal wütend auf die Tischplatte schlug. Erschrocken wich ich ein Stück zurück obwohl ich nicht mal in ihrer Nähe sass. Die drei Jungs schauten fragend zu ihm bis er sich räusperte. „Finn kommt heute nicht. Stress mit seinem Vater." Knurrte er und nahm sein Handy wieder vom Tisch. „Was hat er dieses Mal angestellt?" wollte diesmal der einzige dunkelhäutige an dem Tisch wissen. „Keine Ahnung." „Weisst du eigentlich auch was?" mischte sich wieder sein Bruder ein. „Halt dein Maul Brüderchen." Zischte der braunhaarige. Mit der Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelnd wollte ich das kribbeln in meiner Nase und den darauf folgenden nieser stoppen. Doch es gelang mir nicht rechtzeitig. Zwar war es kein lautes niesen aber die Aufmerksamkeit der Jungs hatte ich auf mir. Zehn Augenpaare lagen auf mir. Die Kellnerin lächelte mir Nett zu und sagte: „Gesundheit." Dankend nickte ich ihr zu und somit lagen nur noch acht Augenpaare auf mir. „Frischfleisch?" fragte einer der Jungs und ich schielte verwirrt von meinem Handy hoch. „ Definitiv." Stimmte der mit den eisblauen Augen zu. Wie kann man nur solch helle Augen besitzen? Wie der Himmel. „Weiss es.." „Hab ihm gerade geschrieben." Unterbrach er den anderen.
Okay langsam geht mir das geglotzte auf die Nerven. Haben die keine anderen Hobbys ausser, andere mit ihrem gestarre auf die Nerven zu gehen? Nach weiteren fünf Minuten doofes geglotze, was ich versuchte zu ignorieren, kramte ich den passenden Betrag des Getränks aus meiner Tasche und knallte es vor mir auf den hellen Tisch. „Danke für ihren Besuch Miss. Einen schönen Abend noch." Wünschte mir die Kellnerin als ich das Geschäft verliess und somit die kleine Glocke vor der Tür zum spielen brachte. Draussen atmete ich hörbar ein und machte mich auf den Weg nach Hause. Doch als ich die Glocke zum zweiten Mal hörte, blieb ich für einen Moment stehen, ging aber weiter als ich die Stimmen der Jungs vernahm.
Tuschelnd liefen sie mir den ganzen Weg hinterher bis ich mich ruckartig zu meinen Verfolgern umdrehte und sie genervt ansah. „Was ist euer Problem?" fragte ich noch ruhig. „Was meinst du Schätzchen?" eisblaue Augen sahen zu mir runter. „Nichts Besseres zu tun als mir zu folgen?" „Wer sagt, dass wir dich verfolgen?" „ Es ist Offensichtlich aber egal. Mit euch vier." Ich guckte jedem spöttisch ihn die Augen. „ Möchtegern Bad Boys zu Diskutieren, kostet mich kostbare Zeit die ihr so wie es aussieht nicht besitzt. Also wenn ihr jetzt damit aufhören könntet." Mit diesen Worten drehte ich mich wieder um und setzte meinen Weg fort. „Möchtegern Bad Boys?" knurrte es hinter meinem Rücken und ich schielte unauffällig über meine Schulter. „ Alec chills. Du weisst was Finn gesagt hat." „Mir scheiss egal. Niemand rede so mit mir." Er riss sich aus den Fängen seines Kumpels und stampfte auf mich zu. Bevor er mich am Arm packen konnte, wich ich aus und blieb vor ihm stehen. „Wenn du mich jetzt auf irgendeine Weise berührst, schrei ich so laut, dass ich die Aufmerksamkeit der beiden Polizisten da drüben auf mir habe." Giftete ich ihn an und starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Wem glauben sie wohl eher. Mir oder dir?" Einen kurzen Blick auf die andere Strassenseite und seine zu Faust geballte Hand lockerte sich. „ Denk jetzt nicht du hast gewonnen kleine. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Vergiss das nicht." Flüsterte er mir bedrohlich ins Ohr und ging mit einem schnauben wieder zurück zu den anderen die das ganze schaulustig mit angesehen hatten. „Ach ja und sag Bubi einen lieben Gruss von mir ja?" schrie ich noch als ich mich wieder auf den Weg machte.
Zu Hause angekommen knurrte mich als erstes Sailor an. „Süsse warum knurrst du mich an?" Ich kniete mich zu der weissen Hündin runter und strich ihr durch das flauschige Fell. „Weisst du eigentlich wie spät es ist?" „Mom?" „Ne der Heilige Geist." „Mom beruhig dich. Es ist erst 21 Uhr irgendwas." Beruhigte ich sie. „Ja eben. Wir sind erst zwei Tage hier. Was, wenn du dich verlaufen hättest?" „Das wäre nie passiert." Sie riss mir mein Handy, das ich gerade aus meiner Hosentasche gefischt hatte, aus meinen Händen. Geschockt starrte ich sie an. „Das." Sie fuchtelte mit meinem Handy in der Luft herum. „Bekommst du erst morgen wieder." „Was? Warum das denn?" „Weil ich mir Sorgen gemacht habe deswegen." Ernsthaft? Ist das jetzt ihr fucking ernst? Innerlich explodierte ich vor Wut und äusserlich hatte ich ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen. Ich will meine Mutter nicht verletzen, sie anschreien wie es vermutlich jeder Sohn/Tochter gemacht hätte. „Okay. Wen das deine Entscheidung ist, werde ich sie akzeptieren." Sie nickte und steckte mein Handy in ihre hintere Hosentasche. Ich gab ihr beim vorbei gehen einen Kuss auf die Wange und steuerte die Treppe hoch in mein Zimmer. Dort liess ich mich als erstes auf den grauen Hocker nieder, der seinen Platz vor dem grossen Fenster gefunden hatte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Too much." Flüsterte ich und seufzte. „Was ist zu viel?" Ich sah hoch und guckte in die fragenden Augen meines Bruders. „Schon mal was von Privatsphäre gehört?" „Nein. Noch nie." Schüttelte er den Kopf und kam näher auf mich zu, ging vor mir auf die hocke und nahm behutsam die Hände von meinem Gesicht. Manchmal könnte man meinen ich wäre die kleine Schwester und er der grosse Bruder. Fürsorglich und immer für einen da.
Er zwang mich schon fast ihn anzusehen, weil ich seinen Blick mied. „Warum schaust du mich nicht an?" „Ich bin müde und ausserdem haben wir Montag Schule. Ich hatte einen miesen Tag, wo sich die Schule befindet weiss ich auch nicht und Mom hat mir mein Handy ohne Grund weg genommen." Ratterte ich runter und entfernte seine Hand von meinem Kinn. „ Tut mir leid aber das ist kein Grund mich nicht anzuschauen." „Aron bitte. Ich brauche ein wenig Zeit für mich." Eine Weile herrschte stille unter uns biss er mich mit einem schlichten, "Okay" in Ruhe liess.
f4~n
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Two Sides
Teen FictionMadison Gronns lebt mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder, im wunderschönen Arizona City. Besucht wie jeder normaler Teenager die High School und hat wie jeder Mensch auf Erden, gewisse Probleme. Doch Madisons leben ist alles, ausser langweilig...