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Mit verschränkten Armen sass ich nun mit den Eltern von Bubii und mit meiner Mom zusammen im Wohnzimmer. Finn dem ich das Ganze zu verdanken hatte, sass vor mir auf der weissen Couch. Ich hatte es mir auf dem Sessel gemütlich gemacht. Wenn ich schon an einem uninteressanten Gespräch über diverse Literatur Schriftstellern wie zum Beispiel, William Shakespeare, Voltaire oder Gotthold Ephraim Lessing zuhören musste, dann wenigsten in einer bequemen Position. „Erfahrung wird durch Fleiss und Müh' erlangt und durch den raschen Lauf der Zeit gereift. Ein Text aus dem Theaterstück: Die beiden Veroneser. Gedichtet von William Shakespeare." Sagte meine Mom und tippte auf ein Stück Papier das aus dem Buch viel, dass Kelly durchblätterte. „Aus dem Jahre 1590." Mischte sich Bruce ein und steckte den Zettel wieder zurück in das Buch. Moms Auge fingen noch mehr an zu Leuchten. Es freut mich zwar, dass sie jemand gefunden hat, mit dem sie über ihr Hobby, wenn das überhaupt eins ist, zu diskutieren, sich auszutauschen. Aber dann bitten nicht in meiner Umgebung. Es genügt mir schon wenn wir sowas in der Schule durchnehmen müssen. Seufzend lehnte ich mich nach vorne und schnappte mir einen von diesen köstlichen Schokoladenkekse die auf dem Beistelltisch lagen. „Madison warum zeigst du Finn nicht dein Zimmer? Euch ist bestimmt langweilig." Hustend schaute ich in das Gesicht meiner Mutter. „Was?" krätzte ich und verfluchte innerlich den Krümel, der sich in meinem Hals verfangen hatte. „ Ich denke das ist eine gute Idee." Meinte auch Kelly und sah abwechselnd zu mir und ihrem Sohn der schmunzelnd aufstand und nickte. „Madison?" Mom sah mich Vordern an und ich stand langsam auf. „Meinet wegen."

Vor der Treppe blieb ich stehen und drehte mich mit zusammengekniffenen Augen zu Finn um. „ Ich sag es nur einmal. Fass nichts an und wehe es geht irgendwas kaputt." Mit diesen Worten ging ich die Treppe hoch und ignorierte sein dämliches lachen hinter mir. Oben angekommen liess ich mich als erstes auf mein Bett fallen. „Schick hast du es hier." Meinte der blondhaarige und sah sich in meinen vierwänden um. Er setzte sich aufs Sofa und es herrschte einige Zeit stille. „ Was jetzt?" Ich sah genervt zu ihm rüber und er zuckte mit seinen Schultern. „Erzähl mir was über dich." Mit hoch gezogenen Augenbrauen starrte ich ihn an. „Ich soll ausgerechnet dir, etwas über mich erzählen. Was hast du dann davon?" „Ich will bloss wissen wie meine neugewordene Nachbarin so tickt." Lächelte er und erhob sich vom Sofa, kam auf mich zu und setzte sich auf den Stuhl, den er sich geschnappt hatte. Nun sass er gegenüber mir und sah mich abwartend an. „Was hast du vor?" „Ich habe nichts vor Madison." Seufzend lehnte er sich zurück und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. „Du kannst nicht erwarten dass ich ausgerechnet dir etwas über mich erzähle." Lachte ich spöttisch. „Du bist seit dem ersten Tag, wo ich dich zu Gesicht bekommen hatte, bei mir untendurch." Mit einer schnellen Bewegung lehnte er sich auf einmal nach vorne. Ich hingegen stand von meinem Bett auf und gewann so mehr Abstand zwischen uns. „Etwa wegen deinem kleinen Bruder?" Er legte eine kurze Pause ein und schüttelte leise, lachend seinen Kopf. „Was du in der Schule abgezogen hast, wird sich nicht so schnell aus meinem Gedächtnis Löschen. Wenn du ein Problem mit mir hast, sags mir jetzt und zieh nicht irgendwelche unschuldigen Menschen in dein dreckiges Spiel. Wo sind wir, im Kindergarten?" Jetzt war ich die die spöttisch lachend ihren Kopf schüttelte. Mit einem Ruck stand er auf und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück. „ Hast du schon unser kleines Geheimnis vergessen kleine." Ein siegessicheres Lachen bildet sich auf seinen Lippen als ich schwer schluckend meinen Kopfschüttelte. „Gut. Bilde dir nichts ein Madison. Wir wollen doch nicht, dass deine Mutter enttäuscht von ihrer süssen, liebesvollen Tochter ist." Er hob seinen Kopf von meinem Ohr und ich biss mir wütend auf die Lippe. Dieser Bastard hatte mich in der Hand und ich konnte nicht mal was machen. „Finn, Heiko? Wir gehen nach Hause. Kommt ihr bitte?" rief Kelly ihr beiden Söhne. Unsicher, was ich noch nie in der Nähe eines Menschen war, löste ich den Blickkontakt und schielte zur Tür. „Wir sehen und in der Schule. Madison."

Was hat er vor? War mein einziger Gedanke als er sich von mir entferne und sich freundlich von meiner Mutter verabschiedete. Doch bevor er durch die Haustür in die frische Abendluft trat, sah er noch mal hoch zu mir und grinse mich an. Game over? Nein nicht mit mir. Warts ab Bubii. Mit einer Gronns legt man sich nicht an. Wie sagt man so schön?

Lache nie jemanden aus der einen Schritt zurück macht, er könnte Anlauf nehmen!

Two SidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt